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FC Bayern: Uli Hoeneß zum Fall Breno: „Wahnsinn“

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Uli Hoeneß zum Fall Breno: „Wahnsinn“

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    Breno
    Breno

    Uli Hoeneß verspürt schon lange keine Lust mehr, nach Spielen seines FC Bayern mit Journalisten zu plaudern. Dieses Feld hat er seinem Nachfolger Christian Nerlinger überlassen. Hoeneß lässt die Medienvertreter stehen, und wünscht „noch einen schönen Sonntag“.

    Samstagabend hat sich der Präsident des FC Bayern aufhalten lassen. Er musste etwas loswerden. Im

    Was ihm die Röte ins Gesicht trieb, war das Vorgehen der Münchner Staatsanwaltschaft gegen Bayern-Spieler Breno. Dessen Haus im Münchner Stadtteil Grünwald war vergangene Woche unter mysteriösen Umständen abgebrannt. Brenos Frau und die Kinder waren nicht im Gebäude, als das Feuer ausbrach. Nur der Brasilianer hielt sich in der 1,5 Millionen Euro teuren Villa auf. Über die Brandursache gibt es noch keine Erkenntnisse.

    Am Samstag nahm der Fall eine dramatische Wende. Breno wurde verhaftet. Der Vorwurf: dringender Tatverdacht der schweren Brandstiftung sowie Flucht- und Verdunklungsgefahr. Seither sitzt der 21-Jährige in Stadelheim.

    Hoeneß hält das Vorgehen der Staatsanwaltschaft („wie die sich aufführen“) für „Wahnsinn“. Das Argument der Flucht- und Verdunklungsgefahr sei völlig unverständlich: „Breno hat keinen Reisepass, er kann kein Deutsch und er könnte ohne unsere Zustimmung nirgendwo auf der Welt spielen. Den Jungen jetzt ins Gefängnis zu sperren“, tobt Hoeneß, „ist

    Der FC Bayern will alles unternehmen ihn dort herauszuholen, wie Hoeneß versichert. In diesem Fall könnte eine Kaution helfen, wie Thomas Steinkraus-Koch von der Staatsanwaltschaft München I im Interview gegenüber Sport 1 erklärte. Das allein allerdings werde nicht reichen. Breno müsse sich darüber hinaus zum Vorfall äußern. Noch aber liegen die Umstände des Brandes im Dunkeln. Ebenso, ob es Zusammenhänge mit der zuletzt psychisch schlechten Verfassung des 21-Jährigen gibt. „Er hat anscheinend persönliche Probleme gehabt, die unbemerkt blieben“, räumte Jupp Heynckes ein.

    Breno steht vor den Trümmern seiner jungen Karriere. 2008 war er als „einer der besten Innenverteidiger der Welt“ (Hoeneß) nach München gekommen. Zwölf Millionen Euro Ablöse bezahlten die Bayern. Ein einziger, großer Irrtum. Der Verteidiger fand keinen Anschluss, blieb isoliert. Der Rekordmeister lieh ihn an den 1. FC Nürnberg aus. Auf einen Kreuzbandriss folgten Knie- und Sprunggelenksoperationen. Breno verschwand in der Reha. In dreieinhalb Jahren hat er 21 Mal für den FC Bayern gespielt. Vor zwei Wochen soll er apathisch in seiner Hauseinfahrt gelegen haben. Schon vor einem Jahr hatte er in „Bild am Sonntag“ geklagt: „In Brasilien hatte ich weniger Geld und weniger Luxus, aber ich war ein glücklicher Mensch. Hier habe ich Geld, aber mir fehlt alles.“ (as)

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