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Eishockey: Wie im Tollhaus

Eishockey

Wie im Tollhaus

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    Augsburg Diesen Abend wird Markus Keller so schnell nicht vergessen. Zum ersten Mal trat der eigentliche Torwart Nummer zwei im runderneuerten Curt-Frenzel-Stadion an und war genauso begeistert wie die meisten Anhänger. „Das war der reine Wahnsinn. Die Fans waren so laut, das man das eigene Wort nicht verstanden hat.“

    Doch aus einem ganz anderen Grund wird der 15. September 2013 immer ein besonderer Tag im Leben des Schlussmanns sein – er krönte seine Premiere in der Deutschen Eishockey-Liga mit einem Sieg und gab zum entscheidenden Treffer sogar die Vorlage. Beim Stand von 0:2 gegen die Straubing Tigers wechselte Larry Mitchell die Nummer zwei für Patrick Ehelechner ein, „weil das zweite Gegentor haltbar war“, wie der AEV-Trainer nüchtern analysierte. Nach der 0:6-Packung am Freitag in Iserlohn und dem 0:2-Zwischenstand gegen die Tigers steuerten die Augsburger auf ein Debakel zu. Doch dank eines starken Markus Keller und eines noch besseren Überzahlspiels setzten sich die Gastgeber mit 5:3 (2:2, 1:1, 2:0) gegen Straubing durch. Vier der fünf Augsburger Treffer fielen im Powerplay.

    Nach einem stimmungsvollen Start – die Fans im runderneuerten Curt-Frenzel-Stadion ließen die Halle in den Stadtfarben Rot, Grün und Weiß erstrahlen – folgte die Ernüchterung. Nach dem 0:2 in der neunten Minute reagierte Mitchell und setzte mit dem frühen Torwart-Tausch das richtige Signal an die Panther. Die Mannschaft hatte das Zeichen verstanden. Stephen Werner und Andre Reiß jeweils in Überzahl glichen noch bis zur ersten Pause zum 2:2 aus. Der erneuten Gäste-Führung ließ Neuzugang Ivan Ciernik das 3:3 folgen. Am 4:3 war der umjubelte Schlussmann selbst beteiligt. Keller spielte den Puck aus dem eigenen Drittel auf Daryl Boyle. Der AEV-Kapitän nahm die Scheibe auf und zog ab, den Nachschuss verwandelte schließlich Ryan Bayda zur erstmaligen 4:3-Führung.

    Das Frenzel-Stadion glich nun einem Tollhaus und nach dem 5:3 durch T. J. Trevelyan stand der erste Saisonsieg im zweiten Match fest. Nach turbulenten 60 Minuten musste Glückspilz Keller erst einmal zu sich finden: „Es ist unglaublich. Vor 13 Jahren bin ich selbst noch als Fan hier drin gestanden, teilweise bei saumäßiger Kälte, und jetzt das: super Stimmung und ein Sieg.“ Die Party des gebürtigen Augsburgers, der nach fünf Jahren in der dritten und zweiten Liga wieder zu seinem Heimatklub zurückgekehrt war, fiel bescheiden aus: „So großartig wird nicht gefeiert. Ich habe schließlich noch größere Ziele hier in Augsburg.“ Aber immerhin hatte der 24-jährige Torwart großen Anteil daran, dass das Eröffnungsspiel in einer Halle mit viel Atmosphäre und Tradition mit lautem Jubel endete.

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