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FC Bayern: Guardiola sieht in Benfica kein "Freilos"

FC Bayern

Guardiola sieht in Benfica kein "Freilos"

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    Trainer Pep Guardiola vom Fußball-Bundesligisten FC Bayern München spricht am 4. April auf der Abschlusspressekonferenz in der Allianz Arena in München (Bayern).
    Trainer Pep Guardiola vom Fußball-Bundesligisten FC Bayern München spricht am 4. April auf der Abschlusspressekonferenz in der Allianz Arena in München (Bayern). Foto: Sven Hoppe/dpa

    Zum schönen Bayern-Jubiläum will Pep Guardiola mit aller Macht auf Triple-Kurs bleiben. In seinem 150. Pflichtspiel mit dem deutschen Fußball-Meister möchte der Starcoach schon im Hinspiel gegen Benfica Lissabon den Grundstein für sein drittes Halbfinale mit den Münchnern in der Champions League legen. Allerdings erwartet der Katalane eine knifflige Aufgabe, gerade gegen das Abwehrbollwerk von Portugals Champion. "Die Viererkette von Benfica ist vielleicht die beste in Europa im Moment", schwärmte Guardiola am Montagabend über den Gegner, der aber keineswegs defensiv ausgerichtet sei.

    Bisher haben die Bayern bei den Gastspielen von Benfica in München gewonnen

    "Jeder Sieg zu Null" sei ein gutes Ergebnis, gab Bayern-Chef  Karl-Heinz Rummenigge die Richtung für das erste Duell am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) vor. Von einem "Freilos" aber wollen weder Rummenigge noch Guardiola etwas wissen. "Es wird sehr hart, das Halbfinale zu erreichen", sagte der Katalane voraus. "Benfica hat eine super Mannschaft." Die Historie steht dem entgegen: 4:1, 4:1, 5:1 lauten die Ergebnisse für den FC Bayern bei den bisherigen drei Gastspielen von Benfica in München.

    Es wäre ein "großer Fehler", nur an das Toreschießen zu denken, mahnte Guardiola. Bloß kein Gegentor, lautet auch für Torhüter Manuel Neuer die erste Devise. "Wir wollen zu Null spielen und gewinnen", sagte der Weltmeister und warnte: "Wir müssen aufpassen." Benfica verfügt in dem Griechen Kostas Mitroglu und dem Brasilianer Jonas über ein exzellentes Angriffsduo. "Sie sind im Sechzehner sehr gefährlich. Sie haben zusammen 48 Tore erzielt", erwähnte Neuer.

    Trotzdem spricht wenig dafür, dass das Münchner Ensemble um den wiedererstarkten Franck Ribéry in dieser Runde scheitern könnte. "Wir werden den Gegner nicht unterschätzen. Wir haben eine erfahrene Mannschaft, die schon viele große Duelle auf europäischer Ebene hatte", erklärte Bayern-Kapitän Philipp Lahm. "Wir sind der Favorit. Und wenn wir unsere Leistung abrufen, werden wir weiterkommen."

    Ein Spiel aus der Vergangenheit soll den Bayern eine Warnung sein

    Ähnlich sah es vor einem Jahr aus. Auch damals ging es in der Runde der letzten Acht gegen den Meister aus Portugal. Erst aufgeschreckt durch ein 1:3 im Hinspiel beim FC Porto wendeten die Bayern durch ein spektakuläres 6:1 im eigenen Stadion noch das Blatt, erreichten das vierte Halbfinale nacheinander. "Das ist eine Warnung. Nach dem Spiel in Porto war das Lamento groß", erinnerte Rummenigge.

    Damals fehlten reihenweise Bayern-Stars, jetzt sieht es besser aus. Zwar müssen die Münchner weiterhin auf Arjen Robben wegen mysteriöser Adduktorenprobleme verzichten, dafür nähert sich Ribéry großer Form. "Man sieht, welchen frischen Wind er in das Spiel von Bayern München bringt", bemerkte Neuer. Die beim 1:0 gegen Frankfurt lange oder ganz geschonten Kingsley Coman, Douglas Costa und Arturo Vidal sollten wieder Kraft getankt haben.

    Zwei Spieler hebt Guardiola besonders hervor

    Den kampfstarken Vidal ernannte Guardiola zu einem Schlüsselspieler. "Er ist ein Spieler, der die anderen ansteckt mit seiner Energie." Dazu winkt Javi Martínez nach seinem Bundesliga-Comeback die Rückkehr in die Champions-League-Startelf. "Javi ist ein Spieler mit einer großen Mentalität. Er könnte auch mit einem Bein spielen", schwärmte Guardiola. Zudem könnte Martínez mit seiner Kopfballstärke helfen.

    "Es ist wichtig, dass die Spieler jetzt wieder zurück sind", sagte Rummenigge. Er freut sich auf "die wichtigsten zwei Monate des Jahres". Bis zu neun Spiele warten allein im April auf Guardiolas Titel- und Triplejäger. "Nach monatelangem Büffeln stehen nun endlich die Prüfungen an", bemerkte Rummenigge. 

    Benfica hat 15 von 16 Pflichtspielen in diesem Jahr gewonnen. Zu den Schlüsselspielern zählt auch der gerade 18 Jahre alte Portugiese Renato Sanches. "Er ist einer der besten jungen Spieler in Europa. Ich weiß nicht, wie lange er noch für Benfica spielen wird", sagte Guardiola über den von großen Vereinen umworbenen Mittefeldspieler.

    Guardiola: "Ich fühle mich nicht als Favorit."

    "Ich habe großes Vertrauen in meine Spieler, aber ich fühle mich nicht als Favorit", erklärte Guardiola. Sein Plan lautet: "Wir müssen das Spiel kontrollieren, natürlich auch Tore schießen - und so wenig wie möglich kassieren." Zehn Bayern-Heimsiege in der Champions League nacheinander bei 40:6 Toren machen auch den Fans große Hoffnung.

    Benfica will aus der Außenseiterrolle raus

    Benfica Lissabon will aus der Außenseiterrolle für eine Überraschung im Champions-League-Viertelfinale gegen den FC Bayern München sorgen. "Bayern ist natürlich ein Favorit auf den Titel. Aber wir werden nicht zurückschrecken, wir haben keine Angst", sagte Trainer Rui Vitória am Montagabend nach dem Training des portugiesischen Fußball-Meisters in der Münchner Arena. 

    "Wir wissen genau, wie wir das Spiel angehen wollen. Mit großer Entschlossenheit, Begeisterung und Freude. Wir werden kämpfen bis zum Ende", sagte Vitória. Ziel sei es, am Dienstagabend (20.45 Uhr/Sky) eine gute Ausgangsposition für das entscheidende Rückspiel am 13. April in Lissabon zu erzielen.

    Benficas griechischer Nationalstürmer Kostas Mitroglou, der auch über die deutsche Staatsbürgerschaft verfügt und in der Jugend für den MSV Duisburg und Borussia Mönchengladbach spielte, darf sich auf die Unterstützung einiger Familienmitglieder sowie einiger Freunde im Münchner Stadion freuen. "Darüber bin ich glücklich, aber das ist Nebensache. Ich konzentriere mich aufs Spiel", sagte der 28-Jährige, der mit dem Brasilianer Jonas ein sehr erfolgreiches Sturmduo bildet.

     "Wir sind gefährlich, aber das Gesamtpaket als Mannschaft muss stimmen", sagte Mitroglou. Vor Weltmeister Manuel Neuer im Bayern-Tor fürchte er sich nicht. "Für mich als Stürmer ist es egal, ob ich gegen Manuel Neuer spiele oder einen anderen Torhüter." (dpa)

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