Die Münchner hatten allen Grund, gut gelaunt zu sein. Soeben hatten sie 2:0 gegen Olympique Marseille gewonnen und somit den Einzug ins Halbfinale der Champions League perfekt gemacht.
Doch bevor Doppeltorschütze Ivica Olic und Co. den wartenden Reportern in der für Interviews vorgesehenen Mixed-Zone ausdauernd Rede und Antwort standen, hatte Uli Hoeneß seinen großen Auftritt.
Hoeneß lief zu großer Form auf
Es begann ganz harmlos. Der Präsident des FC Bayern zeigte sich glücklich, dass seine Mannschaft mit einer überzeugenden Leistung ins Halbfinale eingezogen war und lobte den kommenden Gegner Real Madrid. „
Doch danach lief er zu großer Form auf. „Wo ist Jan Janssen?“, fragte Hoeneß. Janssen ist Reporter bei der Münchner tz – und war gerade am anderen Ende der Mixed-Zone. Hoeneß fragte erneut, und der von Kollegen darauf aufmerksam gemachte Janssen kam.
Präsident des FC Bayern: Eine Schweinerei
„Was ihr mit dem Neuer in der vergangenen Woche gemacht habt, das war eine Schweinerei“, hob Hoeneß an. Bestimmt, aber relativ ruhig. Die Münchner Boulevardzeitung hatte in der vergangenen Woche getitelt „Manu, was war das denn? Neuers Zwischenbilanz“. Dabei listete die tz die ihrer Meinung nacht guten und weniger guten Spiele des Bayern-Keepers auf. Neuer schnitt nicht gut dabei ab. Auslöser des Artikels war ein Patzer Neuers in der Schlussphase des Spiels beim 1. FC Nürnberg. Neuer faustete dabei einen ungefährlichen Schuss gegen die Latte – doch die Münchner gewannen das Spiel 1:0.
Hoeneß nahm mittlerweile seine bekannte rote Gesichtsfarbe an und deutete immer wieder mit dem Finger auf den rund einen Meter von ihm entfernten Janssen. „Das ist eine Schweinerei“, fegte er schließlich den verdutzten Reporter lautstark an und entschwand in den Katakomben.