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Eröffnung Olympia 2012: Die Queen, James Bond und Mr. Bean – London gibt sich die Ehre

Eröffnung Olympia 2012

Die Queen, James Bond und Mr. Bean – London gibt sich die Ehre

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    Queen Elizabeth II eröffnete die Olympischen Spiele.
    Queen Elizabeth II eröffnete die Olympischen Spiele. Foto: afp

    Olympia lohnt besondere Anstrengungen. Oscargewinner Danny Boyle, bekannt durch Trainspotting und Slumdog Millionaire, hatte als Regisseur der Eröffnungsshow (Kosten rund 34 Millionen Euro) in der Nacht zum Samstag im Olympiastadion 15.000 Mitwirkende zusammengetrommelt, sogar die Queen ließ sich einspannen. Königin Elizabeth II. übernahm zum ersten Mal in ihrer 60-jährigen Regentschaft eine Filmrolle. Ihr Geheimagent James Bond (Daniel Craig) holte sie im Buckingham Palast ab und flog mit ihr im Hubschrauber zum Olympiastadion. Den Sprung aus den Wolken übernahmen aber Doppelgänger – die wahre Queen betrat mit Prinz Philip die Arena und eröffnete später höchst offiziell die Spiele.

    Vier Milliarden Zuschauer vor den Fernsehern

    Die königliche Familie und die zahlreich angereisten Staatsoberhäupter unter den Zuschauern sowie die geschätzten vier Milliarden Menschen vor den Fernsehschirmen bekamen zu sehen wie sich der Künstler Boyle die „Inseln der Wunder“ vorstellt.

    Großbritanniens Entwicklung im Zeitraffer – vom dörflichen Idyll mit Gänsen und Schafen über die Entwicklung zum Industriestaat bis hin zu den sozialen und kulturellen Errungenschaften seit den 60er Jahren. Die Show war mehr laut als leise, eher schrill als nachdenklich und stets gut für Überraschungsmomente. Es begann mit dem Auftritt von Bradley Wiggins im Gelben Trikot, das der britische Radprofi erst wenige Tage zuvor als Gewinner der Tour de France erhalten hatte.

    Olympia: Den größten Applaus bekam Mr. Bean

    Sport, Kino, Musik – die Gastgeber zeigen sich von ihrer besten Seite und schickten die heimischen Stars im Großaufgebot in die Arena. Bestseller-Autorin JK Rowling (Harry Potter), Schauspieler Kenneth Branagh, Web-Erfinder Tim Berners-Lee – Großbritanniens Elite marschierte auf, den größten Beifall bekam Komiker Rowan Atkinson für seinen herzerfrischenden Auftritt im Symphonieorchester von Sir Simon Rattle.

    Erst um 23.20 Uhr deutscher Zeit (Ortszeit 22.20) konnte die griechische Delegation traditionsgemäß als erster Olympia-Gastgeber der Neuzeit den Einzug der 205 Mannschaften beginnen. Das dauert. Deutschland war die Nummer 73 in der langen Karawane des Sports. Die deutsche Fahnenträgerin, Hockeyspielerin Natascha Keller aus Berlin führte ihr Team kurz vor Mitternacht – deutscher Zeit – ins Rampenlicht. Der Belgier Jacques Rogge rief als Präsident des Internationalen Olympischen Komitees alle Athleten zum Fairplay auf. „Lehnt Doping ab und achtet Eure Gegner. Wenn Ihr das tut, werdet Ihr eine ganze Generation inspirieren.“

    Zuschauer nach Eröffnungs-Marathon platt

    Die erfolgreichsten Teilnehmer an den Olympischen Sommerspielen

    Michael Phelps: Der Amerikaner gewann zwischen 2004 und 2012 insgesamt 18 Goldmedaillen im Schwimmen

    Larissa Latynina: Die Russin holte zwischen 1956 und 1964 neun Goldmedaillen im Kunstturnen.

    Paavo Nurmi: Der finnische Läufer holte bei den Spielen zwischen 1920 und 1928 neuen Goldmedaillen

    Mark Spitz: Mit neun Goldmedaillen 1968 und 1972 ist er der zweiterfolgreichste Schwimmer der USA hinter Phelps.

    Carl Lewis: Der Leichtathlet holte sich zwischen 1984 und 1992 neun Goldmedaillen in den Sprintwettbewerben und im Weitsprung.

    Birgit Fischer: Mit acht Goldmedaillen zwischen 1980 und 2004 ist die Kanusportlerin die erfolgreichste deutsche Olympionikin. Eine noch bessere Bilanz verhinderte der Olympia-Boykott der DDR 1984

    Sawao Katō: Die japanische Kunstturniern holte zwischen 1968 bis 1976 acht Goldmedaillen

    Jenny Thompson: Nach Phelps und Spitz wieder ein Schwimmer. Diesmal ein weiblicher. Die Amerikanerin holte zwischen 1992 und 2000 acht Goldmedaillen - alle in Staffelwettbewerben.

    Matt Biondi: Und wieder ein US-amerikanischer Schwimmer. Auch Biondi holte acht Goldmedaillen zwischen1984 und 1992.

    Das olympische Feuer erreichte nach einem 70-tägigen Fackellauf den Olympiapark. Fußballer David Beckham brachte es auf einem hell beleuchteten Schnellboot und übergab es an Sir Steven Redgrave. Die britische Ruderlegende lief ins Stadion und traf auf frühere Olympiastars, darunter der ehemalige Profiboxer Muhammed Ali aus den USA, der bei den Spielen 1996 in Atlanta das olympische Feuer entzündet hatte. Gezeichnet von seiner langen Parkinsonkrankheit machte Ali einen teilnahmslosen Eindruck. Sieben junge britische Sportler durften anschließend das Feuer entfachen, das nun bis zum 12. August im Stadion brennen wird.

    Der lange Abend hatte bei vielen Besuchern allerdings Kondition gekostet. Daran konnten auch das eindrucksvolle Feuerwerk und der Auftritt von Ex-Beatle Sir Paul McCartney nichts ändern. Selbst als er sein „Hey, Jude“ anstimmte, wollte der Funke beim erschöpften Publikum nicht mehr so recht überspringen.

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