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FC Augsburg: Kopf schlägt Herz: André Hahn spricht über seinen Wechsel

FC Augsburg

Kopf schlägt Herz: André Hahn spricht über seinen Wechsel

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    Der Augsburger André Hahn geht zu Borussia Mönchengladbach. Jetzt spricht er zum ersten Mal über seine Grüne für den Wechsel.
    Der Augsburger André Hahn geht zu Borussia Mönchengladbach. Jetzt spricht er zum ersten Mal über seine Grüne für den Wechsel. Foto: Stefan Puchner (dpa)

    Zwei Tage hatten die Spieler des FC Augsburg nach dem Spiel gegen den FSV Mainz 05 (0:3) frei. Da kann man einiges tun. Torhüter Marwin Hitz, 26, hat zum Beispiel am Montag im Augsburger Standesamt seine Freundin Patricia im engsten Familienkreis geheiratet.

    Der ganze Trubel um seine Person ist nicht spurlos an Hahn vorbeigegangen

    André Hahn, 23, hatte einen anderen Pflichttermin. Er war zur obligatorischen medizinischen Untersuchung bei den Ärzten von Borussia Mönchengladbach und besichtigte zusammen mit Freundin Ragna schon die erste Immobilie. „Das Haus war aber nicht das Richtige“, sagte Hahn. Am Dienstag dann erholte er sich in Augsburg. „Da habe ich gar nichts gemacht, habe nur gefaulenzt. Das tat mir gut, denn der Trubel in den letzten Wochen war schon enorm. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, das ist spurlos an mir vorübergegangen“, war Hahn gestern froh, dass das Versteckspiel um seine Zukunft jetzt endlich ein Ende hat.

    Am Sonntag hatten beide Vereine öffentlich gemacht, dass Hahn seine Ausstiegsklausel gezogen hat und für eine Ablösesumme von rund drei Millionen Euro die nächsten vier Jahre am Niederrhein spielen wird. Er habe sich die letzten Wochen viele Gedanken gemacht und es sei eine schwere Entscheidung gewesen, „ob ich noch ein Jahr bleibe oder nach Gladbach gehe“, erklärte Hahn gestern.

    Das Geld stand beim Wechsel zu Mönchengladbach nicht im Vordergrund

    Da konnten sich Manager Stefan Reuter und Trainer Markus Weinzierl noch so bemühen, am Ende entschied Hahn nicht mit dem Herzen, sondern mit dem Kopf. „Was mache ich, wenn ich mir in der Vorbereitung einen Kreuzbandriss zuziehe? Dann war’s das. Ich habe nur noch sechs, sieben Jahre Fußball zu spielen. Deswegen muss ich etwas egoistisch an mich denken.“

    Allerdings stand nicht das Geld im Vordergrund. Hahn: „Wenn es nach dem Finanziellen gegangen wäre, hätte ich zu ganz anderen Mannschaften gehen müssen, da waren deutlich lukrativere Angebote dabei.“ Er müsse aber sehen, dass er sportlich weiterkomme. „Ich glaube, Gladbach ist der nächste Schritt. Es ist kein Riesenverein, aber schon eine Nummer größer als der FCA und Gladbach hat einfach andere Ambitionen.“

    Hahn will jetzt die nächste Stufe nach oben nehmen. Der gelernte Autolackierer, dem innerhalb von 15 Monaten der Sprung aus der 3. Liga in das Aufgebot der Nationalmannschaft gelang, glaubt, dass ihm dabei Borussia-Trainer Lucien Favre die beste Hilfestellung gibt.

    FCA-Trainer Weinzierl akzeptiert André Hahns Entscheidung

    Konkret wurde das Liebeswerben vor der Winterpause. Hahn telefonierte und traf sich ein paar Mal mit Favre. „Ich will meinen Trainer persönlich kennen. Er ist mein Chef, er muss mich aufstellen, ich muss ein gutes Gefühl haben.“ Hahn hat es – und auch keine Angst vor dem Konkurrenzkampf in Gladbach gegen Patrick Herrmann. „Es kann schon sein, dass ich am Anfang nicht meine Spielminuten bekomme, weil ich neu bin. Aber früher oder später werde ich mich durchsetzen und Stammspieler werden.“

    FCA-Trainer Weinzierl ist froh, dass die Spekulationen beendet sind: „Es hat uns mit Sicherheit nicht gut- getan. Deswegen sind wir froh, dass es vorbei ist.“ Er respektiere Hahns Entscheidung, „auch wenn ich persönlich sie unheimlich schade finde. Aber so ist das Geschäft, und wir werden bis zuletzt sehr korrekt zusammenarbeiten.“

    Ob er Hahn weiterhin einen Stammplatz bieten oder jetzt schon seinen potenziellen Nachfolger Alexander Esswein mehr einsetzen wird, darüber schwieg sich Weinzierl aus. Er sagte nur: „Am Samstag wird André Hahn definitiv nicht spielen.“ Beim Heimspiel (15.30 Uhr) gegen den FC Bayern ist Hahn Gelb-gesperrt.

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