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FC Bayern: Rassismus-Vorwürfe am Bayern Campus: Trainer zieht Klage zurück

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Rassismus-Vorwürfe am Bayern Campus: Trainer zieht Klage zurück

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    Ehemaliger Jugendtrainer wehrte sich vor dem Arbeitsgericht gegen die Kündigung beim FC Bayern.
    Ehemaliger Jugendtrainer wehrte sich vor dem Arbeitsgericht gegen die Kündigung beim FC Bayern. Foto: Andreas Gebert, dpa (Symbolfoto)

    Dem FC Bayern München bleibt eine öffentliche juristische Auseinandersetzung mit einem ehemaligen Mitarbeiter erspart: Der langjährige Jugendtrainer des Rekordmeisters, der wegen massiver Rassismus-Vorwürfe seinen Job auf dem Jugendcampus des Vereins verlor, zog seine arbeitsrechtliche Klage gegen seinen Ex-Verein zurück.

    Dem Vernehmen nach hat sich der Mann außergerichtlich mit dem FC Bayern geeinigt. Der Essener Anwalt Christian Nohr, der den Mann bislang vertreten hatte, bestätigte unserer Redaktion gegenüber, dass das Mandat zwischen ihm und dem Ex-Trainer Anfang der Woche beendet sei. Zu weiteren Details wollte sich der Jurist nicht äußern. Damit ist die für Januar angesetzte Verhandlung zwischen dem FC Bayern und dem Ex-Trainer hinfällig geworden. Darin wären auch ehemalige und aktuelle Mitarbeiter des Jugendcampus der Bayern als Zeugen befragt worden.

    Der Jugendtrainer des FC Bayern soll Spieler und Mitarbeiter rassistisch beleidigt haben

    Der FC Bayern hatte sich Mitte August per fristloser Kündigung von dem Mann getrennt, der insgesamt 17 Jahre für den Klub gearbeitet hatte. Die Vorwürfe gegen den Mann sind massiv: Über Jahre hinweg soll der Coach Spieler und Mitarbeiter des Vereins rassistisch beleidigt, sie als "Bimbo" oder "Kanake" bezeichnet haben. Als Beleg dafür gelten unter anderem Protokolle aus einem internen Gruppenchat. Einer der Screenshots zeigt, wie der Jugendcoach ein Foto eines Tiertransporters postet und dazu schrieb: "Hier werden die Neger von A nach B transportiert."

    Auch wenn der arbeitsrechtliche Aspekt nun beendet ist, geht die juristische Aufarbeitung weiter: Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen der rassistischen Aussagen noch wegen des Vorwurfs der Volksverhetzung. Ein Verfahren gegen den Jugendtrainer zum Vorwurf der unerlaubten Vorteilsnahme, weil er mit einem Spielerberater zusammengearbeitet und dafür Geld bekommen haben soll, ist mittlerweile eingestellt. Laut seinem Augsburger Strafverteidiger Werner zeige sich der Beschuldigte "maximal kooperativ".

    Insgesamt mussten drei Mitarbeiter den FC Bayern verlassen

    Der Rassismus-Skandal hat beim FC Bayern noch weitere Konsequenzen nach sich gezogen: Neben dem ehemaligen Jugendcoach mussten noch zwei weitere Mitarbeiter im Nachwuchsbereich der Münchner gehen. Michael Gerlinger, der Leiter der Rechtsabteilung des FC Bayern, wurde kürzlich in einer Stellungnahme des Vereins wie folgt zitiert: "In unserem Klub dulden wir weder Intoleranz noch Diskriminierung. Dass jetzt an einer Stelle gegen unsere Grundsätze verstoßen wurde, schmerzt uns. Wir werden alles dafür tun, dass sich so etwas nicht wiederholt." Die internen Ermittlungen des FC Bayern sind mittlerweile abgeschlossen.

    Hören Sie sich dazu auch unsere Podcastfolge zum Thema Rassismus an:

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