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Fall Özil: Löw-Manager: Mesut Özil hätte Erdogan-Einladung ablehnen können

Fall Özil

Löw-Manager: Mesut Özil hätte Erdogan-Einladung ablehnen können

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    Das Thema Fremdenfeindlichkeit im Sport wird momentan in Deutschland heiß diskutiert. Auslöser ist der Rücktritt von Mesut Özil.
    Das Thema Fremdenfeindlichkeit im Sport wird momentan in Deutschland heiß diskutiert. Auslöser ist der Rücktritt von Mesut Özil. Foto: Ina Fassbender, dpa

    Der Manager von Fußball-Bundestrainer Joachim Löw, Harun Arslan, geht davon aus, dass sich Mesut Özil freiwillig im Mai mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan getroffen hat. "Es war eine Einladung, die man auch hätte ablehnen können, kein Befehl", sagte er in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Arslan kooperiert eng mit Özils Berater Erkut Sögüt. Er sei sich zudem "zu 100 Prozent sicher", dass Özil seine Erklärung zum Rücktritt aus der Nationalmannschaft, die er am Sonntag über die sozialen Netzwerke verbreitet hatte, auch wollte. 

    Auch der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau ist der Meinung, dass Özil das mit dem Foto mit Erdogan "anscheinend bewusst getan" habe. Die Konsequenzen hätten ihm klar sein müssen, sagte Bild-Zeitung. "Das Erdogan-Foto hatte eine politische Aussage, auch wenn das Mesut anders beurteilt." Der Rassismus-Vorwurf gegen den DFB sei aber "einfach falsch". Auf die Frage, ob ein Rücktritt von ARD-"Tagesthemen": "Das ist im Moment schwer zu sagen, weil die Diskussion dann doch sehr emotional ist." Grindel hatte die Vorwürfe Özils zurückgewiesen.

    Cacau über Özil: Kritik ist nicht gleich Rassismus

    Aus Cacaus Sicht hat aber nicht nur Özil Fehler gemacht, sondern auch der DFB habe keine klare Richtung vorgegeben. "Man muss das klar, transparent und offen ansprechen", kritisierte der frühere Nationalspieler in der ARD. Das sei im Moment aber leider nicht der Fall. 

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    Cacau bezeichnete die Rassismus-Vorwürfe Özils als "sehr hart". Er habe in seinen Jahren beim DFB nichts Derartiges erlebt, obwohl auch er erkennbar einen Migrationshintergrund habe - der 37-Jährige ist gebürtiger Brasilianer. Özil sei ein hochtalentierter Spieler, da seien die Erwartungen hoch. "Eine Kritik, die man an einem Spieler auch mit Migrationshintergrund übt, ist nicht gleich Rassismus."

    Der Integrationsbeauftragte beklagte, die öffentliche Diskussion gehe mittlerweile in eine falsche Richtung: "Man hat das Gefühl, wenn man die Nachrichten sieht und liest, dass Deutschland ein flächendeckendes Rassismus-Problem hat. Das ist nicht der Fall." (dpa)

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