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FCA: Schräges Spiel

FCA

Schräges Spiel

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    Der FCA in Sinsheim.
    Der FCA in Sinsheim. Foto: dpa

    Irgendwie war es schwierig, dieses Ergebnis einzuordnen. Dieses Unentschieden hatte etwas von einem banalen Zwiegespräch, so nach dem Motto: „Na Schatz, wie war dein Tag – Na ja, er ging so.“ Auch Jos Luhukay, der Trainer des Bundesliga-Aufsteigers FC Augsburg, wusste nicht so recht, ob er sich über das 2:2 bei der TSG 1899 Hoffenheim jetzt freuen oder ärgern sollte.

    Wenigstens noch der Ausgleich

    „Einerseits bin ich traurig, weil wir auch die Chance hatten, dieses Spiel zu gewinnen, andererseits bin ich auch froh, dass wir nach dem 1:2-Rückstand wenigstens noch den Ausgleich erzielt haben“, meinte Luhukay. Letztlich war aber das Glas dann doch eher halb leer. Der neutrale Besucher sah zumindest, dass der FC Augsburg wesentlich dominanter war als Hoffenheim. Dass der FCA in der zweiten Hälfte eine Klasse besser war als die Kraichgauer, wie es am späten Abend im Aktuellen Sportstudio hieß, war dagegen etwas übertrieben. Dafür war auch die erste Hälfte nicht so schlecht, wie sie im ZDFdargestellt wurde. Im Grunde genommen – es ging so.

    Jedenfalls war es zumindest für FCA-Stürmer Sascha Mölders fast schon ein denkwürdiger Nachmittag. Es ist viel eingeprasselt in den vergangenen Tagen auf Mölders und er hat richtig zu spüren bekommen, wie die Lebensqualität für einen Stürmer ist, der das Tor nicht trifft. Beim 2:2 in der Vorwoche gegen Kaiserslautern wurde er noch von den eigenen Fans ausgepfiffen.

    Sascha Mölders wird wieder gefeiert

    Bei der TSG Hoffenheim wurde Mölders von den mitgereisten Anhängern zunächst mit einem „Kopf-Hoch-Sascha“-Transparent begrüßt und nach der Partie enthusiastisch gefeiert. In der 31. Minute zeigte Mölders endlich wieder einmal alte Qualitäten, als er nach einer Vorlage von Sebastian Langkamp die Augsburger Führung erzielte. „Eigentlich ist mir egal, wer das Tor schießt, aber natürlich war das schön für Sascha. Er war immer anspielbar. Ich bin mehr als zufrieden mit ihm“, lobte Luhukay.

    Zumindest einen ganz ordentlichen Einstand hatte in Sinsheim auch Neuzugang Ja-Cheol Koo. Der Südkoreaner, der erst am Dienstag verpflichtet worden war, kam zwar nur noch in den letzten 29 Minuten zum Einsatz, dennoch zeigte Koo ansatzweise, was er kann. Zumindest in technischer Hinsicht ist Koo eine Bereicherung. „Jetzt trainiert er ja dann die ganze Woche mit uns, da bekommt er noch mehr Sicherheit. Es ist immer schwer zu entscheiden, ob man so einen Spieler gleich von Beginn an bringt. Ich habe mich noch dagegen entschieden, aber ich glaube, dass uns Koo noch viel Freude macht“, sagt der Trainer.

    Nach dem Wechsel stand Augsburg zunächst schwer unter Druck

    Der Führungstreffer von Mölders gab dem FCA allerdings nicht die nötige Sicherheit. Vor dem Wechsel gerieten die Gäste noch ins Schwimmen und Peniel Mlapa konnte für Hoffenheim ausgleichen.

    Nach dem Wechsel stand Augsburg zunächst schwer unter Druck. Zunächst hatte der FCA Dusel, dass ein Flug-Kopfball von Musona (46.) nur knapp das Ziel verfehlte und dann verursachte Jan-Ingwer Callsen-Bracker einen Foulelfmeter an Firmino. Salihovic knallte den Ball mit so einer Geschwindigkeit unter die Latte, dass er fürs menschliche Auge kaum noch sichtbar war. Die Botschaft sollte anscheinend heißen: Jetzt geht’s erst richtig los! Doch dann war das Gegenteil der Fall.

    Der FCA machte nun die Musik und Hoffenheim tanzte. Als Sebastian Langkamp nach 72 Minuten zum 2:2 einköpfte, witterte der Abstiegskandidat Morgenluft. Minutenlang kam Hoffenheim nicht mehr aus der eigenen Hälfte heraus, aber je näher das Spielende rückte, merkte man auch, dass dem FCA allmählich die Kraft ausgeht.

    Hoffenheims Trainer Holger Stanislawski bettelt um seine Entlassung

    Später wurde es dann noch eine denkwürdige Pressekonferenz. Das lag vor allem an Hoffenheims Trainer Holger Stanislawski, bei dem man den Anschein hatte, als bettle er um seine Entlassung: „Diese Leistung ist schwierig zu verdauen. Da macht Fußball bald keinen Spaß mehr. Hier wurde vieles für schön verkauft. Jetzt wird es Zeit, realistisch zu sein. Für diese Leistung bin auch ich verantwortlich.“

    Für Stanislawski war es also wesentlich einfacher, dieses Ergebnis einzuordnen.

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