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FC Bayern München: Die verlorene Karriere des Michael Rensing

FC Bayern München

Die verlorene Karriere des Michael Rensing

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    Bayern-Keeper Michael Rensing
    Bayern-Keeper Michael Rensing Foto: dpa

    Von Tilmann Mehl München - Auf einmal schien alles gut zu werden. Michael Rensing taucht in der 87. Minute kahnesk nach einem Ball von Sejad Salihovic, pariert die Kugel, ballt die Faust. Wenig später leitet er mit einem Abschlag den 2:1-Siegtreffer des FC Bayern

    Die Karriere von Michael Rensing ist vorbei, bevor sie richtig angefangen hat. Lange Zeit hat er Anlauf genommen auf diese eine Chance. Diese eine Chance, die ihm gegeben wurde, die er aber nicht nutzte. Mit 16 Jahren ging er vom heimischen TuS Lingen zum FC Bayern München. Aus der niedersächsischen Idylle in die überhitzte Millionenstadt. Acht Jahre lang hat er sich vorbereitet. Acht Jahre, in denen er sich aus der Jugendmannschaft über die Amateure bis hin zum Stellvertreter von Oliver Kahn hochgearbeitet hat. Vertröstet wurde, als Kahn nochmals seinen Vertrag verlängerte.

    Nach Kahns Rücktritt rückte er zu Beginn der Saison 2008 automatisch in den Kasten des Rekordmeisters. Neu-Trainer Jürgen Klinsmann vertraute dem Greenhorn im Tor von Anfang an nicht. Aber er brachte ihn, weil Rensing die Nummer eins von Manager Uli Hoeneß versprochen wurde. Rensing bestätigte von Anfang an das Misstrauen des Trainers, rechtfertigte kaum das Vertrauen von Hoeness.

    Das sieht Rensing selbstverständlich anders. Er habe kaum Fehler gemacht, lediglich keine "Unhaltbaren" zu Fassen bekommen. So falsch seine Einschätzung hinsichtlich seiner Fehler ist, so stimmt es doch, dass er kaum einmal den Münchnern einen Punkt gerettet hat. Eben das wird von einem Keeper beim FC Bayern München erwartet und verlangt. Mittelmaß zählt nicht. Durchschnitt haben die anderen. Michael Rensing ist ein durchschnittlicher Bundesliga-Keeper. Beim FC Bayern haben sie das mittlerweile erkannt, nur Rensing selbst stemmt sich noch gegen die Erkenntnis.

    "Ich werde den Konkurrenzkampf annehmen", ließ er verlauten. Es wird keinen

    Er wird sich einen neuen Verein suchen - und dabei seine Erwartungshaltung korrigieren müssen. Es wird kein deutscher Verein mit europäischen Ambitionen auf Rensing zukommen. Klubs der Preisklasse Bochum oder Frankfurt könnten sich für einen Keeper wie Rensing interessieren. Die werden sich aber wahrscheinlich nicht das üppige Gehalt eines Bayern-Spielers leisten wollen. Rensing könnte seinen Vertrag beim FC Bayern bis 2010 aussitzen. Das würde aber seinen Ehrgeiz konterkarrieren. Er wird gehen müssen. Er wird bestenfalls bei einem durchschnittlichen Bundesligaverein unterkommen und dabei auf Geld verzichten müssen. Seine Karriere ist nicht vorbei, aber er wird sich eingestehen müssen, dass er nicht zur Extra-Klasse gehört. Dafür kann er nichts, dafür kann aber auch Jürgen Klinsmann nichts.

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