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FCA: Mit Jentzsch im Rücken

FCA

Mit Jentzsch im Rücken

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    FC Augsburg gegen FC Erzgebirge Aue. Foto: Fred Schöllhorn
    FC Augsburg gegen FC Erzgebirge Aue. Foto: Fred Schöllhorn

    Die Frage nach seiner Leistung überhörte Simon Jentzsch (34) am Montagabend in der Mixed-Zone der Impuls-Arena absichtlich. „Fußball ist ein Teamsport“, diktierte der Torhüter des FC Augsburg in die Blöcke der wartenden Journalisten. Keine Silbe wollte er darüber verlieren, dass er fast im Alleingang den 2:1 (0:0)-Sieg gegen Erzgebirge Aue festgehalten hatte. Die Leistung des Zweitliga-Profis war am Montagabend erstklassig.

    Zehn Paraden zählte die Statistik-Abteilung der DFL. Schon in der ersten Hälfte hatte Jentzsch vier hochkarätige Chancen der Auer zunichtegemacht. Er schien tausend Hände zu haben, und wenn das nicht reichte, parierte er auch noch mit dem Fuß. Damit verhinderte er in der 64. Minute gegen Enrico Kern das wohl vorentscheidende 0:2. Beim 0:1 durch Marc Hensel war Jentzsch machtlos. „Wenn wir das zweite Tor bekommen hätten, wäre die Partie entschieden gewesen“, war sich FCA-Trainer Jos Luhukay sicher. Mit dem Bollwerk Jentzsch im Rücken, richtete sich der FCA nach einer Stunde wieder auf. Nando Rafael (65) und Jan-Ingwer Callsen-Bracker (72.) sorgten mit ihren Toren für die Wende.

    „Unglaublich, was der alte Mann draufhat“, würdigte Axel Bellinghausen auf seine eigene Art und Weise die Leistung von Jentzsch. Und mit dem Torschützen Callsen-Bracker („Simon hat nicht umsonst 240 Bundesligaspiele auf dem Buckel.“) war er sich einig. „Wir haben den besten Torwart der Liga.“

    In der Kicker-Rangliste steht er derzeit allerdings nur auf Platz sechs. Was Torwarttrainer Zdenko Miletic nicht versteht: „Da muss ich für Simon einfach mal eine Lanze brechen. Er hat mit die wenigsten Gegentore der Liga bekommen. Wo andere Torhüter tolle Paraden abziehen, steht er schon da oder hält den Ball ganz unspektakulär.“

    Unspektakulär wirkt Jentzsch gar nicht. Der 1,96 Meter große, durchtrainierte Torhüter ist schon von Natur aus eine imposante Erscheinung. Ein Lautsprecher ist Jentzsch aber nur auf dem Feld. „Von Simon kommen im Spiel und auch im Training klare Ansagen. Er will immer gewinnen, auch im Training. Er ist total ehrgeizig“, sagt Miletic.

    Nach dem Spiel sind die Analysen von Jentzsch ruhig, aber messerscharf. „Die Auer hätten uns in der ersten Halbzeit abschießen können. Wir waren nicht aggressiv genug. Das Gegentor war der richtige Kick. Danach sind wir aufgewacht. Gegen Düsseldorf müssen wir aber ganz anders auftreten.“ Dann ließ er sich doch noch einen Satz zu seiner Leistung entlocken: „Bei solchen Paraden ist auch immer Glück dabei. Es hätte auch anders laufen können.“

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