Das Spiel ist aus – das Ergebnis sensationell. Mit seinem angekündigten Rücktritt überraschte Joseph S. Blatter nicht nur die Medien weltweit, sondern die gesamte Fußballwelt rund um den Erdball. Nur wenige Tage nach der Wiederwahl das Handtuch zu werfen, war sicherlich nicht absehbar.
Sepp Blatter: Ein Ende mit Schrecken ist für ihn besser
Was sind die Gründe für den bemerkenswerten Abgang des Fifa-Chefs? Hat er tatsächlich Angst, dass sich im Zuge der Ermittlungen des FBI gegen hochrangige Fifa-Funktionäre auch für ihn die Schlinge um den Hals langsam zuziehen könnte? Ist etwas dran an den Korruptionsvorwürfen, die in den vergangenen Jahrzehnten an ihm allerdings regelrecht abperlten?
Oder hat er tatsächlich erkannt, dass ein Ende mit Schrecken auch für ihn besser ist als ein Schrecken ohne Ende?
FIFA: Unumstritten war Blatter als Präsident nie
Seit 1998 saß der im kleinen Ort Visp geborene Schweizer auf dem Chefsessel im Fifa-Hauptquartier in Zürich. Unumstritten war er in den vergangenen 17 Jahren nie. Unredliche Machenschaften und finanzielle Misswirtschaft wurden ihm vorgeworfen.
Erinnert sei auch an den bisher unveröffentlichten Bericht der sogenannten Fifa-Ethikkommission. Dass er es schaffte, immer wieder missliebige Kritiker schnell loszuwerden, das passte bei ihm ins Bild.
Korruptionsaffäre: Auch für Blatter gilt die Unschuldsvermutung
Es wäre allerdings unfair, den 79-jährigen Eidgenossen für alles verantwortlich zu machen, was im Fußball in der Vergangenheit schieflief. Verfehlungen konnten ihm bisher nicht nachgewiesen werden, auch für Blatter gilt die Unschuldsvermutung.
Trotzdem hat er das Spiel jetzt selbst beendet. Eine kluge Entscheidung.