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Elf aus 23: Mertesacker, Hummels oder wer?

Elf aus 23

Mertesacker, Hummels oder wer?

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    Danzig Der europäische Fußballverband Uefa will, dass die EM-Mannschaften schon am „matchday minus one“ – als einen Tag vor Anpfiff – am Spielort eintreffen. Deshalb fliegen die Deutschen schon heute nach Lwiw, wo sie am Samstagabend (20.45 Uhr/ARD) auf Portugal treffen. Der Bundestrainer hat es sich deshalb zur Pflicht gemacht, jeweils am Tag vor dem Abflug selbst zur Lage der Nationalmannschaft zu sprechen. Das hat ihm augenscheinlich selten so viel Freude bereitet wie gestern. Der 52-Jährige wirkte angesichts des heranrückenden EM-Starts wie ein Kind kurz vor Weihnachten. „Ich bin ein Wettkampftrainer“, beschrieb sich Löw, „Spiele gegen

    Am Vorabend war die Kanzlerin bei der Mannschaft gewesen. Ihre Empfehlung für die Partie gegen Portugal hat sie offenbar ihren eigenen politischen Strategien entnommen. Auch wenn der Druck groß sei, berichtete Kapitän Philipp Lahm, habe sie den Spielern geraten, mit Gelassenheit an die Aufgaben heranzugehen. Genauso wichtig, wer wüsste das nicht besser als Merkel, ist das richtige Personal.

    Im Fußball werden Spiele hinten gewonnen. Die Abwehr entscheidet über Sieger und Verlierer. Lässt sie keinen Gegentreffer zu, ist ein Unentschieden sicher. Ein Stürmertor allein dagegen garantiert noch gar nichts. Vorne hat der Bundestrainer die Qual der Wahl – hinten irgendwie auch. Ein Überblick:

    Tor: Manuel Neuer ist unangefochten die Nummer 1. Der Bayern-Torhüter müsste wenigstens des Diebstahls an Löws V-Ausschnitt-Kollektion überführt werden, um Tim Wiese oder Ron-Robert Zieler einen Einsatz zu verschaffen.

    Innenverteidigung: Holger Badstuber ist gesetzt. Der Allgäuer hat sich mit seiner schnörkel- und kompromisslosen Spielweise unverzichtbar gemacht. Sein Nebenmann? Kommt darauf an. Löw scheint am ehesten Per Mertesacker zu vertrauen, obwohl der Routinier lange pausiert hat und gestern mit einer Knöchelverletzung das Training vorzeitig beenden musste. Alternativen sind Mats Hummels, Jérôme Boateng und Benedikt Höwedes.

    Außenverteidiger: Zwei Lahms – und alles wäre gut. Gegen Portugal wechselt der Kapitän wieder auf die linke Position. Das ist bereits entschieden. Sein Vertreter auf der rechten Seite wäre Jérôme Boateng, der zuletzt allerdings Minuspunkte beim Bundestrainer gesammelt hat (siehe weiteren Artikel).

    ZentralesMittelfeld: Das Madrider Duo Özil/Khedira ist gesetzt. Alles hängt an Bastian Schweinsteiger. Der Münchner ist nach seiner Wadenverletzung zwar wieder voll belastbar (Löw: „Er ist einsatzbereit.“). Allerdings fehlt ihm Spielpraxis. Schweinsteiger-Ersatz Toni Kroos gelang bei der Generalprobe gegen Israel (2:0) so gut wie nichts.

    Außenoffensiv: Beide Posten sind besetzt. Rechts wirbelt WM-Torschützenkönig Thomas Müller, links Lukas Podolski. Dem Ex-Kölner, der zukünftig für Arsenal London spielt, sitzt allerdings André Schürrle im Nacken. Sollte Podolski untertauchen, wird Schürrle auftauchen. Darüber hinaus drängen noch zwei der größten deutschen Fußballtalente in die Offensive: der Dortmunder Mario Götze und sein zukünftiger Teamkollege Marco Reus. Vor allem Reus begeistert den Bundestrainer – und zwar nicht als offensiver Mittelfeldspieler, sondern als Sturmspitze. Damit verfolgt Löw mit dem 23-Jährigen, was er angekündigt hat: einen Spieler dort einzusetzen, wo er ihn braucht, also nicht nur auf der Position, auf der er im Verein spielt.

    Angriffsmitte: Gomez oder Klose, Klose oder

    Es werden also nicht die Meisterakteure aus Dortmund sein, die das Gesicht der deutschen Startformation prägen, sondern die Münchner Verlierer des Champions-League-Finales. Der Bundestrainer gibt der größeren internationalen Erfahrung der Bayern-Spieler den Vorzug. So ähnlich würde wohl auch Angela Merkel entscheiden.

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