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FC Augsburg: Reaktionen zum Seinsch-Rücktritt: „Wir haben ihm viel zu verdanken“

FC Augsburg

Reaktionen zum Seinsch-Rücktritt: „Wir haben ihm viel zu verdanken“

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    FCA-Präsident Walther Seinsch hat sein Amt niedergelegt.
    FCA-Präsident Walther Seinsch hat sein Amt niedergelegt. Foto: Stefan Puchner (dpa)

    Über ein Abschiedsgeschenk für Walther Seinsch haben sich die Spieler des FC Augsburg noch keine Gedanken gemacht. Dazu kam der Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden des Klubs am Mittwoch bei der Jahreshauptversammlung des Bundesligisten zu überraschend.

    Sportlicher Erfolg als schönstes Geschenk für Walther Seinsch

    „Ich denke, dass für Walther Seinsch das schönste Geschenk wäre, wenn wir weiterhin sportlich erfolgreich sind“, meint Mittelfeldspieler Daniel Baier. Der Ersatzkapitän ist aus allen Wolken gefallen, als er vom Rücktritt erfahren hat: „Der Mannschaft wurde es kurz vor der Jahreshauptversammlung mitgeteilt. Vorher haben wir nichts gewusst. Sein Rücktritt war dann sehr emotional. Zuletzt war er ja nicht mehr so im Tagesgeschäft und man hat ihn auch nicht mehr so oft gesehen, aber wir Spieler und der Verein haben ihm viel zu verdanken.“ Walther Seinsch - der Vater des FCA-Wunders

    Trainer Markus Weinzierl wurde früher informiert: „Ich wusste es schon ein paar Tage. Man hat ja auch in letzter Zeit gemerkt, dass er sich immer mehr zurückgezogen hat.“ Als Trainer lernte Weinzierl dabei beim FCA einen sehr großzügigen Fußball-Chef kennen. Denn selbst in der schlechten Phase, als Weinzierl im ersten Jahr mit nur neun Punkten in der Vorrunde dastand, hielt auch Seinsch am Trainer fest. „Darauf hätten andere Vereine wesentlich emotionaler reagiert.“

    "Sein Rücktritt ist ein herber Verlust für den FCA"

    Sechs Jahre arbeitete Andreas Rettig, der heutige Geschäftsführer der Deutschen Fußball-Liga (DFL) unter Seinsch als Manager beim FCA. „Sein Rücktritt ist ein herber Verlust für den FCA, er hat sein Werk vollbracht“, sagt Rettig, der hofft, dass Seinsch dem Fußball „in anderer Form“ erhalten bleibt. Seinem Nachfolger Klaus Hofmann wünscht er „viel Glück“. Im Übrigen ist Rettig überzeugt, dass die Arbeit in der FCA-Führungsetage weiter seriös geführt wird.

    Das ist Walther Seinsch

    Geboren: 21. Oktober 1941

    Berufliches: Fing an als Steuerberater, wechselte dann zu Kaufhof. Arbeitete sich dort ins Management hoch. 1980 gründete er mit seiner zweiten Frau Ingrid eine Damenmode-Kette, aus der später Takko wurde. Partner war zunächst Hettlage, dann Tengelmann. Einige Jahre darauf startete Walther Seinsch mit KiK eine zweite Textilkette. 1997 verkaufte er die Anteile beider Unternehmen an Tengelmann und stieg aus.

    FC Augsburg: Im Jahr 2000 stieg er als Vorstandsvorsitzender beim FC Augsburg ein. Mit großem persönlichen und finanziellen Engagement führte er den Verein von der Bayernliga in die Erste Bundesliga und sorgte federführend für den Bau der SGL-Arena. Am 3. Dezember 2014 trat er aus Altersgründen beim FCA zurück und präsentierte mit Klaus Hofmann seinen Nachfolger.

    Privates: Seinsch lebt heute in Münster. Einen Zweitwohnsitz hat er in Lindau. Mit seiner Frau Ingrid hat er neun Kinder, davon sechs adoptierte. Anfang 2010 machte Seinsch öffentlich, dass er unter Depressionen leidet. Er nahm sich eine Auszeit, blieb aber weiter Vorsitzender des FCA.

    Dafür sorgen in Zukunft auch Peter Bircks als Geschäftsführer Finanzen und Aufsichtsrats-Vorsitzender des Vereins und Stefan Reuter als Sport-Manager. Für Bircks war der Rücktritt ein trauriger Augenblick: „Walther ist ein großartiger Mensch und Freund, der in der Öffentlichkeit oft falsch rübergekommen ist, weil er ein bisschen bärbeißig gewirkt hat. Aber er ist ein Mensch voller Humor, voller Witz.“ Reuter wird besonders den Führungsstil von Seinsch in Erinnerung behalten: „Es war schon beeindruckend, mit welcher Art und Souveränität er dem Verein vorgestanden ist. Aber ich gehe davon aus, dass da nicht allzu viel verlorengeht, weil er uns hoffentlich weiter mit Rat und Tat zur Seite steht.“

    Der FCA im medialen Fokus

    Aber auch durch das erfolgreiche Tagesgeschäft (Platz vier) steht der FCA immer mehr im medialen Fokus. Das zeigt der Terminplan nach dem Spiel am Samstag (15.30 Uhr) beim 1. FC Köln. Zunächst wird Halil Altintop am Samstagabend im „Aktuellen Sportstudio“ (23.15 Uhr/ZDF) mit Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein über die aktuelle sportliche Situation sprechen. Am Sonntag (11 Uhr) ist Manager Stefan Reuter zur Fußball-Talksendung „Doppelpass“ von Sport1 eingeladen. Neben Stefan Reuter sitzt unter anderem auch (wla/oll/ötz)

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