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Bundesliga: Endlich wieder Karneval: Der 1. FC Köln ist zurück in der 1. Liga

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Endlich wieder Karneval: Der 1. FC Köln ist zurück in der 1. Liga

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    Auch Kölns Geschäftsführer Sport Armin Veh freut sich über den Aufstieg.
    Auch Kölns Geschäftsführer Sport Armin Veh freut sich über den Aufstieg. Foto: Daniel Karmann, dpa

    Am Wochenende war ich zu Gast bei der Kommunion meines Patenkindes. Das Mädchen lebt in Köln und sein Vater ist ein sehr erfolgreicher Jurist, worüber dieser aber ungern spricht, denn er sieht sich als beruflich gescheitert. Spätestens nach dem dritten oder vierten Kölsch, diesmal also kurz nach der Kommunionmesse, kommt er auf sein großes Leid zu sprechen, den lädierten Rücken, der eine Torwartkarriere verhinderte. „Ohne den hätte ich auch ein Tünn sein können. Oder wenigstens ein Bodo.“

    Zum Verständnis: Der „Tünn“ ist Toni Schumacher, nach Einschätzung jedes echten Köln-Fans der größte Torhüter aller Zeiten. „Bodo“ ist Bodo Illgner, der eigentlich besser war, den aber niemand mochte, und seine Frau auch nicht.

    Der souveräne Durchmarsch war eher irritierend

    Mein Freund ist zum Start der vorletzten Saison in ein Haus ganz nah am Stadion des 1. FC Köln gezogen. „Von hier kannst du jedes Tor hören“, sagte er bei der Einweihungsfeier. Leider hörte man dann viele Monate: gar nichts. Egal, das ist ja jetzt alles vergessen, Aufstieg!

    Über den freut sich mein Freund sehr. Allerdings nicht, weil der FC vergleichsweise souverän durchmarschierte. Das irritierte ihn eher. „Werden wir echt ein normaler Verein???“, schrieb er mir vor ein paar Monaten, als Geschäftsführer Armin Veh (ein Schwabe!) schon wieder mit halbwegs rationaler Vorgehensweise Köln und seine kölschen Mitstreiter überraschte.

    Christoph Daum als Cheftrainer, mit Lukas Podolski als seinem Assistenten

    Nein, frohlocken lassen meinen Freund Signale der letzten Wochen. „Endlich wieder Karneval!“, freute er sich über den Umstand, dass die Kölner trotz des schon sicheren Aufstiegs mal eben noch ihren Trainer feuerten. Für eine siebenstellige Abfindung. Meinem Freund gefällt auch, dass als neuer Klub-Präsident der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach im Gespräch ist, bekannt als Juror bei der „Miss-Germany-Wahl“. Für den Trainerposten hofft mein Freund auf die bewährte Kölner Maxime des Resozialisierungsversuches. „Jens Lehmann wär doch was“. Er zöge allerdings Christoph Daum vor, mit Lukas Podolski als Co-Trainer.

    „Das wird wieder richtig lustig nächste Saison“, sagte mein Freund. Seine Tochter übrigens, die er neun Jahre lang mit Köln-Trikots einkleidete, ist seit einigen Wochen Dortmund-Fan. Keiner weiß, warum. Doch das kann meinen kölschen Freund nicht erschüttern, er sagt nur: Jede Jeck es anders.

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