Dominik Kohr ist ein entspannter junger Mann. Einer, der, obwohl er erst 21 Jahre alt ist, schon auf dem festen Boden der Tatsachen steht. Auf Rückschläge ist er als Fußball-Profi beim FC Augsburg vorbereitet. Am vergangenen Samstag beim 2:1-Heimsieg des FCA gegen den VfB Stuttgart wurde der gebürtige Trierer lediglich noch in den letzten zwei Minuten eingewechselt.
Kein Problem für ihn: „Da bin ich nicht böse. Im Gegenteil, das motiviert mich. Zuvor ist es ein paar Wochen bei uns nicht gelaufen und dann ist es doch normal, dass der Trainer andere Dinge ausprobiert.“
Harte Konkurrenz für Dominik Kohr
Viele Experten waren vor der Rückrunde sicher, dass Kohr eine harte Zeit beim FCA bevorsteht. Denn mit dem Dänen Pierre-Emile Höjbjerg lieh sich der FCA für ein halbes Jahr ein Juwel von Bayern München aus. Einer, der von seiner Defensiv-Position ähnlich gestrickt ist wie Kohr und dem von Haus aus eine steile Karriere prophezeit wird. Doch Kohr räumte nicht kampflos das Feld: „Man muss einfach von sich überzeugt sein. Ich habe mich vor jedem Training gepusht und ich weiß ja auch, dass ich Entwicklungspotenzial habe“, sagt der Leihspieler von Bayer Leverkusen selbstbewusst.
Natürlich hatte Kohr auch das Glück, dass Trainer Markus Weinzierl aufgrund vieler Verletzungen häufig Umstellungen vornehmen musste und Kohr von Verletzungen verschont blieb. Dennoch, seine Bilanz in der Rückrunde ist aller Ehren wert. Lediglich bei der 0:1-Niederlage bei Hertha BSC Berlin kam er nicht zum Einsatz. Zum Vergleich: Pierre-Emile Höjbjerg spielte bisher 773 Minuten, Kohr 636.
Kohr will in Augsburg bleiben
Für Kohr ist Höjbjerg natürlich auf seiner Position immer noch ein Konkurrent, aber auch ein Glücksfall: „In der Kabine bekam Pierre gleich seinen Platz neben mir. Wir sind ja fast im gleichen Alter und sind schnell ins Gespräch gekommen. Wir verstehen uns prima.“
Mit seinem Siegtor gegen den VfL Wolfsburg hat sich Kohr vor einigen Wochen auch endgültig in die Herzen der Fans geschossen. Doch wie es weitergeht, ist offen. Am Ende der Saison müsste der Leihspieler wieder zurück nach Leverkusen. Kohr gefällt es in Augsburg und er würde liebend gern bleiben: „Ich war immer glücklich über den Schritt nach Augsburg. Ich habe bisher viele Einsatzzeiten bekommen und mir eine gewisse Souveränität zugelegt.
Gespräche mit Leverkusen erst nach Saisonende
Das kann man nur, wenn man sich wohlfühlt.“ FCA-Manager Stefan Reuter sagte allerdings kürzlich, dass es erst nach Ende der Saison Gespräche mit Bayer Leverkusen in Sachen Kohr geben wird. Auch Kohrs Eltern haben sich längst mit Augsburg und dem FCA angefreundet. Sein Vater, der Ex-Bundesligaspieler Harald Kohr, und seine Mutter kommen zu jedem Heimspiel aus der Nähe von Trier angereist. Er lässt jetzt alles auf sich zukommen.
Es gibt ohnehin noch einige Dinge in dieser Saison zu erledigen: „Ich konzentriere mich voll und ganz auf die letzten fünf Spiele und hoffe, dass wir am Ende dann auch den Einzug in die Europa League schaffen.“