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Europa League: Nach Schalke-Aus: Trainer Weinzierl nimmt Spieler in Schutz

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Nach Schalke-Aus: Trainer Weinzierl nimmt Spieler in Schutz

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    Schalke-Trainer Markus Weinzierl musste mit Fehlern seiner Mannschaft hadern.
    Schalke-Trainer Markus Weinzierl musste mit Fehlern seiner Mannschaft hadern. Foto: Ina Fassbender (dpa)

    Das kleine Fußball-Wunder war fast schon geschafft, doch nach einem echten Pokal-Krimi ist der Traum von neuen Eurofightern auf Schalke endgültig beendet: Trotz eines 3:2 (2:0, 0:0)-Siegs nach Verlängerung im hochspannenden Viertelfinal-Rückspiel der Europa League gegen Ajax Amsterdam verabschiedeten sich die Königsblauen am Donnerstag als letzter deutscher Verein aus dem Europacup. Damit ist die Bundesliga erstmals seit zwölf Jahren in keinem europäischen Halbfinale vertreten.

    In diesem Fall war es Abwehrspieler Matija Nastasic gewesen, der den entscheidenden Fehler gemacht hatte: Statt den Ball zu klären, schoss er Nick Viergever an, der zum 1:3 vollendete. Weinzierl betonte, dass er Nastasic keinen Vorwurf machen wollte, sagte aber auch: "Er hätte den Ball vorher besser zur Ecke geklärt." Sein Fazit auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: "Da bekommen wir ein Tor, an dem wir sehr beteiligt sind." Für Weinzierl dürfte die Niederlage eine kritische Phase einleiten - schon die vorherige 1:2-Niederlage am vorherigen Bundesligaspieltag hatten die Schalke-Fans dem Trainer und seiner Mannschaft angelastet. Dennoch gibt es die Möglichkeit, die Saison zu retten. Die derzeit auf Rang 11 stehenden Schalker haben nur vier Punkte Rückstand auf die Plätze die zur Qualifikation in der Europa League garantieren.

    Die Schalker erlebten in ihrem 100. Spiel im kleinen Europacup wie so oft in dieser verrückten Saison ein emotionales Auf und Ab. Leon Goretzka (53. Minute) und Guido Burgstaller (56.) hatten das 2:0 aus dem Hinspiel nach einer enttäuschenden ersten Halbzeit vor 53 701 Zuschauern egalisiert. Daniel Caligiuri weckte mit dem 3:0 (101.) in der Arena endgültig Erinnerungen an den UEFA-Cup-Sieg der legendären Eurofighter 1997. Nick Viergever (111.) und der deutsche Ex-U21-Nationalspieler Amin Younes (120.) schossen Ajax, das nach Gelb-Rot für Joël Veltman (80.) in Unterzahl spielte, ins Halbfinale.

    "Wir haben eine wunderbaren Europapokal-Abend hier erlebt. Wir haben riesig gespielt", sagte Schalke-Kapitän Benedikt Höwedes. "Das ist unglaublich enttäuschend natürlich." Ajax um den erneut nicht eingesetzten Ex-Schalker Heiko Westermann steht dagegen erstmals seit 20 Jahren in der Vorschlussrunde eines Europacups. "Das ist unglaublich, das ist schwer zu beschreiben", sagte Younes.

    Die Schalker wurden vor der Partie mit einem Motivations-Film mit Jubelszenen und Toren auf der Stadion-Leinwand eingestimmt. Und die Mannschaft begann mutig, angefeuert von den Fans versuchte sie, Ajax zu überrumpeln. Goretzkas Schuss strich nach 40 Sekunden knapp am Tor vorbei, nach 111 Sekunden traf Max Meyer nur den Pfosten.

    Nach dem schwungvollen Start der Königsblauen konnten sich die Gäste besser sortieren, Schalke rannte nun etwas ungestüm an. Dem Revierclub fehlten die Genauigkeit und die Ideen im Spiel nach vorne. Ajax ließ sich von den Gastgebern keineswegs nur in die Defensive drängen, sondern suchte selbst den Weg nach vorne. Die Schalker Abwehr um die nach Verletzungen zurückgekehrten Höwedes und Sead Kolasinac hatte in der Anfangsphase aber kaum eine brenzlige Situation zu überstehen. Bei einem Fallrückzieher von Viergever nach einer Ecke war S04-Keeper Ralf Fährmann zur Stelle (24.).

    Wenn der Zweite der Ehrendivisie gefährlich wurde, dann meist über links. Rechtsverteidiger Sascha Riether, der den gesperrten Thilo Kehrer ersetzte, hatte bei seinem ersten Einsatz seit Dezember 2016 immer wieder Probleme mit dem schnellen Younes. Schalke überließ Ajax mit zunehmender Spieldauer mehr und mehr die Initiative.

    Mit der ersten gelungenen Offensivaktion in der zweiten Halbzeit gingen die Schalker dann aber in Führung. Goretzka traf nach schönem Zusammenspiel mit Burgstaller zum 1:0. Nur drei Minuten später war es dann Burgstaller, der nach Flanke von Kolasinac auf 2:0 erhöhte. Das ersehnte Fußball-Wunder war für den Revierclub nun greifbar nah.

    Mit der Führung im Rücken drängten die Königsblauen auf den dritten Treffer, aber auch Ajax spielte weiter mutig nach vorne. Joker Klaas-Jan Huntelaar sollte gegen seinen Ex-Club für noch mehr Schwung sorgen, doch keiner der beiden Mannschaften gelang in der regulären Spielzeit die Entscheidung. In der Verlängerung nutzten die Schalker dann zunächst ihre Überzahl und hofften nach dem 3:0 durch Caligiuri aufs Halbfinale, ehe Viergever und Younes Ajax weiter schossen.

    Manchester, Lyon, Celta Vigo und Amsterdam im Halbfinale

    Manchester United, Olympique Lyon, Celta Vigo und Ajax Amsterdam bestreiten damit in der Europa League die Halbfinalspiele. Genau wie

    Manchester United - RSC Anderlecht 2:1 n.V. (Hinspiel 1:1)

    Der vom ehemaligen Nürnberg-Trainer René Weiler betreute RSC Anderlecht durfte im Old Trafford lange auf das Weiterkommen hoffen. Der Ex-Dortmunder Henrich Mchitarjan (10.) sorgte nach dem 1:1 im Hinspiel zwar schon früh für die Führung der Gastgeber. Doch Anderlechts Kapitän Sofiane Hanni (32.) sorgte schnell für den Ausgleich. Marcus Rashford (107.) machte in der Verlängerung den 2:1-Erfolg und den Einzug ins Halbfinale für das Team von Startrainer José Mourinho perfekt. 

    Besiktas Istanbul - Olympique Lyon 6:7 i.E., 2:1 n.V. (Hinspiel 1:2)

    Nach dem durch Zuschauerkrawalle überschatteten 2:1-Sieg in Lyon setzten sich Olympique mit 7:6 im Elfmeterschießen gegen die Besiktas Istanbul durch. Nach 120 Minuten lag Besiktas mit 2:1 in Führung. Der Brasilianer Talisca (17./58.) erzielte zweimal die Führung für die Gastgeber, Alexandre Lacazette (34.) sorgte für den zwischenzeitlichen Ausgleich. Auch im Elfmeterschießen war die Spannung nicht zu überbieten. Lyons Kapitän Maxime Gonalons verwandelte den entscheidenden Elfmeter zum 7:6. Ex-Nationalspieler Andreas Beck saß bei Istanbul zunächst auf der Bank, wurde in der 77. Minute eingewechselt. 

    KRC Genk - Celta Vigo 1:1 (Hinspiel 2:3)

    Nach dem 3:2-Heimsieg setzte kam Celta Vigo beim KRC Genk ohne Verlängerung durch. Pione Sisto (63.) erzielte den Führungstreffer für die Spanier. Leandro Trossard (67.) sorgte für den Ausgleich, der zum Weiterkommen nötige Siegtreffer für die Hausherren fiel aber nicht mehr. 

    Die Halbfinalspiele finden am 4. und 11. Mai statt.  Das Finale wird am 24. Mai in Stockholm ausgestragen. Zuletzt hatte der FC Sevilla das Endspiel dreimal hintereinander gewonnen. Ausgelost werden die Partien am Freitag in Nyon. dpa

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