Dieses Wortspiel, Verzeihung, man kann nicht anders, liegt auf der Zunge, bietet sich an. Den entscheidenden Treffer gegen England erzielte, klar, wer sonst, Sigthorsson. Die Isländer sind das Thema dieser Fußball-EM. Wie schafft es ein so kleines Land die so großen Fußballnationen vor den Kopf zu stoßen? Dazu zählten sich die Engländer ja aus ihrem Selbstverständnis heraus, als Mutterland des Fußball. Irgendwie will jeder dieser Tage ein Isländer sein, verbündet sich gedanklich mit dem nordischen Völkchen, das gegen die Obrigkeit aufbegehrt. Will vielleicht sogar so heißen wie ein Son.
Verband fordert Nachnamen auf dem Trikot
Fans weltweit nehmen Anteil an der kultigen Mannschaft, deren Namen so austauschbar erscheinen. Das hat mit dem europäischen Fußballverband (Uefa) zu tun. Während in Island der Nachname kaum bedeutend ist und sich Haraldur und Runar ausschließlich beim Vornamen nennen, fordert der Verband auf dem Rücken der Trikots den Nachnamen. Die Isländer mussten sich fügen, was in einem für Mitteleuropäer klanglichen Einheitsbrei mündete.
Die norwegische Zeitung „Verdens Gang“ VG kam auf die Idee, jeder kann sich seinen eigenen Namen in der isländischen Version anzeigen lassen. Ganz neu ist dieser Einfall nicht, schon bei der WM in Brasilien kreierten sich Fans mit Hilfe eines Namensgenerators zum Markinho, Thominho oder Georginho. Da ganz Europa die kleine Nation Island nun ins Herz geschlossen hat, präsentiert sich die Website des Namensgenerators in mehreren Sprachen. In das erste Feld tippt man den eigenen Vornamen, in das Eingabefeld darunter den Vornamen des Vaters. Das Ergebnis belustigt zweifellos. (joga)