Wer führt eigentlich in der Formel 1? Wollen nur die Spezialisten wissen. Die Fans in Deutschland interessiert derzeit eine Frage: Verlängert Michael Schumacher seinen in diesem Jahr auslaufenden Vertrag? Beim Großen Preis von
1 Ernte einfahren Auch zweieinhalb Jahre nach seinem Wiedereinstieg fehlen die Resultate. Mercedes übernahm vor der Saison 2010 den Brawn-Rennstall, doch die Erfolge sind rar. 2010 und 2011 hinkte Schumacher seinen Erwartungen und seinem Teamkollegen Nico Rosberg arg hinterher. 2012 scheint es endlich bergauf zu gehen: In Monaco fuhr Schumacher auf die Pole-Position, in Valencia mit Platz drei erstmals seit der Rückkehr aufs Podest und Startplatz drei in Silverstone bestätigt den Trend. Schumacher steigt jetzt nicht aus und lässt einen anderen die Früchte der drei Jahre langen Aufbauarbeit ernten.
Michael Schumacher ist noch nicht satt
2 Comeback krönen Bei der Rückkehr des erfolgreichsten Formel-1-Fahrers aller Zeiten haben einige auch gewarnt: Schumacher kann nur verlieren. Zur Erinnerung: Als 22-Jähriger ist der gebürtige Kerpener in die Königsklasse eingestiegen. Mit sieben Titeln, 91 Grand-Prix-Siegen und 68 Poles hat er sich im Oktober 2006 mit 37 Jahren verabschiedet. Nach dreijähriger Auszeit kehrte der 40-Jährige im Mercedes zurück. Ohne einen großen Erfolg, ohne einen GP-Sieg will Schumacher nicht gehen.
3 43 Jahre? Kein Problem! Zwar hat Schumacher zugegeben, dass er eitel ist und die ergrauten Haare an den Schläfen tönt. Doch körperlich kann der 43-Jährige mit den Jungen mithalten. Schließlich war es Schumacher, der die Fitness in den Motorsport gebracht hat. Vor seiner Ära bereiteten sich die Piloten meist in den Kneipen am Ring auf das Rennen tags darauf vor. Schumachers Alter ist kein Thema. Sebastian Vettel als Mode-Designer
4 Er will die Formel 1Zahlen bedeuten ihm nicht viel. In Hockenheim wird Schumacher seinen 297. WM-Lauf bestreiten. Kaum zu glauben, dass das nicht der Rekord ist. Eine der wenigen Bestmarken, die nicht in seinem Besitz sind, hält Rubens Barrichello mit 313 Starts. Am Saisonende wird der Deutsche bei zehn noch ausstehenden Rennen bei 307 GP-Starts stehen. Doch dieser Rekord ist nicht seine Motivation. Er will es sich selbst beweisen, dass er siegen kann.
Schumacher ist immer noch eine Ausnahmeerscheinung
5 Die Formel 1 will ihn In der Königsklasse tummeln sich so viele Weltmeister wie selten: Sebastian Vettel (2 Titel), Fernando Alonso (2), Lewis Hamilton (1), Jenson Button (1) und Kimi Räikkönen (1). Aber der siebenfache Weltmeister ist auch für Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ein Ausnahmekönner: "Er ist super für sein Team, für die Formel 1 und für das Grand Prix Business. Wenn es nach mir ginge, könnte er für immer bleiben."
6 Mercedes will ihn Längst nicht nur in Deutschland, weltweit ist Michael Schumacher mehr als ein Gesicht. Er ist eine Marke, mit der sich Mercedes gerne schmückt. Offiziell gibt sich Mereceds-Motorsportchef Norbert Haug zurückhaltend: "Wir werden uns mit Michael zusammensetzen und gemeinsam eine Entscheidung treffen. Eile besteht dabei nicht." Der 43-Jährige zieht immer noch die meiste Aufmerksamkeit auf sich. Schumachers erster Podestplatz seit seiner Rückkehr in Valencia am 24. Juni erregte mehr Aufsehen als der Sieg des Teamkollegen Nico Rosberg am 15. April dieses Jahres in China.
7 Die Fans wollen ihn In Schumachers Ferrari-Jahren war die Stimmung auf dem Campingplatz in Hockenheim großartig. Vom selbst gebauten Klohäuschen bis zur Dusche in Ferrari-Rot – die Massen huldigten dem Seriensieger. Der lockere Vettel zieht ein junges Publikum an, aber viele eingefleischte PS-Fans drücken immer noch Schumi die Daumen.
Zur Einstiegsfrage: Ferrari-Pilot Fernando Alonso führt die WM mit 129 Punkten an vor Red-Bull-Fahrer Mark Webber (116) und Sebastian Vettel (100). Schumacher (23) ist Zwölfter. (mit dpa)