Direkter Klassenerhalt, Relegation oder am Ende doch der Sturz in die Zweitklassigkeit? Wenn es um die sportliche Zukunft des FC Augsburg geht, dann sind im Frühling 2013 viele Fragen offen. Noch vier Spieltage stehen in dieser Saison auf dem Plan, das Fußball-Oberhaus biegt auf die Zielgerade ein. Beim FC Augsburg will man sich auch im Endspurt nicht vom Erfolgsweg der vergangenen Wochen abbringen lassen und blickt der Hausaufgabe gegen den VfB Stuttgart am morgigen Samstag (15.30 Uhr/SGL-Arena) durchaus zuversichtlich entgegen. Trainer Markus Weinzierl hat im Training der vergangenen Tage eine „Nicht-Abstiegs-Euphorie“ ausgemacht und auch die Augsburger Fans brennen förmlich auf das Duell gegen den Pokalfinalisten vom Neckar. Bereits seit Mitte der vergangenen Woche ist das Stadion an der B 17 mit 30660 Besuchern ausverkauft.
Unglaubliche Steigerung seit der Winterpause
18 Punkte holte das Team von Trainer Markus Weinzierl nach der Winterpause, aus dem scheinbar sicheren Absteiger ist eine Mannschaft geworden, die sich unheimlich gesteigert hat, konkurrenzfähig ist und sich dadurch im Kampf um den Klassenerhalt alle Möglichkeiten offengehalten hat. Die sich allerdings auch keinen Ausrutscher erlauben darf. Auch gegen den VfB Stuttgart, gegen den der FCA in den bisherigen drei Bundesligaspielen noch nie punkten konnte, ist verlieren eigentlich verboten. „Es ist ein brutal wichtiges Spiel“, sagt Weinzierl ziemlich deutlich.
Niederlage gegen Mönchengladbach abgehakt
Abgehakt hat der Fußball-Lehrer die 0:1-Niederlage vom vergangenen Wochenende bei Borussia Mönchengladbach, er erinnert viel lieber an den Galaauftritt und den 2:0-Sieg der Seinen gegen die Frankfurter Eintracht. „Wie gegen Frankfurt muss der Funke vom Rasen auf die Ränge überspringen“, setzt der gebürtige Niederbayer wieder auf die lautstarke Unterstützung durch die Anhänger seiner Mannschaft. Personell wird es gegenüber der Pleite am Niederrhein nur eine Änderung geben. Ragnar Klavan hat seine Gelb-Sperre abgesessen und kehrt für Kevin Vogt (ein Spiel Sperre nach Rot in Mönchengladbach) in die Innenverteidigung zurück.
Stimmungswandel beim VfB Stuttgart
Beim VfB Stuttgart gab es in den vergangenen Wochen einen Stimmungswandel. Durch den Einzug ins Pokalfinale gegen den FC Bayern und den anschließenden Punktspiel-Triumph gegen den SC Freiburg haben die sehr kritischen Fans des Traditionsklubs ihr Team wieder ins Herz geschlossen und es zuletzt wieder überschwänglich gefeiert. Ein Wiedersehen mit seinen ehemaligen Kollegen feiert Ibo Traoré. Der pfeilschnelle Stuttgarter Linksaußen, zwei Jahre beim FCA ein herausragender Akteur und Publikumsliebling, hat sich mittlerweile in der baden-württembergischen Landeshauptstadt zu einem echten Leistungsträger entwickelt. „Mit ihm und Martin Harnik kann der VfB richtig Tempo auf den Rasen bringen“, erklärt Weinzierl.
Der Trainer blickt dem Gegner durchaus mit Respekt entgegen, doch Angst kennt er nicht. Dazu besteht kein Anlass.