Wenn der FC Augsburg heute abend gegen Borussia Mönchengladbach spielt, geht es für beide Mannschaft um viel. Dass die Augsburger im Abstiegskampf jeden Punkt brauchen, ist klar. Deutlicher luxuriöser ist die Ausgangslage bei den Gastgebern - sollte man meinen. Denn immerhin spielt die Mannschaft von Trainer Lucien Favre so erfolgreich wie schon lange nicht mehr. RP online rechnet vor, dass die aktuelle Saison die zweiterfolgreichste der vergangenen 16 Jahre ist. Doch anders als in Augsburg, wo das Publikum auch in der Hinrunde trotz teils eher dürftiger Vorstellungen (fast) immer hinter seiner Mannschaft stand, waren beim Spiel der Gladbacher gegen Fürth deutliche Unmutsbekundungen von den Rängen zu vernehmen. Nur mit viel Mühe gewannen die Hausherren mit 1:0 gegen den Tabellenletzten.
Vielen ist die Spielweise der Fohlen, die in vergangenen Saison für Furore sorgten, inzwischen zu unattraktiv. Von dem schnellen Offensivfußball ist nicht mehr allzuviel übrig geblieben. Auf Platz sieben stehend hat die Borussia trotzdem noch immer alle Möglichkeiten, erneut in die Europa League einzuziehen. Auch deswegen reagiert Sportdirektor Max Eberl etwas dünnhäutig, wenn er auf die Pfiffe einiger Fans angesprochen wird. Dann sagt er zum Beispiel, dass man sich die überragenden Erlebnisse der vergangenen drei Jahre nicht kaputt machen lasse von ein paar Leuten. "Es gibt keinen Zwiespalt zwischen der Mannschaft und den Fans."
Trainer Favre gibt den Kritikern indirekt aber Recht. Ballannahme, Beweglichkeit und Schnelligkeit in seiner Mannschaft seien nicht mehr so gut wie noch vergangene Saison. "Dadurch erarbeiten wir uns wenig Chancen", sagte er gegenüber RP online. Gegen Augsburg soll sich das wieder ändern. Die verärgerten Fans sollen zurück gewonnen werden. Favre warnt aber auch: "Augsburg ist eine unangenehme Mannschaft", sagt er. "Sehr kompakt. Es ist schwer, gegen so eine Mannschaft zu spielen. Sie kämpfen und sie laufen viel." (ako)