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FC Bayern: Wie das Hoeneß-Double den Coman-Deal für die Bayern klarmachte

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Wie das Hoeneß-Double den Coman-Deal für die Bayern klarmachte

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    Uli Hoeneß. In diesem Fall: Der echte Uli Hoeneß. Bei den Coman-Verhandlungen war er gerade nicht verfügbar, weil in Haft.
    Uli Hoeneß. In diesem Fall: Der echte Uli Hoeneß. Bei den Coman-Verhandlungen war er gerade nicht verfügbar, weil in Haft. Foto: Tobias Hase, dpa

    Die Mittagspause gehört zu den größten Bühnen, die der Alltag zu bieten hat. Wenn wegen einer Pandemie nicht gerade die Kantinen dieser Welt kalt bleiben, wird zwischen Schnitzel und Kartoffelsuppe das große Theater geboten – nämlich dann, wenn im Kollegenkreis die Marotten des Chefs auf die Schippe genommen werden.

    Biedere Buchhalter mutieren zum charismatischen Charaktermimen, wenn es darum geht, das Lallen des Abteilungsleiters auf der Weihnachtsfeier nach der Bowle Nummer acht zu imitieren.

    In aller Regel führen solche Talente dazu, dass diese Büro-Mimen für Einlagen auf runden Geburtstagen, Ausstandsfeiern oder andere Anlässe gebucht werden. Kann man so machen. Oder man macht es wie der FC Bayern und nutzt dieses Potenzial unter den Mitarbeitern, um die Königsklasse zu gewinnen.

    Michael Reschke war 2015 als Kaderplaner beim FC Bayern angestellt.
    Michael Reschke war 2015 als Kaderplaner beim FC Bayern angestellt. Foto: Sebastian Gollnow, dpa

    Ex-Kaderplaner Michael Reschke verriet die Anekdote mit Hoeneß

    Wie Bayerns ehemaliger Kaderplaner Michael Reschke der FAZ sagte, zogen die Münchner bei der Verpflichtung von Kingsley Coman im Jahr 2015 alle Register. Der damals 19-Jährige war mit seinen Eltern und einer Busladung von Beratern nach München gereist, um über eine Festanstellung beim FC Bayern zu verhandeln. Der Rekordmeister wollte bei den Verhandlungen damals unbedingt von der Autorität von Uli Hoeneß profitieren.

    Das Problem daran: Den Sommer 2015 verbrachte Hoeneß bekanntermaßen in der Justizvollzugsanstalt Landsberg wegen einer "Steuergeschichte" und war unpässlich. Und eben da muss sich jemand im Tross der Münchner an die mimischen Fähigkeiten eines Mitarbeiters der Pressestelle erinnert haben. Die Folge: Bei den Verhandlungen saß letztlich, wie Reschke sagt, ein Mann am Tisch, den der FC Bayern der Coman-Seite als Uli Hoeneß vorgestellt hatte.

    Kingsley Coman.
    Kingsley Coman. Foto: Tom Weller, dpa

    Der falsche Hoeneß polterte und schlug mit der Hand auf den Tisch

    Dieser hatte die Aufgabe, ebenso wie Hoeneß mal zwischendurch zu poltern, aus Empörung mit der flachen Hand auf den Tisch zu schlagen und den Verhandlungstisch schließlich vor Verärgerung zu verlassen. Das zeigte Wirkung: Wenig später einigten sich die Bayern und Coman auf einen Wechsel. Der Rest der Geschichte ist bekannt: Coman machte in München Karriere und schoss den FC Bayern im vergangenen Jahr zum Sieg in der Champions League.

    An diese Episode sollte jedes Unternehmen von Format denken, wenn es darum geht, echte Führungskräfte adäquat zu ersetzen: von nun an Talentscouting in der Betriebskantine!

    Und vielleicht benötigt der FC Bayern schon bald wieder die Dienste des Hoeneß-Doubles. Aktuell stocken die Verhandlungen mit Coman über eine Vertragsverlängerung. Angeblich sollen die Berater des Franzosen etwas verwegene Forderungen stellen. Es dürfte klar sein, was nun zu tun ist.

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