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FC Augsburg: Marwin Hitz hält Weltklasse - doch gibt sich bescheiden

FC Augsburg

Marwin Hitz hält Weltklasse - doch gibt sich bescheiden

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    Augsburgs Coach Markus Weinzierl bedankt sich bei Keeper Marwin Hitz.
    Augsburgs Coach Markus Weinzierl bedankt sich bei Keeper Marwin Hitz. Foto: Robin Van Lonkhuijsen (dpa)

    Es war ein emotionaler Schlusspunkt nach einem emotionalen Spiel. Als Schiedsrichter Zelinka aus Tschechien nach schier endlosen, quälenden fünf Minuten Nachspielzeit seine Trillerpfeife in den Mund nahm und die Partie abpfiff, gab es für Markus Weinzierl kein Halten mehr. Der Trainer sprintete wie einst in seinen jungen Jahren im hellblauen Anzug über das halbe Spielfeld, rannte auf seinen Torhüter Marwin Hitz zu und fiel diesem glücklich in die Arme.

    Der Coach des FC Augsburg wusste genau bei wem er sich nach dem 1:0-Sieg in der Europa League beim niederländischen Vertreter AZ Alkmaar zu bedanken hatte. Der Schweizer Nationalkeeper hielt sozusagen kurz vor dem Abpfiff mit einer sensationellen Parade gegen Henriksen den Sieg fest.

    Es war nicht die einzige große Tat von Hitz an diesem denkwürdigen Abend, als der FC Augsburg sein erstes internationales Pflichtspiel der Vereinsgeschichte gewann. „Weltklasse“ wurde ihm anschließend vom Trainer, vom Manager Stefan Reuter und seinen Mitspielern attestiert.

    Große Erleichterung über den Sieg bei FCA-Trainer Weinzierl

    Man konnte den Stein, der Weinzierl vom Herzen fiel, fast plumpsen hören. Ihm sah man deutlich an, dass ihn die vergangenen, kargen Wochen mitgenommen hatten: „Der Sieg war vor allem wichtig für unsere Gesamtsituation. Wir sind in der Europa League wieder voll dabei und das tut gut.“

    Piotr Trochowski entschied mit seinem Kunstschuss die Partie in Alkmaar.
    Piotr Trochowski entschied mit seinem Kunstschuss die Partie in Alkmaar. Foto: Maja Hiti (dpa)

    Es gab aber neben Hitz noch einen, der die Aufmerksamkeit an diesem Abend auf sich zog: Piotr Trochowski. Der ehemalige Bayernspieler, der, bevor er beim FCA einen Einjahresvertrag erhielt, für den FC Sevilla in Spanien spielte, hatte in den vergangenen Jahren immer wieder mit schweren Verletzungen zu kämpfen (Knorpelschaden, Schienbeinbruch, zuletzt Außenmeniskusriss im Knie). Man wusste nicht so genau, ob er jemals wieder richtig auf die Beine kommen würde – und dann dieser Auftritt.

    Das lag nicht nur an seinem genialen Freistoß, mit dem er zum Siegtor in der 43. Minute traf. Auch ansonsten versuchte er unermüdlich das Spiel anzutreiben, bis zu seiner Auswechslung 20 Minuten vor Schluss. „Das war erst ein Anfang und vielleicht eine Initialzündung für uns. Wir haben ein überragendes Spiel gemacht. Das war wichtig für den Kopf“, strahlte Trochowski über das ganze Gesicht. Der ehemalige Nationalspieler erwähnte auch seine schmerzliche Vergangenheit: „Nach meiner Leidenszeit war das ein Erlebnis.“

    Torwart-Held Hitz: Dank an die FCA-Fans in Alkmaar

    Siege des Bundesliga-Schlusslichts waren zuletzt eine Rarität. Trochowski hofft, dass auch diese Leidenszeit beendet ist: „Irgendwann müssen die Bälle ja wieder rein.“ Wer war aber nun der Held des Abends? Piotr Trochowski oder Marwin Hitz? Trochowski grinst: „Ich würde sagen 50:50.“

    Hitz konnte sich mit dieser „50:50-Lösung“ durchaus anfreunden: „Ich teile gerne.“ Hitz wollte aber nicht nur mit Trochowski teilen. Er dachte auch an die 850 Augsburger Fans, die den Anhang von Alkmaar in Grund und Boden gesungen haben: „Das war ein schönes Gefühl, dass so viele Augsburger da waren. Die haben dieses Spiel mit gewonnen.“

    Der Kader des FC Augsburg

    Marwin Hitz (Jahrgang 1987), Torhüter, Trikotnummer 35, seit 2013 im Verein.

    Alexander Manninger (Jahrgang 1977), Torhüter, Trikotnummer 1, seit November 2012 im Verein.

    Ioannis Gelios (Jahrgang 1992), Torhüter, Trikotnummer 24, seit 2007 im Verein.

    Yannik Oettl (Jahrgang 1996), Torhüter, Trikotnummer 28, seit 2015 im Verein.

    Ragnar Klavan (Jahrgang 1985), Verteidiger, Trikotnummer 5, seit 2012 im Verein.

    Jan-Ingwer Callsen-Bracker (Jahrgang 1984), Verteidiger, Trikotnummer 18, seit Januar 2011 im Verein.

    Jeong-Ho Hong (Jahrgang 1989), Verteidiger, Trikotnummer 20, seit 2013 im Verein.

    Paul Verhaegh (Jahrgang 1983), Kapitän, Verteidiger, Trikotnummer 2, seit 2010 im Verein.

    Philipp Max (Jahrgang 1993), Verteidiger, Trikotnummer 31, seit 2015 im Verein.

    Jeffrey Gouweleeuw (Jahrgang 1991), Verteidiger, Trikotnummer 6, seit 2016 im Verein.

    Daniel Opare (Jahrgang 1990), Verteidiger, Trikotnummer 4, seit 2015 im Verein.

    Christoph Janker (Jahrgang 1985), Verteidiger, Trikotnummer 16, seit 2015 im Verein.

    Tim Rieder (Jahrgang 1993), Verteidiger, Trikotnummer 40, seit 2010 im Verein.

    Konstantinos Stafylidis (Jahrgang 1993), Verteidiger, Trikotnummer 3, seit 2015 im Verein.

    Raphael Framberger (Jahrgang 1995), Verteidiger, Trikotnummer 32, seit 2010 im Verein.

    Maik Uhde (Jahrgang 1994), Verteidiger, Trikotnummer 39, seit 2009 im Verein.

    Daniel Baier (Jahrgang 1984), Mittelfeld, Trikotnummer 10, seit Januar 2010 im Verein.

    Jan Moravek (Jahrgang 1989), Mittelfeld, Trikotnummer 14, seit 2012 im Verein.

    Marco Schuster (Jahrgang 1985), Mittelfeld, Trikotnummer 29, seit 2012 im Verein.

    Bastian Kurz (Jahrgang 1996), Mittelfeld, Trikotnummer 26, seit 2015 im Verein.

    Markus Feulner (Jahrgang 1983), Mittelfeld, Trikotnummer 8, seit 2014 im Verein.

    Dominik Kohr (Jahrgang 1994), Mittelfeld, Trikotnummer 21, seit Januar 2014 im Verein.

    Ja-Cheol Koo (Jahrgang 1989) Mittelfeld, Trikotnummer 19, seit 2015 im Verein.

    Piotr Trochowski (Jahrgang 1984), Mittelfeld, Trikotnummer 15, seit 2015 im Verein.

    Erik Thommy (Jahrgang 1994), Mittelfeld, Trikotnummer 26, seit 2011 im Verein.

    Max Reinthaler (Jahrgang 1995), Mittelfeld, Trikotnummer 36, seit 2014 im Verein.

    Tobias Werner (Jahrgang 1985), Mittelfeld, Trikotnummer 13, seit 2008 im Verein.

    Shawn Parker (Jahrgang 1993), Mittelfeld, Trikotnummer 9, seit 2014 im Verein.

    Arif Ekin (Jahrgang 1995), Mittelfeld, Trikotnummer 37, seit 2007 im Verein.

    Alexander Esswein (Jahrgang 1990), Mittelfeld, Trikotnummer 11, seit Januar 2014 im Verein.

    Halil Altintop (Jahrgang 1982), Mittelfeld, Trikotnummer 7, seit 2013 im Verein.

    Caiuby (Jahrgang 1988), Mittelfeld, Trikotnummer 30, seit 2014 im Verein.

    Raul Bobadilla (Jahrgang 1987), Angriff, Trikotnummer 25, seit 2013 im Verein.

    Albian Ajeti (Jahrgang 1997), Angriff, Trikotnummer 17, seit 2016 im Verein.

    Dong-Won Ji (Jahrgang 1991), Angriff, Trikotnummer 22, seit 2015 im Verein.

    Alfred Finnbogason (Jahrgang 1989), Angriff, Trikotnummer 27, seit 2016 im Verein.

    Viele der mitgereisten Augsburger sind gleich weiter nach Dortmund gezogen, wo der FCA am Sonntag (15.30 Uhr) antreten muss. „Ich hoffe, wir können diese Euphorie mitnehmen“, sagt Trochowski. Mannschaftskapitän Paul Verhaegh, dessen Einsatz in

    Allerdings auch er ist nach dem Sieg in Alkmaar optimistisch: „Natürlich ist Dortmund ein anderes Kaliber, aber wir haben auch im vergangenen Jahr dort gewonnen. Warum soll uns das nicht wieder gelingen?“ Manager Stefan Reuter nennt ein Mittel, wie das gelingen könnte: „Wir müssen kompakt und gut verteidigen und immer wieder Nadelstiche setzen und brauchen ein schnelles und mutiges Umschaltspiel.“

    Das alles wird dem FC Augsburg allein aber wohl nicht helfen. Das weiß auch Reuter, der mit der Borussia als Spieler 1997 Champions-League-Sieger geworden ist: „Wir müssen einfach einen überragenden Tag erwischen.“

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