Neben Manuel Neuer stehen bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres 2014 noch Cristiano Ronaldo und Lionel Messi auf der Kandidatenliste. Um einen Wahlkampf zu führen, ist es allerdings jetzt zu spät. Die Stimmen wurden schon längst abgegeben.
Stimmberechtigt waren die Trainer und Kapitäne aller Fifa-Mitgliedsstaaten sowie ausgewählte Medienvertreter. Am Montag, 12. Januar, wird in Zürich lediglich noch der Gewinner bekanntgegeben. Spannend bleibt die Wahl aber trotzdem. Mit Cristiano Ronaldo und Manuel Neuer stehen schließlich zwei Kandidaten zur Verfügung, die im vergangenen Jahr gleichermaßen auf sich aufmerksam gemacht haben. Lionel Messie hingegen steht wol aus einem einzigen Grund unter den letzten drei: Er ist eben Lionel Messi.
Weltfußballer? Manuel Neuer kassierte nur vier Treffer in der Hinrunde
So sehr Cristiano Ronaldo mit seinen 17 Toren in der abgelaufenen Champions-League-Saison auch beeindruckte und so toll auch 31 Treffer in der Primera Division sind, auch Manuel Neuer hat einige bemerkenswerte Daten auf der Haben-Seite.
Weltfußballer: Die Gewinner seit 1991
2013 - 2014 Cristiano Ronaldo
2009 - 2012 Lionel Messi
2008 Cristiano Ronaldo
2007 Kaka
2006 Fabio Cannavaro
2004 und 2005 Ronaldinho
2003 Zindedine Zidane
2002 Ronaldo
2001 Luis Figo
2000 Zinedine Zidane
1999 Rivaldo
1998 Zinedine Zidane
1996 und 1997 Ronaldo
1995 George Weah
1994 Romario
1993 Roberto Baggio
1992 Marco van Basten
1991 Lothar Matthäus
Neuer kassierte in der kompletten Bundesliga-Hinrunde lediglich vier Gegentore. So etwas ist zuvor in Deutschland noch keinem Erstliga-Torwart gelungen. Zudem kassierte er auf dem Weg zum Weltmeistertitel auch lediglich vier Treffer in Brasilien. Dabei traf er sowohl auf Cristiano Ronaldo als auch auf Lionel Messi. Beide blieben mit ihren Teams gegen Neuer ohne Tor.
Es sind aber ja nicht nur Zahlen, Titel und Triumphe, die darüber entscheiden, wer Weltfußballer des Jahres wird. Sonst würde mit Manuel Neuer als Wegbereiter zum deutschen WM-Titel der Sieger schon feststehen. Sonst hätte nicht vergangenes Jahr Ronaldo den Preis erhalten, sondern Franck Ribéry - ohne den die Bayern 2013 die Champions League nicht gewonnen hätten.
Neuer und Ronaldo: Einzigartig auf ihre Weise
Es sind auch weiche Faktoren, wie jener, welchen Einfluss ein Spieler auf seine Mannschaft hat. Oder ob er das Spiel auf seiner Position in irgendeiner Funktion weiterentwickelt hat. Beides trifft auf Neuer in exponierter Art und Weise zu. Sowohl beim FC Bayern als auch in der Nationalmannschaft gilt er als Führungsspieler. Als einer, der auf beinahe unauffällige Weise auf das Team einwirkt, der einfach eine natürliche Autorität ist. Neuer hat zudem das Torwartspiel auf eine neue Stufe gehoben. Vor ihm gab es keinen Torwart, der die ureigenen Grundfertigkeiten eines Torhüters derart gekonnt mit den verloren geglaubten Fähigkeiten eines Liberos kombinierte. Der Angriffe abfängt und Angriffe einleitet. Der das Spiel eröffnet und wenig später den gegnerischen Angreifer im Eins gegen Eins verzweifeln lässt.
Ronaldo hingegen ist ein phänomenaler Spieler. Mit Sicherheit einer der außergewöhnlichsten, die jemals irgendwo gegen den Ball gekickt haben. Aber Ronaldo ist kaum nachzuahmen. Seine Schnelligkeit ist ebensowenig zu erlernen wie sein Torinstinkt. Er ist bewundernswert einzigartig. Aber er hat das Spiel nicht weiterentwickelt. Seine Spieweise ist nicht zu imitieren. Anders als bei Manuel Neuer. Er wird das Vorbild der kommenden Torwartgeneration sein. Und dafür kann man dann auch mal Weltfußballer 2014 werden.