„Der von Ihnen gewünschte Teilnehmer ist derzeit nicht erreichbar. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt.“ So nett die Frauenstimme auf einem Handy auch klingt, es kann nervig sein. Vor allem am gestrigen Mittwoch. Die Verantwortlichen des Fußball-Bundesligisten FC Augsburg hatten sich wohl allesamt zu einem „telefonfreien“ Tag entschlossen. Alle gingen auf Tauchstation. Dabei gab es nach der „schönen Bescherung“ kurz vor dem Heiligen Abend genügend Gesprächsbedarf.
Umstände der Entlassung von Rollmann weiter ungeklärt
Doch auch beim geschassten Manager Jürgen Rollmann meldete sich nur die Mobilbox. Peter Bircks, der Aufsichtsratsvorsitzende des FCA, ließ lediglich über Pressesprecher Dominik Schmitz ausrichten: „Es gibt keinen neuen Stand und momentan auch keine weiteren Auskünfte. Das ist derzeit ein schwebendes Verfahren.“
Die Umstände, die zur Entlassung von Jürgen Rollmann führten, bleiben also noch ungeklärt. Vielleicht sagt ja ein Aufsichtsratsmitglied des FCA was dazu? Walter Sianos geht zumindest an sein Handy: „Nein, dazu sage ich überhaupt nichts, aber ich gehe davon aus, dass der Verein in Kürze Stellung dazu bezieht. Es ist ja klar, dass so etwas die Leute interessiert.“
Rollmann-Nachfolge: FCA hat offenbar zwei Favoriten
Derweil gibt es Spekulationen, wie es für den FCA weitergehen könnte: Der FC Augsburg hat angeblich zwei Kandidaten für die Nachfolge des gefeuerten Managers Jürgen Rollmann. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung handelt es sich um den gebürtigen Augsburger Christian Hochstätter (49) und Weltmeister Stefan Reuter (46). Hochstätter war bei Borussia Mönchengladbach und bei Hannover 96 als Manager tätig.
Auch Zukunft von Weinzierl jetzt ungewiss?
Interessant dürfte in diesem Zusammenhang vor allem auch sein, ob nach der Entlassung von Rollmann Trainer Markus Weinzierl, der gestern ebenfalls nicht zu erreichen war, noch eine große Zukunft beim FC Augsburg hat. Rollmann galt als ein großer Befürworter des Trainers.
Erst kürzlich, nach der 0:2-Niederlage des FCA im Pokal gegen den FC Bayern München, pflaumte er einen Reporter an: „Es ist eine Unverschämtheit, nach so einer Leistung die Frage zur Zukunft des Trainers zu stellen.“
Rollmann hatte den Trainer immer verteidigt
Auch beim Fernsehsender Sport 1 verteidigte Rollmann den FCA-Coach mit Klauen und Zähnen: „Aufgrund der vielen Verletzten bei uns ist Weinzierl doch ein armer Hund. Er bekommt vom Verein die volle Rückendeckung.“ Möglich, dass Rollmanns vehemente Verteidigungsstrategie dem FCA-Vorstandsvorsitzenden Walther Seinsch etwas zu forsch war.
Unumstritten ist der Trainer des Tabellenvorletzten zumindest außerhalb des Vereins schon lange nicht mehr. Weinzierl wurde übrigens vom Fernsehsender Sky auf einer Weihnachtsfeier von der Meldung überrascht, dass sein Manager gehen musste.
Kürzere Amtszeit als Manfred Paula
Fakt ist, dass Rollmann beim FCA, für den er schon früher als Spieler und Funktionär tätig war, Geschichte ist. Seine Amtszeit war noch kürzer als die seines Vorgängers Manfred Paula. 100 Tage war Paula im Amt, Rollmann brachte es nur auf 75.
Eine der letzten Amtshandlungen von Rollmann für den FCA war ein Gespräch mit Daniel Adlung während des Pokalspiels gegen Bayern München. Der 25-jährige Außenstürmer des Zweitligisten Energie Cottbus wird als Neuzugang beim FCA gehandelt.
Auch Eltin Adilovic könnte ein Thema sein. Das schreibt zumindest eine Sportzeitung in Bosnien-Herzegowina. Adilovic ist ein 26-jähriger Mittelstürmer, der beim FK Zeljeznicar Sarajevo spielt.