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FC Augsburg: Platzt für den FCA der Traum von Europa?

FC Augsburg

Platzt für den FCA der Traum von Europa?

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    Bei der Niederlage gegen Paderborn zeigt sich auch Pierre-Emile Höjbjerg ratlos - obwohl er der beste Augsburger auf dem Platz war.
    Bei der Niederlage gegen Paderborn zeigt sich auch Pierre-Emile Höjbjerg ratlos - obwohl er der beste Augsburger auf dem Platz war. Foto: Oliver Krato (dpa)

    In den vergangenen Jahren diente der FC Augsburg in der Fußball-Bundesliga für kriselnde Konkurrenten sehr oft als Vorbild. Wenn’s nicht lief, wollte man sich an den Kickern aus dem bayerischen Schwaben orientieren. Denn diese wussten auch als spielerisch limitiertes Team, wie man in schweren Zeiten erfolgreich sein kann. Mit Leidenschaft, Kampf, Aggressivität und bedingungslosem Teamgeist.

    Doch im Endspurt der vierten Bundesligasaison funktioniert das „Augsburger Modell“ plötzlich nicht mehr, die Tugenden des Erfolges bringt die Mannschaft nicht mehr auf den Platz. Vor allen Dingen in der Fremde. Die 1:2-Niederlage beim akut abstiegsgefährdeten SC Paderborn war die vierte Auswärtsniederlage in Folge. Insgesamt gelang dem Team in den letzten neun Spielen nur ein einziger Sieg (1:0 gegen den VfL Wolfsburg). Obwohl die Schützlinge von Trainer Markus Weinzierl immer noch auf einem Europa-League-Platz notiert sind, scheinen die Träume von der Teilnahme am internationalen Wettbewerb mit solchen uninspirierten Auftritten langsam, aber sicher zu zerplatzen.

    Reuter: Haben nach den vergangenen Wochen da oben nichts zu suchen

    So sieht es auch Stefan Reuter. Der FCA-Manager zeigte sich nach der Partie in den Katakomben der Paderborner Arena ziemlich angesäuert. Was er gesehen hatte, das konnte ihm eigentlich nicht gefallen haben: „Wenn man die letzten Wochen sieht, haben wir nichts mehr da oben zu suchen“, gab Reuter zu und fügte an: „Wir haben zu wenig zwingende Möglichkeiten herausgespielt und und leisteten uns viel zu leichte Ballverluste.“

    Gravierende Schwächen, die Augsburg schon gegen andere vermeintlich schwächere Teams aus dem unteren Drittel zeigte. „Wenn wir weiter so agieren, werden wir nicht mehr lange auf Platz sechs stehen“, zeigte sich Reuter realistisch.

    Nur eine gute Viertelstunde agierten die Gäste in Ostwestfalen wie eine Mannschaft, die Ambitionen und große Ziele hat. Da lief die Kugel wie am Schnürchen durch die eigenen Reihen, doch bis auf eine Großchance durch Raul Bobadilla (Paderborns Hartherz klärte auf der Linie) war das Ganze völlig uneffektiv. Warum das Team allerdings danach völlig aus der Spur geriet, war nicht nachzuvollziehen.

    Schon vor der Pause hatten die Gäste Glück, dass Marvin Bakalorz nur die Querlatte traf. Sekunden vor der Pause haderten die Augsburger dann jedoch mit dem Unparteiischen, der einem Treffer von Pierre-Emile Höjbjerg wegen eines angeblichen Foulspiels die Anerkennung versagte. Die Bayern-Leihgabe gab allerdings zu, dass der Regelhüter seine Aktion gegen Mario Vrancic durchaus als Vergehen werten konnte. Höjbjerg war trotzdem der beste Augsburger Spieler an diesem Nachmittag.

    Spieler glauben weiter an den Weg nach Europa

    Mit einer kraftvollen Einzelleistung glich er die Paderborner Führung (Kachunga/48. Minute nach Ballverlust von Baba) mit seinem Treffer zum 1:1 aus (52.). Doch Sicherheit verlieh dieser Treffer den Augsburgern nicht. Im Gegenteil. Mit einem weiteren fatalen Lapsus leitete Werner den 2:1-Siegtreffer der Hausherren durch Lakic ein (60.). „Das haben wir uns ganz anders vorgestellt“, gab Höjbjerg nach der Partie zu und blickte schon nach vorne: „Wir müssen dieses Spiel jetzt schnell abhaken und wieder an uns glauben.“

    Allein der Glaube wird dem FC Augsburg auch in den noch ausstehenden sechs Saisonspielen nicht helfen. Das weiß auch der Trainer. Die Enttäuschung über das Resultat und das Auftreten der Seinen standen Markus Weinzierl ins Gesicht geschrieben.

    Trotzdem, der Fußball-Lehrer sprach zwar die individuellen Fehler seiner Schützlinge an, doch öffentlich wollte der Coach das Team nicht allzu hart kritisieren: „Vom Einsatz kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen, doch die letzte Konsequenz hat gefehlt.“ Und das reichte gegen einen bedingungslos kämpfenden Gegner nicht. Vielleicht sollte sich der FCA in dieser Hinsicht den SC Paderborn zum Vorbild nehmen.

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