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FC Bayern: Spätes Schaulaufen gegen Nürnberg

FC Bayern

Spätes Schaulaufen gegen Nürnberg

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    Befreit. Frank Ribéry feiert seinen Treffer zum 1:0 ohne Trikot aber mit einem wilden Spurt zur Auswechselbank.
    Befreit. Frank Ribéry feiert seinen Treffer zum 1:0 ohne Trikot aber mit einem wilden Spurt zur Auswechselbank. Foto: mis

    München Als Frank Ribéry am Samstag in der 80. Minute den Rasen in der ausverkauften Allianz-Arena verlässt, huldigen ihm die meisten der 71000 Zuschauer, indem sie sich von ihren Plätzen erheben. 2:0 (0:0) führt der FC Bayern im 187. Derby gegen den 1. FC Nürnberg, daran ändert sich auch nichts mehr, als der überragende Akteur des Nachmittags mit Standing Ovations verabschiedet wird.

    Ribéry in eindrucksvoller Form

    Der Franzose hatte zuvor eindrucksvoll gezeigt, warum er einer der Favoriten auf die Wahl zu Europas Fußballer des Jahres ist, die am Donnerstag in Monaco stattfindet. Auch unter Neu-Trainer Pep Guardiola hat er sein Weltklasse-Niveau konserviert und jetzt trifft er auch noch mit dem Kopf. In der 69. Minute wuchtet der nur 1,70 Meter große Ausnahmespieler eine Flanke von Philipp Lahm in bester Mandzukic-Manier unhaltbar ins Nürnberger Tor. Sein erstes Kopfball-Tor in der Bundesliga.

    Danach entlädt sich die ganze Anspannung in einem wilden Schaulaufen. Wie von Sinnen zieht sich Ribéry sein Trikot über den Kopf, rennt halb nackt mit Umweg über die Eckfahne zur Bayern-Bank und herzt dort alles, was sich ihm in den Weg stellt. „Ich hatte so viel Adrenalin im Blut, ich war emotional nach meinem Tor“, erzählt Ribéry später. Die Chemieprozesse im durchtrainierten Körper setzten hauptsächlich ein, weil sich die

    Die formierten in der eigenen Hälfte ein feinmaschiges Abfangnetz und kamen nur einmal gefährlich vors Bayern-Tor, als in der 15. Minute Daniel Ginczek die Latte traf. Ansonsten spielten sie diszipliniert, trugen aber wenig zu einem vernünftigen Spiel bei. „Wir haben alles reingeworfen, was für den 1.FC Nürnberg machbar war. Wir müssen uns darauf konzentrieren, die Punkte, die wir brauchen, in anderen Spielen zu holen“, bilanzierte Nürnbergs Bester, Torhüter Raphael Schäfer. Da dachte er sicher auch schon an den kommenden Samstag, wenn der FC Augsburg in Nürnberg antritt.

    Münchner Belagerungsring um FCN-Strafraum

    Die Gastgeber zogen schon in Halbzeit eins einen Belagerungsring um den Nürnberger Strafraum. Der war aber zunächst uneffektiv, auch weil David Alaba (33.) einen allerdings unberechtigten Elfmeter vergab. Bis zu Ribérys Tor wehrten sich die Franken tapfer. „Bayern ist im Ballbesitz eine Maschine. Irgendwann werden die Füße schwer“, erklärte Nürnbergs Trainer Michael Wiesinger. Und genau in dieser Phase traf Arjen Robben (78.) nach einem atemberaubenden Solo zum 2:0.

    Nicht umsonst erzielten Ribéry und Robben die beiden Treffer. Es zeigt: Nach acht Wochen funktioniert das Guardiola-System mit ständigen Positionswechseln, vielen Kurzpässen und erdrückender Übermacht (81 Prozent Ballbesitz ist Liga-Rekord) noch nicht reibungslos. Dafür sitzt das effektive Flügelspiel „Robery“ aus der Heynckes-Ära immer noch. Guardiola wird deshalb nicht unruhig. „Im Moment sind die ersten Siege wichtig. Die Spielweise wird wichtiger sein im Mai und Juni, wenn die Titel vergeben werden.“

    Schon am Dienstag haben die Bayern-Spieler Gelegenheit weiter zu üben. Dann tritt man beim SC Freiburg an, weil schon am Freitag das Giganten-Duell um den Super-Cup gegen den FC Chelsea in Prag auf dem Terminkalender steht. Eine englische Woche, die auch 37-Millionen-Transfer Mario Götze weiter Spielpraxis verschafft. Dessen durchwachsenes Debüt nach langer Verletzungspause stand im Schatten der Ribéry-Gala. Sein Dienstende nach 68 Minuten war nur von höflichem Applaus begleitet.

    Bereits in der 62. Minute war Neuzugang Thiago vom Platz gegangen. Wie sich am Sonntag herausstellte, hat sich der Spanier einen Riss des Syndesmosebandes im rechten Bein zugezogen. Er wird heute operiert und fällt rund zwei Monate aus.

    MünchenNeuer – Lahm, Boateng, Dante, Alaba – Schweinsteiger – Robben, Götze (68. Kroos), Thiago (62. Müller), Ribéry (80. Shaqiri) – Mandzukic

    Nürnberg Schäfer – Chandler, Nilsson (35. Dabanli), Pogatetz, Pinola – Feulner (72. Frantz), Stark, Balitsch, Plattenhardt (75. Kiyotake) – Drmic – Ginczek

    Tore 1:0 Ribéry (69.), 2:0 Robben (78.)

    Bes. Vork. Alaba (Bayern) scheitert mit FE an Schäfer (33.) Gelb Lahm, Mandzukic, Ribéry / Ginczek SR Dingert (Lebecksmühle) Zuschauer 71 000 (ausverkauft)

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