2008 wechselte Tobias Werner vom FC Carl Zeiss Jena zum damaligen Zweitligisten FC Augsburg. Mittlerweile zählt der 26-jährige Mittelfeldspieler zu den Dauerbrennern im Trikot des Bundesligisten und geht in Augsburg in seine fünfte Saison. Vereinstreue scheint für ihn kein Fremdwort zu sein. Das bewies er auch schon bei seinen vorherigen Klubs in Gera und Jena. In Augsburg fühlt sich Tobias Werner sehr wohl und fiebert jetzt der neuen Saison entgegen.
Sieben Wochen konnten er und seine Kollegen ihren Sommerurlaub genießen, am Sonntag ist Trainingsauftakt. Werner nutzte mit seiner Familie, zu der neben Freundin Chris noch Töchterchen Emily gehört, die Freizeit zu einem Aufenthalt in der thüringischen Heimat („die Omas und Opas wollten wieder mal ihre Enkeltochter sehen“), zu einem Aufenthalt auf Fuerteventura und dann ging es noch für einige Tage nach Österreich. „Wir waren am Großglockner wandern“, berichtet er. So schön die Tage und Wochen auch waren, für Werner ist es höchste Zeit, dass der Ball wieder rollt und er seiner Arbeit nachgehen kann. Er ist heiß auf Fußball.
„Ich fiebere schon dem Start entgegen“, gab er gestern zu und fügt an: „Schön, den neuen Trainer kennenzulernen“, sagt er. Seine Hausaufgaben hat er gemacht, während der Woche steht noch eine sportmedizinische Untersuchung auf dem Programm und dann kann es für Werner wieder losgehen. Dass die kommende Spielzeit im Oberhaus keinen Deut leichter als die Premierensaison wird, das ist für den schnellen Linksfuß ganz klar. Natürlich hat er in den Ferien auch die personellen Veränderungen in der Mannschaft verfolgt. „Es ist gut, dass Jan Moravek und Ja-Cheol Koo bleiben“, freut er sich sichtlich, „denn beide sind gute Typen und zudem sehr gute Spieler.“ Von den drei Neuzugängen Philp, Vogt und Musona kennt er keinen persönlich, doch das wird sich am kommenden Sonntag ja ändern. Dass der Verein auch auf seiner Position (linkes Mittelfeld) nach dem Wechsel von Axel Bellinghausen zu Fortuna Düsseldorf noch einen neuen Spieler sucht, das versteht Werner: „Konkurrenz belebt das Geschäft“, nimmt er die Situation locker hin. „Für mich ist das ja nichts Neues, als uns Ibo Traoré verließ, war es ja ähnlich.“
22 Bundesligaspiele und ein Tor
Trotz der einen oder anderen Verletzung brachte er es im vergangenen Spieljahr auf 22 Bundesliga-Einsätze (ein Tor). Mit dem Aufstieg ins Oberhaus ging für Werner ein Traum in Erfüllung, diesen will er auch im kommenden Jahr leben.
Doch derzeit beschäftigt sich der FCA-Profi wie viele Millionen andere Leute auch mit der Europameisterschaft. Zwar sitzt er heuer nicht wie bei vergangenen Turnieren fast rund um die Uhr vor dem Bildschirm oder geht zum Public Viewing, denn auch das Töchterchen fordert den Papa. Doch die wichtigen Spiele sieht er sich an. Deutschland, Spanien oder auch Frankreich traut er den Turniersieg zu, das Ausscheiden der Russen und Niederländer sind für ihn große Überraschungen.
Ein bisschen Spott wird sich die „Oranje-Fraktion“ in seiner Mannschaft da wohl schon anhören müssen. Denn wer den Schaden hat …