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FC Bayern München: Hoeneß will noch vor Weihnachten an die Tabellenspitze

FC Bayern München

Hoeneß will noch vor Weihnachten an die Tabellenspitze

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    Hoeneß vor Rollentausch - «Meilensteine gesetzt»
    Hoeneß vor Rollentausch - «Meilensteine gesetzt» Foto: DPA

    Betulich, behäbig, bieder: Der FC Bayern bekleckerte sich beim bescheidenen 0:0 gegen den seit Wochen schwächelnden VfB Stuttgart wahrlich nicht mit Ruhm.

    Aber Münchens Manager Uli Hoeneß, der trotz des kleinen Rückschlags im Titelrennen der Fußball-Bundesliga nicht unzufrieden wirkte, kündigte der ebenfalls patzenden Konkurrenz kämpferisch an: "Wir werden noch vor Weihnachten auf Platz eins stehen." Man müsse berücksichtigen, dass die Bayern momentan ohne Franck Ribéry und Arjen Robben spielen. "Und ohne die beiden halten wir uns gut."

    Derweil bewerteten die Schwaben ihren ersten Punktgewinn seit fünf Wochen als kleinen Befreiungsschlag, obwohl gegen den deutschen Rekordmeister auch ein "Dreier" drin gewesen wäre. Markus Babbel war nach der bestandenen ersten Bewährungsprobe seit seiner Bestätigung als Teamchef die Erleichterung deutlich anzumerken, auch wenn er trotz allen Lobes für die "sensationelle kämpferische Einstellung" noch nicht von "einer Kehrtwende" sprechen wollte.

    "Wir sind zufrieden, die Niederlagenserie gestoppt zu haben, aber dabei soll es nicht bleiben", versprach Kapitän Thomas Hitzlsperger eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. "Wenn man immer verliert, ist ein 0:0 ein Fortschritt", urteilte Torhüter Jens Lehmann. Und Innenverteidiger Serdar Tasci sprach von "einem kleinen Schritt nach vorn".

    Für die nunmehr seit vier Spieltagen ungeschlagenen Münchner war das Remis indes eher ein Rückschritt. "Eigentlich ist ein Punkt auswärts auch mal okay. Aber wenn man an die Spitze will, braucht man drei Punkte", bewertete Philipp Lahm das Resultat wesentlich kritischer als Hoeneß.

    Mario Gomez, der mal von Beginn an stürmen durfte, aber blass blieb, bedauerte: "Die anderen haben für uns gespielt. Aber um davon zu profitieren, hätten wir gewinnen müssen. Wir haben es verpasst, einen großen Schritt nach vorn zu machen." Der 35 Millionen Euro teure Edelreservist räumte ein, dass ihm der bei jeder Ballberührung mit gellenden Pfiffen begleitete Auftritt an seiner alten Wirkungsstätte sehr zu Herzen ging: "Ich versuche gar nicht, den Coolen zu spielen. Das war ein sehr emotionales Spiel für mich."

    Trotz aller Selbstkritik waren sich Trainer und Spieler beider Teams nach dem allenfalls durchschnittlichen Süd-Schlager einig, dass das Remis in Ordnung ging. Abgesehen von der Stuttgarter Sturm- und Drangphase in den ersten sechs Minuten mit drei guten Torchancen durch Christian Träsch (3.), Ciprian Marica (5.) und Julian Schieber (6.) und einem kurzen Aufbäumen der Bayern Mitte der ersten Halbzeit mit der besten Möglichkeit durch Anatoli Timoschtschuk (25.) neutralisierten sich beide weitgehend.

    "Ich kann mit dem Resultat leben", sagte Bayern-Trainer Louis van Gaal gelassen. "Wir haben nicht viele Chancen kreiert und wir hatten zu viele Fehlpässe und Ballverluste." Babbel bezeichnete das Resultat als gerecht. Es sei schön, nach fünf Niederlagen einen Punkt geholt zu haben, "aber wir müssen wieder besser Fußball spielen".

    Diese Forderung müssen sich angesichts der schwierigen Aufgaben in der Champions League eigentlich beide Mannschaften zu Herzen nehmen. "Gegen Bordeaux müssen wir unbedingt gewinnen. Wir haben große Ziele", appellierte Hoeneß an die Spieler vor der vorentscheidenden Partie gegen die Franzosen. "Deshalb bin ich ziemlich nervös." Babbel spann sogar den Bogen von der Königsklasse zur Bundesliga: "Wir müssen in Sevilla an diese Leistung anknüpfen und sie gegen Gladbach dann vergolden."

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