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FC Bayern: Für Guardiola war der FC Bayern ein Mittel zum Zweck

FC Bayern

Für Guardiola war der FC Bayern ein Mittel zum Zweck

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    Pep Guardiola hat sich bei den Fans bedankt.
    Pep Guardiola hat sich bei den Fans bedankt. Foto: Sven Hoppe (dpa)

    Drei Jahre Pep. Als Messias empfangen, als überaus erfolgreicher Trainer gegangen. Der spanische Perfektionist hat die Spieler des FC Bayern gefordert und gefördert, hat sie weiterentwickelt. Ist mit der Ballsicherheit und Passgeschwindigkeit der Konkurrenz enteilt. Dortmund, ärgster nationaler Widersacher, musste im DFB-Finale erkennen, wie weit trotz knapper Entscheidung der Abstand zu diesen Super-Bayern ist. Guardiolas Spielphilosophie verdeutlicht, schön und erfolgreich – das geht.

    Was der besessene Fußball-Taktiker nicht geschafft hat, war indes, den FC Bayern top, top, top zu machen. Double sind in München keine außergewöhnliche Hinterlassenschaft, dafür hätte es keines kahlköpfigen Katalanen bedurft.

    Seine eigentliche Mission hat Guardiola nicht erfüllt, ein Makel haftet an seiner Ära. Die Sehnsucht des Weltvereins, mit dem spanischen Superhirn mindestens einmal die Champions-League-Trophäe zu erobern, bleibt ungestillt. Unvollendet wird er sich Richtung England aufmachen. Titelsammler Guardiola selbst wird dies am meisten stören.

    Unbeantwortet bleibt die Frage: Hätten die Bayern-Fans Guardiola als Triumphator der Königsklasse inniger ins Herz geschlossen? Zu ihm eine Bindung aufzubauen, fiel schwer. Unnahbar, nicht zu greifen, teils desinteressiert und abweisend trat er auf. Das Verhältnis zu den Spielern beschränkte sich auf die tägliche Arbeit, war äußerst professionell. Sein übertriebenes Lob war schnell durchschaut.

    Der FC Bayern diente Guardiola als Mittel zum Zweck

    Mit strenger Hand lehrte der Guru, seine Jünger folgten oder blieben auf der Strecke. In Berlin kam Guardiola nicht umhin, in der Fan-Kurve zu feiern. Auch auf dem Rathausbalkon musste er vorsprechen. Weitaus lieber gefällt er sich bei derartigen Jubelfeiern als stiller Beobachter, mit gehörigem Abstand. Guardiola legt schlicht keinen großen Wert darauf. Er ist ein ewig Getriebener, der von Titel zu Titel hetzt. Nummern, wie er sagt. Für ihn ist der Weg das Ziel. Ist dieses erreicht, beginnt er von vorn. Erfolg – für Guardiola eine Sisyphusarbeit.

    Der FC Bayern diente Guardiola als Mittel zum Zweck. Nicht mehr und nicht weniger. Schon jetzt wird er darüber nachdenken, wie er mit Manchester Erfolg haben kann. Und die Bayern schlagen kann.

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