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FC Bayern: Zu viele Chancen liegen gelassen

FC Bayern

Zu viele Chancen liegen gelassen

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    Robert Lewandowski erzielte zwar auf sehenswerte Weise den Ausgleich, vergab aber auch in der Schlussphase den möglichen Sieg. So liegen die Münchner plötzlich zwei Punkte hinter den Dortmundern und stehen unter Druck.
    Robert Lewandowski erzielte zwar auf sehenswerte Weise den Ausgleich, vergab aber auch in der Schlussphase den möglichen Sieg. So liegen die Münchner plötzlich zwei Punkte hinter den Dortmundern und stehen unter Druck. Foto: Bernd Feil, MIS

    Der FC Bayern ging sich selbst auf die Nerven. Präsident Uli Hoeneß und Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge machten gar nicht erst den Versuch, das rätselhafte 1:1 beim SC Freiburg zu erklären – sie rauschten wortlos und mit ernsten Mienen davon. Sportchef Hasan Salihamidzic dagegen suchte verzweifelt nach Erklärungen. Der Rekordmeister habe „keine richtige Einstellung“ gefunden, befand der 42-Jährige. Und warum? „Das wüsste ich auch gerne.“ Die Folge: Eine Woche vor dem Gipfeltreffen mit Borussia Dortmund rennt der FCB dem großen Rivalen wieder hinterher.

    Die Münchner sind sich vor der richtungsweisenden Partie im Kampf um die Meisterschaft am Samstag (18.30 Uhr/Sky) ein Rätsel. Neun Punkte hatten sie zuletzt aufgeholt und den zwischenzeitlich enteilten BVB an der Tabellenspitze abgelöst. Doch dann folgte der Anpfiff im Breisgau. Einstellung, Defensivverhalten und Zweikampfquote: In den ersten Minuten stimmte überhaupt nichts. „Ich bin über das Ergebnis nicht nur enttäuscht, sondern verärgert“, sagte Trainer Niko Kovac. Und Salihamidzic wusste schon, was sich nun verbessern muss: „Vieles.“

    Weil der BVB mit 2:0 gegen den VfL Wolfsburg gewann, zog er in der Tabelle wieder an den Münchnern vorbei und hat als Spitzenreiter nun zwei Punkte Vorsprung. Zwar hatten die Bayern in der zweiten Halbzeit in Freiburg durch ihre mangelhafte Chancenverwertung selbst dafür gesorgt, dass sie sich nicht mit einem Sieg und damit einem größeren Selbstvertrauen belohnten. Aber das Kovac-Team scheiterte nicht allein vor dem Tor des Gegners, sondern grundsätzlicher: Es war über weite Strecken kein klarer Plan erkennbar. Trainer Kovac haderte damit, dass seine Spieler Vorgaben nicht befolgt hätten. „Darauf habe ich meine Mannschaft eingestellt beziehungsweise ich habe es ihnen gesagt: Die Flanken von Christian Günter von der linken Seite sind gefährlich.“

    Aber schon nach drei Minuten musste Kovac feststellen, dass sein Team ihm offenbar nicht richtig zugehört hatte. Denn dann passierte das, wovor er explizit gewarnt hatte: Flanke Günter, Kopfball von Lucas Höler, 0:1. Erst der herrliche Ausgleichstreffer von Robert Lewandowski per Seitfallzieher (22.) weckte die Gäste auf. Danach rannten die Bayern an, blieben aber offen für Konter, weil ihrem Spiel die Ausgewogenheit fehlte.

    So dürfte es auch gegen den BVB schwer werden. Dass davor am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) noch das Pokal-Viertelfinale gegen Zweitligist 1. FC Heidenheim ansteht, rückte angesichts des nahenden Topspiels in den Hintergrund. Dabei sei das Double aus Meisterschaft und Pokal jetzt „auf jeden Fall unser Ziel“, sagte Verteidiger Mats Hummels, der ankündigte, dass es spätestens gegen seinen Ex-Klub wieder einen ganz anderen FC Bayern zu sehen geben werde. (dpa)

    SC Freiburg Schwolow – P. Stenzel, K. Schlotterbeck, Heintz, Günter – Frantz (70. L. Waldschmidt), Abrashi, Höfler, Grifo (90. J. Gondorf) – Haberer – Höler (79. Gulde) Bayern München Ulreich – Kimmich, Boateng (73. Süle), Hummels, Rafinha – Thiago – James Rodríguez, Goretzka, Coman (73. Ribéry) – Müller (55. Gnabry), Lewandowski Tore 1:0 Höler (3.), 1:1 Lewandowski (22.) Schiedsrichter Dingert (Lebecksmühle) Zuschauer 24000

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