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FC Bayern: Rekordmeister auf Rekordjagd

FC Bayern

Rekordmeister auf Rekordjagd

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    Der FC Bayern München gewann leicht und locker gegen den FC Schalke 04.
    Der FC Bayern München gewann leicht und locker gegen den FC Schalke 04. Foto: Andreas Gebert dpa

    Beim FC Bayern knallten die Schampus-Korken noch nicht, obwohl der Rekordmeister wieder auf Rekordjagd ist und der Meisterschaft wieder einen Schritt näher. "Es hat Wasser gegeben und keinen Champagner", berichtete Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge.

    Uli Hoeneß: Ein "wunderbarer Spieltag"

    Aber nach einem "wunderbaren Spieltag", wie Präsident Uli Hoeneß am Samstagabend strahlend resümierte, stellt sich nur noch die Frage, wann die Münchner in der 50. Bundesligasaison den Titelgewinn perfekt machen. "Wir dürfen die Meisterschaft jetzt nicht mehr verlieren", erklärte Arjen Robben nach dem locker-flockigen 4:0 (2:0) gegen erschütternd wehrlose Schalker, das Züge einer Ehrenrunde hatte.

    "Ich weiß nicht, wer Bayern aufhalten sollte", stöhnte Schalke-Schlussmann Timo Hildebrand. Wesentlich schwieriger fällt die Antwort auf die Frage, wer den rasanten königsblauen Absturz aus den Champions-League-Rängen stoppen soll. Der Handlungsdruck auf die Schalke-Bosse nimmt zu, auch wenn Sportvorstand Horst Heldt sein Bekenntnis zum glücklosen Trainer Jens Keller ("bleibt bis Ende der Saison") auch nach dem Streichergebnis in München erneuerte.

    Schalke-Coach Keller mit Notelf gegen den FCB

    Die Notelf ohne etliche Stammkräfte wie Torjäger Huntelaar ergab in der ausverkauften Münchner Arena mildernde Umstände für Keller. Das 0:4 lag noch gerade so in einem einigermaßen erträglichen Rahmen. "Die Bayern spielen in einer anderen Liga. Ich mache meine Sache gewissenhaft weiter, alles andere entscheidet der Verein", sagte der überfordert wirkende frühere B-Jugend-Coach.

    In Mainz und danach bei Galatasaray Istanbul (Champions League) muss der 42-Jährige jedoch die rasante Keller-Fahrt stoppen. "Wir können das jetzt nicht einfach so laufen lassen und die Spiele abschenken", mahnte Routinier Christoph Metzelder. Das weiß auch Heldt: "Jetzt kommen zwei wichtige Spiele.

    Manuel Neuer drückt seinem Ex-Club die Daumen

    Das ist der FC Bayern München

    Der FC Bayern München ein Fußball-Club aus der 1. Bundesliga. Gegründet wurde der Verein am 27. Februar 1900. Seit 2002 ist die Profimannschaft aus dem Hauptverein ausgegliedert.

    Rekordmeister: Der FC Bayern ist mit 23 Meistertiteln Rekordhalter der deutschen Bundesliga. Die Bayern wurden Meister in den Jahren 1932, 1969, 1972, 1973, 1974, 1980, 1981, 1985, 1986, 1987, 1989, 1990, 1994, 1997, 1999, 2000, 2001, 2003, 2005, 2006, 2008, 2010, 2013.

    Die Champions League haben die Münchner insgesamt fünf Mal (1974, 1975, 1976, 2001, 2013) gewonnen, fünf weitere Male waren die Bayern im Finale (1982, 1987, 1999, 2010 und 2012).

    Franz Beckenbauer ist die "Lichtgestalt" des FC Bayern. Er spielte von 1964 bis 1977 als Libero und war gleichzeitig Kapitän. Der "Kaiser" war später auch Interimstrainer bei seinen Bayern und holte in dieser Position einen Meistertitel (1994) sowie den UEFA-Cup 1996. Von 1994 bis 2009 war Beckenbauer Präsident des FC Bayern. Seither ist er Ehrenpräsident.

    Seit Mai 2005 ist die Allianz-Arena im München Norden das Heimstadion des FC Bayern. Lokalrivale 1860 München spielt ebenfalls in diesem Stadion. Vorherig Spielstätten des FC Bayern waren das Grünwalder Stadion (1925 bis 1972) und das Olympiastdion (1972 bis 2005). Spielt der FC Bayern, ist die Außenfassade der Allianz-Arena rot beleuchtet.

    Mannschaftshymnen: Der FC Bayern hat mehrere Hymnen, darunter "FC Bayern, Stern des Südens" (komponiert von Kabarettist und Liedermacher Willy Astor) und "FC Bayern, forever number one". Inoffizielle Fan-Hymne ist "Mir san die Bayern."

    Hohn und Spott gibt es genug für den FC Bayern: Meist singen gegnerische Fans "Zieht den Bayern die Lederhosen aus". Oft wird der Verein aufgrund seiner Extravaganz auch als "FC Hollywood" bezeichnet.

    Vereinsführung: Präsident des FCB ist seit 2009 Uli Hoeneß, der zuvor lange Jahre Manager war. Vorstandsvorsitzender ist Karl-Heinz Rummenigge.

    Zu den bekanntesten Ex-Spielern des Vereins gehören Gerd Müller und Lothar Matthäus. "Der Bomber der Nation" Müller erzielte in 15 Jahren beim FC Bayern 398 Tore (453 Spiele). Rekordnationalspieler Lothar Matthäus spielte insgesamt zwölf Jahre beim FCB und kam in 302 Partien auf 85 Tore.

    Einen unvergessenen Auftritt lieferte der Italiener Giovanni Trapattoni bei seiner zweiten Amtszeit als Trainer der Bayern (1996 bis 1998). In der legendären Pressekonferenz vom 10. März beklagte er sich auf seine feurige italienische Art über die schlechte Arbeitshaltung einiger Bayern-Spieler. "Was erlaube Struuuunz?", "Spiele schlecht wie Flasche leer!" und "Ich habe fertig!" gehören seitdem zum deutschen Fußball-Jargon.

    Spielrekorde: Den höchsten Heimsieg feierte der FC Bayern hatte den gegen Borussia Dortmund (11:1, Saison 1971/1972) der höchste Auswärtssieg gelang gegen den FC St. Pauli (1:8, Saison 2010/2011).

    Der Manager nimmt nach nur einem Sieg aus den letzten zehn Ligaspielen vor allem die Profis in die Pflicht: "Die Mannschaft muss sich der Situation stellen." In München kapitulierte sie nach dem frühen Elfmetertor von David Alaba zum 0:1. "Wir haben uns ein bisschen ergeben - das darf natürlich nicht sein", bemerkte Kapitän Benedikt Höwedes: "Wir machen eine sehr harte Zeit durch!"

    Der unterbeschäftigte Nationaltorhüter Manuel Neuer ließ sich angesichts der Harmlosigkeit seines Ex-Clubs am Ende sogar zum Aufwärmen an seinem Tor Bälle von Thomas Müller zuwerfen, die er zu seinem nicht eingesetzten Teamkollegen zurückköpfte. "Wenn die Schalker zusammenhalten, werden sie auch aus dieser Mini-Krise herauskommen", sagte Neuer. Dafür will er "Daumen drücken".

    FC Bayern jagt den eigenen Rekord

    Für Schalker Schadensbegrenzung waren am Samstagabend eher die Bayern verantwortlich, weil sie sich am Ende mit den vier Toren des starken Alaba (19./51.) sowie von Freistoß-Kunstschütze Bastian Schweinsteiger (32.) und Torjäger Mario Gomez (63.) begnügten. "Wir haben mit Autorität Fußball gespielt", schwärmte Trainer Jupp Heynckes, der noch "Optimierungsmöglichkeiten" erkannte.

    Die bislang frühesten Meisterschaften der Bundesliga-Geschichte gelangen den Bayern in den Spielzeiten 1972/73 und 2002/03 jeweils am 30. Spieltag. Im Jubiläumsjahr dürfte es nach dem Zwischenrekord von 15 Punkten Vorsprung auf Platz zwei nach 21 Runden vermutlich noch zeitiger der Fall sein - also Mitte April. "So, wie die Mannschaft spielt, werden wir das Ziel Meisterschaft höchstwahrscheinlich auch erreichen", erklärte der 67-jährige Heynckes.

    Nach drei zweiten Plätzen will Heynckes endlich Titel sehen

    Der designierte älteste Meistercoach in der Bundesliga-Historie zeigte gegen Schalke ein Herz für frustrierte Reservisten. Gomez, Robben und Boateng rotierten für Mandzukic, Müller und van Buyten in die Startelf. Eine Maßnahme, die den bislang betrübten Bankhockern Respekt abnötigte. "Der Trainer hat Mut, er hat 'nen Arsch in der Hose. Ich bin ihm sehr dankbar", erklärte Gomez: "Das hätte ja auch in die Hose gehen können." Allerdings nicht gegen "Schalke 0:4".

    "Wir brauchen diese Spieler alle, wenn wir unsere Ziele erreichen wollen", begründete Heynckes seine innerbetriebliche Maßnahme. Bundesliga, Champions League, DFB-Pokal - nach drei zweiten Plätzen 2012 ist Heynckes versessen auf einen triumphalen Abschied. "Zu großen Mannschaften gehört auch, dass sie Titel gewinnen", sagte er. Der erste ist schon Anfang Februar zu 99 Prozent eingesackt. Klaus Bergmann, dpa

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