In der Weltrangliste ist Sabine Lisicki hinter Angelique Kerber und Andrea Petkovic die drittbeste deutsche Spielerin. Geht es aber nach der öffentlichen Wahrnehmung, steht Sabine Lisicki mit weitem Abstand vorne.
Lisicki ist mit dem Comedian Oliver Pocher liiert. Sie läuft gerne über rote Teppiche. Die 25-Jährige postet häufig Fotos von sich auf Facebook und Twitter. Den anderen eher zurückhaltenden Frauen im Fed-Cup-Team ist das Streben in die Öffentlichkeit eher fremd, weshalb das Verhältnis von Lisicki zu Kerber und Co. auch nicht immer als ganz unbefangen galt.
Lisicki stand in den beiden vorherigen Runden nicht in der Mannschaft. Sie war verletzt. Allerdings hat sich ohne sie eine eingeschworene Mannschaft gefunden. Kerber und Petkovic als gesetzte Einzelspieler. Anna-Lena Grönefeld und Julia Görges im Doppel. Nun hat Teamchefin Barbara Rittner Lisicki nominiert. Weil dies aufsteigende Form bewies. Weil sie auch im Einzel spielen kann. Und schon Erfahrung hat im Doppel an der Seite von Görges. Alles verständliche Gründe.
Lisicki liebt Druck-Situationen
Trotzdem war Grönefeld natürlich erst mal enttäuscht, dass sie lediglich als Ersatzspielerin zum Finale nach Tschechien fährt. In der Woche vor dem Endspiel hat sich Lisicki sichtbar darum bemüht, nicht im Vordergrund zu stehen. Sie präsentiert sich als Teil der Gruppe.
Etwas, dass für Einzelsportler nicht selbstverständlich sein muss. Zumal Lisicki die größten Erfolge in der Mannschaft vorzuweisen hat. Sie stand in Wimbledon 2013 im Finale. Daraufhin taufte sie der Boulevard in Anlehnung an Deutschlands ehemaligen Rasen-Helden Boris Becker Bum-Bum-Bine. Zudem stand sie ein weiteres Mal im Halbfinale des wichtigsten Turniers der Welt und drei weitere Male im Viertelfinale. Schnelle Beläge liegen Lisicki. In diesem Jahr stellte sie mit 211 km/h einen Weltrekord beim Aufschlag auf. Der Belag beim Finale in Prag ist ein schneller Hartplatz.
Vorgsehen ist Lisicki aber erstmal nur für das Doppel. Das wird nach den vier Einzels ausgetragen. Wichtig ist es nur, wenn es dann 2:2 steht. Dann entscheidet es über Sieg oder Niederlage. Das sind Druck-Situationen, die Lisicki besser als jede andere aus dem deutschen Team kennt. Lisicki mag diese Spiele. Sie könnte zum entscheidenden Faktor in diesem Finale werden.