Es soll Anforderungsprofile geben, die es einem möglichen Bewerber leichter machen: Wer Bayern-Trainer werden will, muss a) die nötige Reputation für das Münchner Star-Ensemble haben, b) des Deutschen in Wort und Schrift mächtig sein (elementar seit der Ancelotti-Amtszeit), und c) idealerweise einen Mia-san-mia-Stallgeruch haben. Das grenzt den Kandidatenkreis doch sehr ein.
Eine Liste der möglichen Flick-Nachfolger beim deutschen Rekordmeister:
Julian Nagelsmann
Der Leipzig-Coach gilt vielen beim FCB als Idealbesetzung – auch wenn es offiziell noch keine Gespräche gegeben haben soll. Der Senkrechtstarter ist mit gerade mal 33 Jahren zwar im Alter einiger seiner Spieler, hat bei den ambitionierten Sachsen aber gezeigt, dass er ein Top-Team coachen kann. Ohnehin scheint klar zu sein, dass RB für den ehemaligen FCA-Spieler nur eine Durchgangsstation auf dem Weg zu Höherem ist. Mit dem gebürtigen Landsberger würde sogar ein Bayer den Chefposten bei den Münchnern innehaben – das würde es auch wettmachen, dass Nagelsmann keine Bayern-Vergangenheit hat.
Miroslav Klose
Der Ex-Nationalspieler ist derzeit Co-Trainer unter Flick – und hat noch keinen Vertrag für die neue Saison. Angeblich soll auch er Probleme mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic haben. Klose, der zeitweise schon zum Trainerstab von Löw beim DFB gehörte, ist WM-Rekordjäger, DFB-Rekordtorschütze, Ex-Bayern-Spieler – und will als Trainer „irgendwann in die Bundesliga“. Geht das schneller als geplant? Klose wäre eine mutige Lösung – und eine, die als Signal gegen Salihamidzic zu werten wäre.
Joachim Löw
Der 61-Jährige ist bekanntlich ab dem Sommer zu haben – und brächte als Weltmeister-Coach selbst in die Startruppe der Bayern zusätzlichen Glanz. Ein Trainertausch zwischen dem DFB und dem FCB wäre die spektakulärste Personalie in diesem Sommer. Auch wenn Löw wohl keine langfristige Lösung für die Bayern darstellen würde, könnte der Klub nach Ablauf eines Zwei- oder Dreijahresvertrags sich in Ruhe nach einem langfristigen Coach umsehen.
Xabi Alonso
Der Spanier brächte den nötigen Glamour und die FCB-Vergangenheit mit, spricht aus seiner Zeit bei den Münchnern (2014 bis 2017) zudem Deutsch. Der 39-Jährige trainiert aktuell die zweite Mannschaft von Real Sociedad San Sebastian und galt schon als Mittelfeldspieler als verlängerter Arm seiner Trainer, die illustre Namen wie Pep Guardiola, Jose Mourinho, Vicente del Bosque oder Carlo Ancelotti trugen. Zudem bekam vor knapp einem Jahr eine Empfehlung von Karl-Heinz Rummenigge ausgesprochen: „Ich glaube, dass er mal ein Trainer sein wird, der für den FC Bayern irgendwann in der Zukunft möglicherweise von Interesse sein kann.“ Vielleicht schon in diesem Sommer?
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