Die 0:3-Pleite des FC Bayern München beim FC Barcelona schmerzt Robert Olbrich noch immer. Zuhause in Unterschleißheim bei München fieberte er vor dem Fernseher mit dem Rekordmeister. Heute muss der FC Bayern auf Olbrichs Unterstützung verzichten. Der 38-Jährige ist zwar in der Allianz Arena zum oberbayerisch-schwäbischen Derby, drückt diesmal aber dem FC Augsburg die Daumen.
Olbrich ist Präsident des ersten FCA-Fanklubs Münchens. Gründungsdatum: 2. April 2015. Mitgliederzahl: 25. Name: Augusta München. In einer Stadt voller Löwen- und Bayernfans sind sie die klare Minderheit. „Wir fühlen uns wie die Gallier bei Asterix und Obelix“, sagt der gebürtige Augsburger. Ziel des Fanklubs ist es deshalb, den FCA in München populärer zu machen und die Vereinsfarben zu verbreiten. Was Olbrich und seine Kollegen damit meinen, sieht man auf der Facebook-Seite des Fanklubs. Dort ist eine Fotomontage der Allianz Arena zu sehen. Das Münchener Stadion erstrahlt darauf in den FCA-Farben rot, grün und weiß. Darunter steht „Auswärtsheimspiel“ in Anlehnung an das Derby heute nachmittag.
Eigene Fanartikel
Augusta will sich von anderen Fanklubs abheben und auffallen. Oft mit einem Augenzwinkern, wie das Stadion-Bild auf ihrer Facebookseite zeigt. Der FCA-Fanklub in München will aber auch ernst genommen werden. Zwischen Bayern- und Löwenfans kein leichtes Unterfangen. Um das zu ändern, setzt Augusta auf eigene Fanutensilien: Jüngst ließen sie Schals, T-Shirts und Pullis mit eigenem Logo anfertigen. Darauf zu sehen: die Wappen Münchens, Oberbayerns und des FC Augsburg. Im Hintergrund die weiß-blauen Rauten des Freistaats.
Olbrich hofft, dass sich durch seinen Fanklub noch mehr Menschen aus München und Umgebung zum FC Augsburg bekennen. Allein in seinem Umfeld habe er schon den ein oder anderen neuen FCA-Fan gewonnen. Darunter: Viele ehemalige Bayern- und Löwen-Anhänger, die den FCA mittlerweile sympathischer finden.
Heute kürzeste Anreise der ganzen Saison
Augusta München unterstützt den Verein bei fast allen Heim- und Auswärtsspielen. Am Samstagnachmittag tritt der Fanklub die kürzeste Anreise der gesamten Saison an. Gerade einmal 15 Minuten braucht Robert Olbrich mit dem Auto von Unterschleißheim in die Arena. Zu einem Heimspiel des FCA in die SGL-Arena fast eine Stunde länger. Der einzige Vorteil am Münchener Stadion, findet Olbrich. Die Stimmung bezeichnet er als schlecht und die Arena ist ihm zu groß.
Das Derby verfolgt übrigens fast der komplette Münchener FCA-Fanklub live in der Allianz Arena. Wie es sich für Gästefans gehört, natürlich im Gästeblock.