Der FC Bayern hatte es befürchtet: Mark van Bommel kehrte verletzt vonder holländischen Nationalmannschaft zurück. Karl-Heinz Rummeniggefordert eine Entschuldigung, droht mit einer Klage und setzt auchgleich noch eine Frist.
Die Münchner forderten vor dem EM-Qualifikationsspiel der Holländer gegen Schweden (4:1), dass ihr Kapitän an die Säbener Straße für eine ärztliche Untersuchung kommt. Van Bommel hatte zuvor über Kniebeschwerden geklagt. Der niederländische Verband (KNVB) lehnte diese Bitte jedoch ab, bezeichnete den Vorgang sogar als "asozial". Van Bommel spielte von Beginn an und wurde nach 72 Minuten ausgewechselt.
Am Mittwoch traf der Mittelfeldspieler in München ein. Verletzt. Nach einer Untersuchung von Mannschaftsazt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt stellte sich heraus, dass der Nationalspieler mit einem Faszieneinriss im Knie zehn Tage pausieren muss.
In einem Interview mit dem Kicker sieht Bayerns Vorstandsvorsitzender Rummenigge den Beweis erbracht, dass "ein Verband ausschließlich seine eigenen Interessen vertritt - und dabei sogar eine Gesundheitsgefährdung der Spieler in Kauf nimmt." Einen Vorwurf an van Bommel, dass der aus eigenem Antrieb früher nach München hätte zurückkehren sollen, mag er aber nicht richten. Rummenigge habe ihm geraten, sich aus der Angelegenheit rauszuhalten.
Viel mehr fordert er, "dass sich der KNVB bei Bayern München dafür entschuldigt." Außerdem halte man sich weitere rechtliche Schritte vor.
Zu diesen wird es wahrscheinlich auch in der Causa Robben kommen. Dieser kehrte von der Weltmeisterschaft verletzt nach München zurück und fällt die komplette Vorrunde aus. Der deutsche Rekordmeister fordert vom holländischen Fußball-Verband eine finanzielle Entschädigung. Bisher konnte man sich aber nicht einigen. "Wir warten bis Ende Oktober", kündigt Rummenigge an. Sollte es bis dahin keine Lösung geben, "werden wir eine Klage einreichen."