„Es wird deshalb bei uns keine Unruhe geben.“ Stefan Reuter, der Manager des FC Augsburg, stellt sich uneingeschränkt vor Trainer Markus Weinzierl. „Mir hat einer gesagt, dass es sich dabei nur um eine Lappalie handelt, und wegen eines anonymen Briefes werden wir sicher nicht reagieren. Auch der FCA hat halt nicht nur Freunde.“
Klare Worte von Reuter, nachdem gegen Weinzierl eine polizeiliche Anzeige vorliegt, weil er angeblich beim Gäuboden-Volksfest in Straubing gegenüber einem ehemaligen Spieler von Jahn Regensburg handgreiflich geworden war. Eine Sprecherin der Polizei in Niederbayern erklärte: „Es handelt sich um nichts Schlimmes.“ Publik wurde die Anzeige wegen eines anonymen Briefes an die Bild-Zeitung.
Laut Donaukurier trafen Weinzierl und Andreas Schäffer, der heute Spielertrainer des niederbayerischen Kreisligisten TV Riedenburg ist, am 8. August beim Gäuboden-Volksfest aufeinander.
Gemeinsame Zeit in Regensburg
Die beiden kennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit bei Jahn Regensburg: Weinzierl war dort bis 2012 Trainer und Schäffer zählte zu seinem Kader. Allerdings soll Schäffers Vertrag unter Trainer Weinzierl nicht verlängert worden sein. Im Juni dieses Jahres gab Schäffer dem Donaukurier ein Interview, in dem er Weinzierl scharf kritisierte. Dieses Interview soll auf dem Gäuboden-Fest zum Streit geführt haben. Schäffer sagte darin über Weinzierl: „Ich habe großen Respekt vor seinem Ehrgeiz, seiner akribischen Arbeitsweise und seinem Werdegang. Aber er ist schon auch jemand, der über Leichen geht. Wenn ich alles so Revue passieren lasse, glaube ich, dass ich bessere Trainer als ihn hatte.“ Der Bild sagte Weinzierl, er habe Schäffer auf dem Volksfest auf das Interview angesprochen. Dann sei man kurz verbal aneinandergeraten. „Ich sagte zu ihm ,Schleich dich, hau ab!‘“ Mehr sei nicht passiert.
Schäffer selbst wollte sich gestern gegenüber unserer Zeitung nicht äußern und verwies auf seinen Rechtsanwalt, der aber gestern nicht mehr zu erreichen war. Jedenfalls hat Schäffer Anzeige gegen Weinzierl erstattet. Außerdem habe er sich laut Abteilungsleiter Maximilian Sedlmeier am Morgen nach dem Vorfall beim TV Riedenburg krankgemeldet und sein Team seitdem nicht mehr trainieren können. „Er leidet an einer Verletzung des linken Auges, und seine Sehfähigkeit ist noch immer eingeschränkt. Wir wissen auch noch nicht, wann er auf den Fußballplatz zurückkehren kann“, zitiert ihn der Donaukurier.
Schäffer habe seinem Abteilungsleiter gegenüber zwar nicht bestätigt, dass die Verletzung von dem Streit mit Weinzierl stammt. Aber man könne ja „eins und eins zusammenzählen“, sagte Sedlmeier. Der FCA-Trainer will diese Anschuldigungen nicht auf sich sitzen lassen. Er prüft eine Gegenanzeige.
Auch FCA-Finanz-Geschäftsführer Peter Bircks steht Weinzierl zur Seite: „Weinzierl hat mir glaubhaft versichert, dass es außer einem Wortgefecht nichts gab. Für mich ist damit das Thema durch und erledigt. Da versucht sich nur einer auf Kosten eines prominenten Trainers zu profilieren.“