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FC Bayern: Keine Trainer-Alternativen: Hoeneß wirbt weiter um Heynckes

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Keine Trainer-Alternativen: Hoeneß wirbt weiter um Heynckes

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    Vereinspräsident Uli Hoeneß (l) lobt Trainer Jupp Heynckes und hofft auf dessen Verbleib beim FC Bayern München.
    Vereinspräsident Uli Hoeneß (l) lobt Trainer Jupp Heynckes und hofft auf dessen Verbleib beim FC Bayern München. Foto: Matthias Balk, dpa (Archiv)

    Als Uli Hoeneß im März 2016 gerade zwei Wochen aus der Haft entlassen war, hatte er seinen ersten öffentlichen Auftritt in Mönchengladbach. Jupp Heynckes erhielt seinerzeit den goldenen Ehrenring der Stadt am Niederrhein, und Heynckes-Freund Hoeneß hielt im Rathaus im Beisein von Bürgermeister Hans Wilhelm Reiners (CDU) die Laudatio. Er habe, sagte Hoeneß pathetisch, in seinem Leben einen großen Fehler gemacht. „Das war, als ich einer Trennung von Jupp in seiner ersten Amtszeit als Trainer beim FC Bayern zu schnell zugestimmt habe.“ Anschließend habe man zusammen im Hoeneß-Heim in Ottobrunn geheult. Schließlich stellten die Münchner Sören Lerby als Heynckes-Nachfolger vor.

    Hoeneß wollte 2013 Guardiola holen

    Es blieb aber nicht bei einer einzigen Enttäuschung für den heute 72 Jahre alten Heynckes. Als Hoeneß sich in die Idee verrannt hatte, Pep Guardiola zu holen, obwohl Heynckes über seinen Abschied noch gar nicht öffentlich gesprochen hatte. „Du warst sauer, verständlicherweise. Aber dann hast du dir gesagt: Den Idioten zeige ich es jetzt.“ Es folgte das Titel-Triple der Bayern. Und ein durchaus verletzter Jupp Heynckes entschied sich, die Geschichte im Sommer 2013 gut ausgehen zu lassen. Ohne nachtreten.

    Wahrscheinlich ist es diese Vorgeschichte, die Uli Hoeneß leitet, wenn er nun betont, um den Trainer Heynckes kämpfen zu wollen. Ein Nachfolger von Heynckes sei nicht in Sicht und nicht im Sinn, sagte Hoeneß am Montagabend in Düsseldorf. „Wenn ich nackt vor ihm stehe, habe ich wahrscheinlich bessere Chancen.“

    Heynckes hielt trotz Haftstrafe zu Hoeneß

    Als Hoeneß am Dienstag beim Spobis-Kongress in der NRW-Landeshauptstadt erneut nach dem Trainer gefragt wurde, ließ der 66-Jährige in seinem Werben nicht nach: „Unsere Chancen liegen derzeit bei zehn Prozent. Aber ich gebe nicht auf.“ Es scheint ihm ernst: Noch einmal will er nicht zu wenig um jenen Trainer gekämpft haben, der ihm immer geholfen hat: Als der Verein in Not war. Und als Hoeneß selbst in Schieflage geriet.

    Heynckes galt als einer jener Freunde, die Hoeneß auch in der Haftstrafe nicht fallen ließen. Aus Hoeneß’ Persönlichkeitsprofil ergibt sich dieses zähe Ringen um späte Wiedergutmachung, die zugleich echte Überzeugung ist: Heynckes sei die beste Lösung, weil er den bevorstehenden Umbruch perfekt moderiere, so Hoeneß. „Wenn ich einen Trainer malen sollte, dann wäre der sehr ähnlich dem Josef Heynckes aus Schwalmtal.“ Mit Blick auf sein Alter und seine erkrankte Frau hatte der Erfolgscoach mehrfach versichert, nicht für ein weiteres Jahr zur Verfügung zu stehen. Klar ist aber auch: Heynckes ist nicht uneitel. Hoeneß jedenfalls hält ihn für fit genug für den Job. „Er muss ja jetzt keine 500 Meter am Stück laufen, sondern er muss sein Hirn einsetzen, und das ist nachgewiesenermaßen total intakt.“

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