Über das müde Ballgeschiebe von Belgrad wird in Hoffenheim niemand mehr lange sprechen. Stattdessen kann die TSG nach der Rückkehr aus Serbien ganz schnell den Fokus auf die Fußball-Bundesliga richten, um dort die Negativserie schnellstmöglich zu beenden.
"Wir sind überhaupt nicht zufrieden mit der Punktausbeute", sagte Trainer Sebastian Hoeneß über die durchwachsenen Bundesliga-Monate Oktober und November, in denen es national nicht einen Sieg gab. Der letzte Dreier wurde im September beim furiosen 4:1-Erfolg über Rekordmeister FC Bayern München eingefahren.
Mut und Selbstvertrauen wollen die Hoffenheimer aus ihren Auftritten in der Europa League schöpfen. Das 0:0 bei Roter Stern Belgrad sicherte vorzeitig den Gruppensieg, das letzte Gruppenspiel gegen KAA Gent am 10. Dezember wird damit quasi bedeutungslos. "Das ist etwas Historisches. Wir sind alle froh, dass wir es geschafft haben", sagte Torhüter Oliver Baumann nach dem Remis, das spielerisch sehr wenig bot, der TSG aber den nötigen Punkt für Platz eins bescherte.
In der Kälte von Belgrad hatte es zeitweise so ausgesehen, als wolle keines der beiden Teams gewinnen. Belgrad genügte der Punkt zum Weiterkommen, Hoffenheim zu Platz eins in der Vorrundenstaffel. "Uns war natürlich bewusst, dass ein Unentschieden für den Gruppensieg reicht. Wir wollten dennoch gewinnen und haben es auch versucht", behauptete Mittelfeldmann Sebastian Rudy.
Bevor Hoffenheim sich 2021 auf weitere europäische Reisen freuen darf, stehen nun die Aufgaben in der Bundesliga und im Pokal im Fokus. Vier Liga-Spiele stehen bis Weihnachten auf dem Programm, angefangen mit dem Heimspiel gegen den FC Augsburg am 7. Dezember (20.30 Uhr/DAZN). "Jeder Sieg tut gut, jeder Sieg gibt Selbstvertrauen", sagte Hoeneß. Um für Augsburg gewappnet zu sein, hatte der Chefcoach in Belgrad einige seiner Top-Akteure geschont.
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