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Felix Neureuther Vierter: Weltcup-Parallelslalom in München

Felix Neureuther Vierter

Weltcup-Parallelslalom in München

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    Der Weltcup-Parallelslalom in München.
    Der Weltcup-Parallelslalom in München.

    Fast sei er ein bisschen nervös geworden, sagte Felix Neureuther nach dem letzten Rennen. Wie die 25 000 Menschen da unten standen und ihm zujubelten. Wie sie seinen Namen riefen und zum Sieg brüllen wollten, das habe ihm kalte Schauer den Rücken hinablaufen lassen.

    Es war ein imposanter Anblick, der sich den 30 besten Skifahrern der Welt gestern Abend immer dann bot, wenn sie das Starthäuschen auf dem Olympiaberg betraten. Nicht oft dürfen sie vor einer derart imposanten Kulisse starten.

    Nie sind sich Sportler und Zuschauer so nah. Insgesamt achtmal kam Neureuther in diesen Genuss. Beim Weltcup-Parallelslalom in München scheiterte er erst im Halbfinale am späteren Sieger Ivica Kostelic. Im kleinen Finale um Platz drei musste er sich dem amerikanischen Superstar Bode Miller um die Winzigkeit von fünf Hundertstel geschlagen geben. Neureuthers vierter Rang war das beste Ergebnis des Deutschen Skiverbands bei der Weltcuppremiere dieser Art von Rennen, in der sich immer zwei Fahrer zweimal im direkten Duell gegenüberstehen. Der Schnellere zieht in die nächste Runde ein.

    Den erfolgsverwöhnten deutschen Frauen gelang dies nicht. Die Schwestern Susanne und Maria Riesch sowie Viktoria Rebensburg schieden beim späteren Sieg der Schwedin Maria Pietilä-Holmner allesamt in der ersten Runde aus. Enttäuscht war darüber vor allem die Olympiasiegerin

    Mit 15 000 Zuschauern hatten die Veranstalter im Vorfeld gerechnet, es kamen 10 000 mehr. Und da dieser Tage nahezu alles im deutschen Sport in einen wie auch immer gearteten Zusammenhang mit der Bewerbung Münchens für die Olympischen Winterspiele 2018 gebracht wird, wurde die Zuschauerzahl gleich in eine Art Volksabstimmung "pro Olympia" umgedeutet. Münchens Oberbürgermeister Christian Ude jubelte in die Mikrofone, dass ein starkes Signal um die Welt gesandt worden sei. Hervorragende Signale für die Bewerbung wollte auch Bernhard Schwank, Geschäftsführer der Bewerbungsgesellschaft München 2018, gesehen haben. "Wir haben gezeigt, dass wir eine großartige Wintersportnation sind", stimmte Katarina Witt in den Freudenchor mit ein. Die zweifache Olympiasiegerin im Eiskunstlauf ist als Vorsitzende des Kuratoriums das ebenso prominente wie sympathische Gesicht der Münchner Bewerbung. Fast schien es angesichts dieser Lobeshymnen, als sei das spektakuläre Rennen im Herzen der bayerischen Landeshauptstadt vor allem eines gewesen: eine gigantische Werbeveranstaltung für München 2018. Am Ende fehlte nur noch ein deutscher Sieg zum perfekten Abend.

    Neureuther war am dichtesten dran gewesen. "Das Glück war nicht auf meiner Seite", stellte er am Ende seines Arbeitstages fest. "Ivica war heute der Stärkste, aber die fünf Hundertstel Rückstand auf Bode hätten auch auf meiner Seite sein können." Er hofft, dass er im Februar mehr Glück hat. Dann findet in Neureuthers Heimat Garmisch-Partenkirchen die Alpine Ski-WM statt. Und da Andreas Kornes

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