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FC Augsburg: Die FCA-Profis waren gegen den FC Bayern oft nur Zuschauer

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Die FCA-Profis waren gegen den FC Bayern oft nur Zuschauer

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    Münchens Thomas Müller (rechts) und Augsburgs Florian Niederlechner kämpfen um den Ball.
    Münchens Thomas Müller (rechts) und Augsburgs Florian Niederlechner kämpfen um den Ball. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Am Ende eines denkwürdigen Fußballnachmittages mussten die Spieler des FC Augsburg in der Allianz-Arena wieder die Rolle einnehmen, die ihnen halt das imaginäre Drehbuch am letzten Spieltag beim FC Bayern München zugewiesen hatte: sie schauten zu. Die 2:5 (0:4)-Niederlage spielte außerhalb des FCA-Kosmoses nur insofern eine Rolle, dass Robert Lewandowski in der letzten Sekunde, mit dem letzten Schuss sein 41. Saisontor erzielt hatte und damit Gerd Müller als alleinigen Rekordhalter abgelöst hatte.

    FCA gegen FCB: Schon zur Halbzeit stand es 0:4 für die Augsburger

    Und so durften die FCA-Spieler zuerst beobachten, wie Lewandowski zum sechsten Mal die Torjäger-Kanone des Kickers überreicht bekam und dann hatten sie auch noch beste Sicht bei der 31. Übergabe der Meisterschale. Schon vor der Partie hatte es die emotionalen Abschiede im Bayern-Troß zu bestaunen gegeben, sodass die Partie mit sechs Minuten Verspätung begann.

    In den allerletzten Sekunden der Saison ist es ihm doch noch gelungen: Robert Lewandowski vom FC Bayern erzielt sein 41. Saisontor zum 5:2 gegen den FC Augsburg.
    In den allerletzten Sekunden der Saison ist es ihm doch noch gelungen: Robert Lewandowski vom FC Bayern erzielt sein 41. Saisontor zum 5:2 gegen den FC Augsburg. Foto: Matthias Schrader, dpa

    Dann hatten es die Bayern-Profis aber eilig. Schon zur Halbzeit stand es 4:0. Es schien sich ein Debakel für die Partie-Gäste anzubahnen, die staunend bei der Bayern-Gala Spalier standen. Höhepunkt: der von Routinier Daniel Caligiuri kläglich vergebene Foulelfmeter (25.). Einzig FCA-Torhüter Rafal Gikiewicz lief im Duell mit seinem Landsmann Robert Lewandowski zu Hochform auf und vereitelte eine Chance seines Landsmanns nach der anderen.

    FCA-Trainer Markus Weinzierl hatte Klassenerhalt bereits gesichert

    Zum Glück hatte FCA-Trainer Markus Weinzierl schon vor dem Bayern-Gastspiel mit einer Blitz-Reanimation den Klassenerhalt gesichert. Vor vier Wochen für Heiko Herrlich installiert, verlor sein Team zwar gegen den VfB noch mit 1:2, doch sicherte es sich dann gegen Werder mit 2:0 die entscheidenden Punkte 34, 35, 36.

    Erst als Weinzierl in der Halbzeit reagierte, seinen Fehler im System korrigierte, von einer Vierer- auf eine Fünferkette umstellte, um die Räume auf den Flügeln enger zu machen und seiner Mannschaft gehörig die Meinung sagte, lief es besser. „Er hat uns ordentlich zusammengeschissen, dass man so nicht auftreten kann. Bei 0:4 zur Halbzeit kann man schon mal aus dem Sattel kommen und es hat Wirkung gezeigt“, erzählte FCA-Stürmer Florian Niederlechner später aus der Kabine.

    Augsburgs André Hahn (Mitte) bejubelt sein Tor zum 4:1.
    Augsburgs André Hahn (Mitte) bejubelt sein Tor zum 4:1. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Der FCA hielt nun dagegen, gestaltete durch einen Doppelschlag von Andre Hahn (67.) und Niederlechner selbst (72.) das Ergebnis mit 2:4 ansehnlich. Danach versuchte man mit vereinten Kräften den Torrekord von Lewandowski zu verhindern. Was gelang, bis zum letzten Schuss, in der letzten Sekunde. „Ich hätte es lieber gehabt, dass Müller und Lewa gleich geblieben wären. Aber jetzt hat er 41 Tore, dass ist unfassbar“, zog Niederlechner seinen Hut vor dem Bayern-Stürmer.

    Auch FCA-Sport-Geschäftsführer Stefan Reuter war hin und her gerissen: „Meine Generation war durch die Bank Fans von Gerd Müller. Ich hätte gut damit leben können, wenn sie sich den Rekord auf Lebzeiten geteilt hätten.“

    FCA: In der neuen Saison sind zwei Abgänge schon sicher

    Doch zuerst war er erst einmal froh, dass seine Mannschaft ein ähnliches Debakel wie beim 1:8 in Wolfsburg zum Saisonende 18/19 unter Trainer Martin Schmidt vermieden hatte. „Wolfsburg hat uns monatelang weh getan und begleitet, so etwas wollten wir nicht mehr erleben, darum war die Reaktion der Mannschaft enorm wichtig und es ist ein gutes Zeichen.“

    Der Saisonabschluss war einigermaßen versöhnlich, doch der Verlauf weniger mit einer Trainerentlassung und viel Zittern. Deshalb machten sich die Verantwortlichen schon im Quarantäne-Trainingslager an die Analyse. „Wir haben intensive Wochen vor uns, in denen das eine oder andere verändert werden muss“, sagt Reuter.

    Zwei Abgänge sind schon sicher. Bei Rani Khedira (Union Berlin) und Marek Suchy (Ziel unbekannt) laufen die Verträge aus. Leihspieler Laszlo Benes wird erst mal zu Borussia Mönchengladbach zurückkehren, allerdings würde der FCA den Slowaken gerne weiter verpflichten. „Wir haben bisher kein Gespräch geführt mit Gladbach, aber wir finden, dass Laszlo ein sehr interessanter Spieler ist. Wir könnten uns schon vorstellen ihn zu halten“, sagt Reuter.

    FCA-Sport-Geschäftsführer Reuter in Kontakt mit Nachwuchs-Leiter des FC Bayern

    Und dann bestätigt er auch Kontakt zum Nachwuchs-Leiter des FC Bayern, Jochen Sauer. Kurz vor dem Spiel hatte die Webseite Transfermarkt.de darüber berichtet, dass der FCA mit einer Stelle im Profibereich wirbt. „Wir kennen uns, wir sind lose in Kontakt, es ist aber noch nicht über eine spezielle Position gesprochen worden“, sagt Reuter.

    Ob es mehr als ein Flirt wird? Sauer, 48, hat auf jeden Fall Expertise. Vor seiner Tätigkeit beim FC Bayern war er als Geschäftsführer bei RB Salzburg, als Sportlicher Leiter beim VfL Wolfsburg und in der Geschäftsführung von Hertha BSC tätig.

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