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FC Bayern München: Pep Guardiola dirigiert den Wechsel beim FC Bayern München

FC Bayern München

Pep Guardiola dirigiert den Wechsel beim FC Bayern München

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    Trainer Pep Guardiola verlässt den FC Bayern München.
    Trainer Pep Guardiola verlässt den FC Bayern München. Foto: Peter Steffen (dpa)

    Selbst der Nikolaus hatte es probiert – vergeblich. Als Pep Guardiola vor drei Wochen den Fanklub aus Vilsbiburg zur Weihnachtsfeier besuchte, hielt ein im roten Bischofsornat steckender FC-Bayern-Anhänger auf der Bühne dem verdutzten Trainer einen Blanko-Arbeitsvertrag hin. Guardiola müsse nur noch sein Gehalt eintragen und unterschreiben. Ein Scherz, aber eigentlich eher ein Liebesbeweis.

    Fans, Profis, Verein – jeder hatte in den letzten Monaten mit seinen Mitteln den Trainer davon zu überzeugen versucht, über die vereinbarten drei Jahre hinaus in München zu bleiben. Der allseitige Wunsch ist verständlich. Mit seinen taktischen Ideen und seiner intensiven Arbeit hob der Katalane die Münchner auf ein neues, zuvor unerreichtes Niveau. Immer wieder sagte Guardiola, wie zufrieden er in

    Beim letzten Vorrunden-Spiel in Hannover gab es aus dem Fanblock Sprechchöre für den sich nach langer Leidenszeit wieder herantastenden Holger Badstuber und für die mit 1:0 (1:0) siegreiche Mannschaft („Superbayern, Superbayern“) - aber keine für Guardiola. Thomas Müller, der einen von Hannovers Christian Schulz verursachten Handelfmeter sicher zum einzigen Tor verwandelt hatte (40.), sagte nüchtern, für die Ziele, die man in dieser Saison zu erreichen gedenke, spiele es keine Rolle, wer in der nächsten Saison Trainer sei.

    Pep Guardiola geht, Carlo Ancelotti kommt

    Rummenigge ließ sich nach dem Spiel nicht in Reichweite von Journalisten sehen. Guardiola versicherte, natürlich werde er mit Rummenigge noch einmal reden, „im Bus, im Flugzeug“, wie er das immer tue. Aber derartige Entscheidungen werden natürlich nicht zwischen Tür und Angel getroffen.

    Die Lage war längst geklärt vor der für gestern anberaumten Erklärung. Sie kam per Mail um 12:02 Uhr, als Guardiola schon auf dem Weg in den Weihnachtsheimaturlaub war. Der FC Bayern hat ausnahmsweise nicht erhalten, was er wollte, aus der Situation aber das Beste gemacht und wird einen nahtlosen Übergang hinbekommen. Nachfolger von Guardiola wird wie erwartet zum 1. Juli 2016 Carlo Ancelotti. Der 56-jährige Italiener erhält wie sein Vorgänger einen Dreijahresvertrag.

    Rummenigge hielt sich kurz in der Erläuterung. Man sei Guardiola „dankbar für alles, was er unserem Verein seit 2013 gegeben hat. Ich bin überzeugt, dass Pep und unsere Mannschaft jetzt noch intensiver daran arbeiten werden, die großen sportlichen Ziele zu erreichen – gerade, weil nun feststeht, dass Pep den FC Bayern verlassen wird“.

    Der Nachfolger ist der bestmögliche, den der Markt hergibt. „Ancelotti hatte als Trainer überall Erfolg und drei Mal die Champions League gewonnen. Carlo ist ein ruhiger, ausgeglichener Fachmann, der mit Stars umgehen kann und einen variantenreichen Fußball spielen lässt - das haben wir gesucht, das haben wir gefunden“, sagte Rummenigge, der mit dem zuletzt mit Real Madrid im Champions-League-Halbfinale 2014 gegen den FC Bayern siegreichen Trainer dank seiner Inter-Jahre fließend Italienisch parlieren kann.

    Guardiola nahm sich in Hannover die Zeit, zusammen mit Manuel Estiarte, dem ihm kaum von der Seite weichenden Freund und Berater, vor einem Fernseher zu studieren, wie sich Borussia Dortmund in den letzten Spielminuten die 1:2-Niederlage in Köln eingehandelt hatte. Das war einfach zu erstaunlich, um es nicht anzusehen. Erst dann fuhr der Bayern-Bus ab. Der Vorsprung des Tabellenführers ist zum Vorrundenschluss damit auf satte acht Punkte angewachsen, für entspannte Feiertage ist gesorgt. Die mit 14 Feldspielern nach Niedersachsen gereisten Münchner gehen müde in die Winterpause.

    Guardiola hofft, dass er am 6. Januar mit nahezu komplettem Kader ins Trainingslager nach Katar fliegen kann. Vielleicht geht er im Juni mit dem Triple, aber er geht. Wohin, ist die noch unbeantwortete Frage. Ziemlich sicher nach England, wahrscheinlich zu Manchester City, wo zwei Freunde aus Barcelona-Tagen im Management arbeiten.

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