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FC Augsburg: Ein Herausforderer, der noch sehr viel lernen muss

FC Augsburg

Ein Herausforderer, der noch sehr viel lernen muss

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    FCA-Keeper Philipp Pentke
    FCA-Keeper Philipp Pentke

    Die letzten Erinnerungen an das Rosenaustadion sind für Philipp Pentke nicht die besten. "Es war ein Abendspiel und eine besondere Atmosphäre. Ich habe das Knistern schon gespürt, aber aus 60er-Sicht war das Ganze nicht sehr berauschend", erzählt der 22-jährige Torhüter. Kein Wunder, verlor doch der TSV 1860 München am, für die Gäste, schwarzen Freitag (27. Oktober) 0:3 beim FC Augsburg. Eine historische Niederlage, die er als Nummer zwei hinter Michael Hoffmann auf der Löwen-Bank verfolgen musste.

    Wenn am Sonntag (Anpfiff 14 Uhr) die beiden Erzrivalen zum Ligastart am selben Ort wieder aufeinandertreffen, dann wird Pentke wieder in den bequemen Recaro-Sitzen Platz nehmen, diesmal aber auf der FCA-Bank.

    Der gebürtige Sachse war der erste Neuzugang, den der FCA bereits im März verpflichtet hatte. "Für mich gab es da gar nichts zu überlegen, als der FCA anfragte", sagt Pentke. Sein Vertrag bei den 60ern lief aus, Verhandlungen hatten noch nicht stattgefunden. Und so griff der Handarbeiter zu.

    Entscheidungsfreudig war Pentke schon immer. Mit 14 verließ er das Elternhaus in Freiberg, wechselte zu Dynamo Dresden. "Ich ging dort in das Sportinternat", sagt der Single, der sich in seiner Wohnung in Pfersee gut eingelebt hat. Mit 18 folgte er dem Ruf des TSV 1860 München. Talentspäher hatten ihn entdeckt. "Für mich war klar, ich will da hin." Für seinen Traum vom Profi bringt er auch große Opfer.

    40 Regionalliga-Spiele absolvierte er in vier Jahren für die jungen Löwen, in der vergangenen Spielzeit hatte er aber Pech. Zu Beginn der Saison brach er sich das Wadenbein. Pentke war draußen, doch er arbeitete sich wieder heran. Zu einem Profi-Einsatz reichte es aber nicht.

    Jetzt versucht er sein Glück beim FCA. Dabei war ihm von vorneherein klar, dass er an Sven Neuhaus nicht vorbeikommt. Talent attestiert ihm auch Co- und Torwart-Trainer Kurt Kowarz. "Philipp hat das Zeug zum Stammspieler, aber er muss noch hart an sich arbeiten."

    Um den Abstand zu verringern, gibt Pentke alles. "Anfangs war die Umstellung hart, ein anderes Training, andere Bewegungsabläufe und es wird immer 100 Prozent Konzentration erwartet." Aber Pentke lernt schnell und ist ehrgeizig. "Ich habe nach meiner Verletzung gesehen, dass man immer noch eine Schippe drauflegen kann."

    Dass er nur auf der Bank einen Stammplatz hat, nimmt er in Kauf: "Ich wollte unbedingt in einem Zweitliga-Profikader mittrainieren. Ich hätte auch in der Regionalliga spielen können, aber mir war der Schritt hin zum ersten Herausforderer wichtiger." Und im Fußball kann alles ja schnell gehen. Neuhaus könnte sich verletzen. Ob Pentke dann spielen würde? Hundertprozentig sicher ist es nicht. Denn mit Zdenko Miletic hat der FCA noch einen erfahrenen Mann in der Hinterhand. Und der 39-Jährige sagt: "Ich fühle mich fit wie schon lange nicht mehr." Das ist aber Pentke auch: "Ich nähere mich meinem Level." Pentke will Neuhaus unter Druck setzen und gleichzeitig viel lernen. Und er ist bereit.

    So wie sein letztjähriger Rivale beim TSV 1860 München, Philipp Tschauner. Mit ihm stritt sich Pentke um Platz zwei hinter Stammtorhüter Michael Hoffmann. Sein gleichaltriger Namenskollege blieb bei den Löwen und wird am Sonntag spielen. Philipp Pentke nicht. "Man kann über alles nachkarten. Für mich ist das Kapitel abgeschlossen. Ich hatte eine schöne Zeit in München, jetzt zählt nur noch der FCA."

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