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FC Bayern München: Hoeneß kritisiert DFB-Präsidenten scharf

FC Bayern München

Hoeneß kritisiert DFB-Präsidenten scharf

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    Bayern-Präsident Uli Hoeneß kritisiert DFB-Chef Theo Zwanziger.
    Bayern-Präsident Uli Hoeneß kritisiert DFB-Chef Theo Zwanziger.

     "Herr Zwanziger ließ keinen Zweifel daran, dass man Blatter wählen wird. Ganz nach dem Motto: Augen zu und durch", sagte der Präsident des FC Bayern München in einem Interview mit Sportbild. "Ich bin enttäuscht, dass der DFB vor diesen unseriösen Machenschaften die Augen verschließt und nicht gegen Blatter Druck macht."

    Der ganze Fußball-Weltverband müsse neu aufgestellt werden. "Die Uhr von Sepp Blatter und seiner Combo tickt", sagte Hoeneß über den mächtigen Spitzenfunktionär aus der Schweiz. "Es ist für mich keine Frage "ob", sondern nur noch "wann" er seinen Posten räumen muss." Falls sich bei der FIFA nichts ändert, befürchtet der langjährige Bayern-Manager "einen Schaden für den Fußball, der nicht mehr zu reparieren sein wird". Die Haltung des Deutschen Fußball-Bundes störe ihn in dieser Sache: "Dabei müssten gerade die großen Verbände wie der DFB jetzt aufstehen und sagen: So kann es nicht weitergehen." Wegschauen heiße auch akzeptieren, bemängelte Hoeneß.

    Zwanziger wehrte sich im selben Blatt: "Nein, niemand beim DFB hat die Augen verschlossen." Die Vertreter der Liga im DFB-Präsidium hätten sich ebenfalls für Blatters Wiederwahl ausgesprochen. "Aber wir müssen klug sein", erklärte Zwanziger. "Durch das sachbezogene Verhältnis, das der DFB zum FIFA-Präsidenten hat, gewinnen wir die Chance, Einfluss zu nehmen."

    Der 66-jährige Jurist aus Altendiez nannte als Gegenbeispiel den englischen Verband (FA), der angesichts des Korruptionsskandals bei der FIFA vergeblich eine Verlegung der schlagzeilenträchtigen Wahl gefordert hatte: "Ich glaube kaum, dass sich Sepp Blatter von den englischen Kollegen viele Ratschläge einholen wird", sagte Zwanziger.

    Als neues Mitglied gehe er in die Exekutive des Weltverbandes, um ein Stück Verantwortung zu übernehmen: "Ich werde sehr genau beobachten und mitwirken. Das habe ich auch Sepp Blatter am Vorabend seiner Wahl in Zürich gesagt." Das einzig Gute an der Situation, in der die FIFA stecke, sei, "dass sie so verfahren ist, dass jedermann den hohen Veränderungsbedarf kennt".

    Von Hoeneß' öffentlichen Vorwürfen zeigte sich der DFB-Präsident überrascht und konterte: "Er war ja schon bei der WM in Südafrika ein polarisierender, öffentlicher Kritiker, recht hat er damit nicht behalten und nicht unbedingt an Ansehen gewonnen."

    In dem Interview äußerte sich Hoeneß auch zu der Frage, ob er sich Mourinho als Bayern-Trainer vorstellen könne. Die Antwort war ein klares Nein. Er halte ihn für einen Egoisten, dem die Zukunft des Vereins egal sei. "Mourinho quetscht seine Klubs aus wie eine Zitrone. Und wenn er merkt, dass nichts mehr drin ist, geht er zum nächsten", sagte Hoeneß. (dpa/AZ)

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