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FC Bayern: Der Fall Mario Götze und die Frage: Wer will was?

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Der Fall Mario Götze und die Frage: Wer will was?

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    Mario Götze will sich bei den Bayern durchsetzen. Zumindest sagt er das. Aber ist das auch tatsächlich sein Plan?
    Mario Götze will sich bei den Bayern durchsetzen. Zumindest sagt er das. Aber ist das auch tatsächlich sein Plan? Foto: Andreas Gebert, dpa

    Mario Götze spaltet die Fußball-Nation. Die einen sagen, er soll alles versuchen, um sich bei den Bayern doch noch durchzusetzen. Die anderen raten dem begnadeten Techniker, sich einen neuen Verein zu suchen um dort endlich wieder regelmäßig zu spielen. Lange schien klar, dass auch Götze selbst zu ersterem neigt. Dortmund und Liverpool sollen Interesse an dem Nationalspieler gehabt haben. Dann der Salto rückwärts: Götze ließ wissen, er wolle beim FC Bayern bleiben und unter dem neuen Trainer Carlo Ancelotti endlich zur Stammkraft reifen.

    Dumm nur, dass die Bayern von dieser Kehrtwende alles andere als begeistert sind. Karl-Heinz Rummenigge gab sich überraschend unterkühlt, auf Götzes Aussage angesprochen. Begeisterung ob des Tatendrangs seines Angestellten sieht anders aus. Rund zwölf Millionen Euro soll Götze in München jährlich bekommen. Sein Vertrag läuft noch bis 2017. Bedeutet im Umkehrschluss: Die Bayern wollen ihren teuren Bankdrücker los werden und dafür eine Ablösesumme kassieren. Dazu ist in diesem Sommer die letzte Gelegenheit.

    Was nun? Die Situation scheint einigermaßen verfahren. Auf der einen Seite ein Spieler, der (offenbar) nicht gehen will. Auf der anderen Seite ein Verein, der mit besagtem Spieler nicht (mehr) plant und sich dessen stattliches Salär sparen will. Zudem sollte ein Wechsel ein paar der Millionen, die die Bayern einst an Dortmund überwiesen, wieder einspielen. Zwingen kann Götze aber niemand. Wenn er es darauf anlegt, könnte er seinen hoch dotierten Vertrag aussitzen und es sich auf der Bayernbank bequem machen. Nach Ablauf der Arbeitspapiere könnte er dann ablösefrei wechseln und hätte völlig freie Hand bei der Auswahl seines künftigen Arbeitgebers.

    Aber will er das auch? Unwahrscheinlich. Götze ist 23 Jahre jung. Seine besten Jahre als Fußballer liegen unmittelbar vor ihm. Mit seinem Talent wäre er bei nahezu jedem Verein der Welt Stammspieler. Viele Experten hatten ihm dies auch bei den Bayern zugetraut. Doch inzwischen munkelt mancher, es fehle dem Offensivspieler am nötigen Biss, um sich in dem Münchner Haifischbecken durchzusetzen.

    Was wollte er also mit seiner Aussage bezwecken? Die Bild spekuliert, er wollte damit nur seinen Preis weiter drücken. Angeblich hätten sich die Bayern-Bosse längst davon verabschiedet, die anvisierten 40 Millionen Ablöse tatsächlich zu bekommen. Zuletzt hätten sie nur noch mit 25 Millionen gerechnet und seien inzwischen wohl bereit, sogar noch weiter nach unten zu gehen. Im Verhandlungspoker hätten sie auf jeden Fall eine schlechte Position. Selbst wenn Götze jetzt noch eine gute EM spielt, könnte er die Bayern also für eine vergleichsweise moderate Ablösesummer verlassen. Vermutlich wäre das für alle Beteiligten die beste Lösung und vermutlich ist es auch das, was Götze plant. Denn am Ende ist auch er ein Fußballer, der nur eines will: spielen. (ako)

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