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FC Bayern: Das schwerste Spiel der Saison

FC Bayern

Das schwerste Spiel der Saison

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    Bayern Münchens Thomas Müller (2.v.r.) erzielt an Ömer Toprak (r) und Torhüter Leno (l) vorbei das 1:0. dpa
    Bayern Münchens Thomas Müller (2.v.r.) erzielt an Ömer Toprak (r) und Torhüter Leno (l) vorbei das 1:0. dpa

    Zur Wiesn-Zeit zieht das Bayern-Volk traditionell in Lederhosen und Dirndl ins Stadion. Vor dem Anpfiff spielt die Blasmusik und hinterher treten bärtige Goaßlschnalzer auf. Auswärtige erschrecken mitunter vor so viel Brauchtum. Nur so ist zu erklären, dass Bayer Leverkusen am Samstagabend in der Münchner Allianz-Arena wehr- und chancenlos untergegangen ist. „Wir haben zu ängstlich gespielt“, kommentierte Sportdirektor Rudi Völler die 0:3(0:2)- Pleite. Ein mildes Urteil angesichts der blutleeren Bayer-Darbietung.

    Andererseits ist es so, dass die Gäste der Lieblingsgegner des FC Bayern sind. Von 32 Heimspielen gegen Bayer haben die Münchner nur zwei verloren, von den letzten 13 Pflichtspielen sogar kein einziges. So groß wie dieses Mal aber war der Abstand zwischen Bayern und Bayer noch nie.

    Das 1:0 durch Müller (5.) bereitete ein furios wirbelnder Ribéry vor, der mit dem 18-jährigen Aushilfsverteidiger da Costa machte, was er wollte. Beim 2:0 (19.), einem 25-m-Freistoß-Teffer von van Buyten, löste sich die Leverkusener Mauer auf. Eigschenkt war.

    Wie im Ballett

    Der Bayern-Anhang unter den 69 000 in der Arena sang „Deutscher Meister wird nur der FCB“ und Ex-Nationalspieler Thomas Berthold als TV-Experte fühlt sich an Paris erinnert: „Wie das Ballett vom Moulin Rouge, wie die Leverkusener die Beine hochschwingen.“

    Das war nicht nett, zumal die Leverkusener damit das Spiel vorzeitig verloren hatten. Dass sie an diesem Abend ein Tor erzielen würden, war nicht zu erwarten, mochte sich Kießling als Solist auch noch so abrackern. Die Münchner Abwehr blieb zum neunten Mal in Serie ohne Gegentor. Dass van Buyten den Vorzug vor Boateng erhalten hatte, änderte nichts an der Stabilität der Viererkette. Im defensiven Mittelfeld spielte Timoschtschuk für Gustavo, was sich am Dienstagabend beim Champions-League-Spiel gegen Manchester City in München wieder ändern könnte.

    Dass Man City, das am Wochenende als 2:0-Sieger gegen den FC Everton in der englischen Premier League mit Spitzenreiter Manchester United gleichgezogen hat, ein anderes Kaliber ist als Bayer Leverkusen, räumt Schweinsteiger offen ein. Der 26-Jährige erwartet „das schwerste Spiel der Saison“. Sonderlich schrecken muss das den FC Bayern aber nicht. Gegen

    Robben noch nicht bei 100 Prozent

    Die Zeit davor hatte Heynckes zu Systemwechseln genutzt. Nach einer Stunde ging Gomez, dem in seinem 100. Bayernspiel kein Treffer vergönnt war. Er wird es verschmerzt haben. Die 100-Spiele-Statistik weist den 26-Jährigen mit 63 Toren als Nummer drei hinter Roy Makaay (72) und Gerd Müller (68) aus. Gomez wird am Dienstag wieder von Beginn an spielen, Robben eher nicht. Der Ausnahmestürmer, den das Publikum stehend mit Ovationen empfing, fühlt sich „noch nicht bei 100 Prozent“. Bundesliga: Highlights 7. Spieltag

    Um nicht sofort wieder eine Verletzung zu riskieren, will er sich seinen Grenzen langsam nähern. Irgendwann aber wird er Jupp Heynckes ein Problem bescheren, wenn auch eines, um das ihn seine Kollegen beneiden dürften. Heynckes muss für Robben einen seiner Mittelfeldspieler opfern. Schweinsteiger, Müller, Gustavo/Timoscht-schuk, Kroos? Keiner hat die Ersatzbank verdient. „Die Homogenität“, sagt der 66-Jährige, „ist das Geheimnis dieser Mannschaft“. Sie im Zustand personellen Überflusses  zu  erhalten,  wird eine seiner großen Herausforderungen werden.

    Gegen Leverkusen hat das rotierende Münchner Ensemble seine Führung nur noch verwaltet. Bayer hat sich in sein Schicksal ergeben. Der Rekordmeister hat nun 18 Punkte gesammelt, bei sagenhaften 21:1 Treffern.

    Dass die Münchner als Spitzenreiter in der Tabelle nur zwei Punkte vor Mönchengladbach und Werder Bremen stehen, täuscht über die wahren Kräfteverhältnisse. „Diese Mannschaft zu überholen wird für die ganze Liga schwer“, räumte Leverkusens Trainer Robin Dutt ein. Im Augenblick ist es unmöglich. Der FC Bayern spielt in einer anderen Liga.

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