Es dauerte bis zum Ende der Pressekonferenz, ehe Markus Weinzierl doch noch etwas zum Thema Jobgarantie sagte. Vorher hatte er über Taktik geredet (Weinzierl: "Wir haben seit drei Monaten die gleiche Grundordnung. Problematisch sind aber eben die Verletzungen und Leistungsschwankungen einiger Spieler."), über Rückkehrer (Knowledge Musona und Sebastian Langkamp sind wieder voll im Mannschaftstraining, letzterer steht gegen Hoffenheim auch im Kader.) und das Rezept für das Spiel in Hoffenheim am morgigen Samstag (Weinzierl: "Wir werden uns in den 90 Minuten zerreißen und dann sehen, was dabei raus kommt.").
Dann erst ging es um das, was FCA-Präsident Walther Seinsch tags zuvor in einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen gesagt hatte. Kern des Interviews war die Jobgarantie für seinen Trainer. Was ihm diese Aussage bedeute, wurde Weinzierl also gefragt. Ein Lächeln huschte dem ansonsten sehr ernst und konzentriert wirkenden Trainer über das Gesicht. "Ich habe das auch in der Zeitung gelesen", sagte er. Intern sei das aber gar kein Thema gewesen. "Wichtig ist, dass wir in Ruhe arbeiten können und zusammen gehalten wird. Aber es hat mich natürlich gefreut."
Als Blanko-Scheck hat Weinzierl den Treueschwur seines Präsidenten aber nicht verstanden. Das wurde schnell klar. "Ich bin der Kritischste im ganzen Stadion. Ich hinterfrage mich ständig. Ich hinterfrage alle meine Entscheidungen und das sind gefühlte 10.000 bis zu einem Spiel."
Auch bis zu dem Spiel in Hoffenheim werde er noch einige Entscheidungen treffen müssen - unter anderem die, ob er dem zuletzt harsch kritisierten Innenverteidiger Gibril Sankoh eine Denkpause verordnen wird. Festlegen wollte sich Weinzierl dazu am Freitag noch nicht. Er sagte aber: "Nach Niederlagen wird alles hinterfragt, natürlich auch Sankoh." Eine Jobgarantier hört sich anders an, zumal Langkamp wieder fit ist.