Vom Sündenbock zum Erfolgsgaranten. Der Fußball hat Geschichten mit dieser Dramaturgie schon oft geschrieben. Der Titel des jüngsten Kapitels: Arjen Robben. In der vergangenen Saison hatte der Holländer weite Teile des Bayern-Anhangs gegen sich aufgebracht. Mit seiner bisweilen egoistisch anmutenden Spielweise, vor allem aber mit seinen verschossenen Elfmetern in den entscheidenden Spielen gegen Dortmund und im verlorenen Champions-League-Finale gegen Chelsea. Alles vergessen. Aus den Pfiffen wurden Jubelstürme. Denn genau der gleiche Robben hat gelernt, sein Spiel variabler und mannschaftsdienlicher zu gestalten. Heimkehr der Final-Helden
Jetzt schießt der Holländer die entscheidenden Tore
Und er hat in der gerade erst zu Ende gegangenen Saison die entscheidenden Tore geschossen, unter anderem den Siegtreffer im Champions-League-Finale gegen Dortmund. Vergessen hat er die Pfiffe aber nicht. In einem Interview mit der Bild-Zeitung sagte er, dass es ihn sehr getroffen habe, aus den eigenen Reihen so harsch kritisiert worden zu sein. "Die, die mich ausgepfiffen haben, das sind keine richtigen Fans für mich. Als richtiger Fan hält man zu seinem Verein und zu seinen Spielern in guten wie in schlechten Zeiten."
Vielleicht auch deshalb wollte er in dem Interview keine Aussage dazu machen, ob er sich vorstellen könne, noch über das Ende seines bis 2015 laufenden Vertrags beim FC Bayern zu bleiben. "Nichts ist sicher, das ist ein Geschäft, in dem immer alles passieren kann." Robben fügte dann aber sofort an: "Damit nicht wieder Spekulationen aufkommen. Ich fühle mich wohl hier. Im Moment ist es überhaupt kein Thema, dass ich gehe. Es gibt keinen Grund. Mein Plan ist es, zu bleiben."
Robben über Ribéry: "Ich habe ihm vergeben
Parallel zu den Fans habe sich auch sein Verhältnis zu Franck Ribéry entspannt. Mit dem Franzosen hatte sich Robben vor Jahresfrist eine handfeste Auseinandersetzung geliefert. Robben. "Ich dachte anfangs, das geht nicht, ich kann nicht mehr mit ihm spielen." Inzwischen aber habe er dessen Entschuldigung akzeptiert. "Ich habe ihm vergeben. Ich habe Spaß, mit ihm zusammen zu spielen. Denn er versteht Fußball wie kaum ein anderer. In dieser Saison haben wir alles repariert." (ako)