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Eishockey-WM: Ein Erfolg in schwierigen Eishockey-Zeiten

Eishockey-WM

Ein Erfolg in schwierigen Eishockey-Zeiten

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    Eishockey, IIHF-Weltmeisterschaft 2010 (ddp)
    Eishockey, IIHF-Weltmeisterschaft 2010 (ddp) Foto: jur/tos

    Deutschland steht im WM-Viertelfinale. Was im Fußball oder Handball fast als Pflichtleistung betrachtet wird, gibt im Eishockey zur Euphorie Anlass.

    Nach Pleiten bei der WM 2009 und Olympia 2010 musste Bundestrainer Uwe Krupp zahlreiche verbale Bodychecks hinnehmen, bei der Heim-WM bekam der Hüne großes Lob. Das deutsche Eishockey ist interessant und aggressiv - sagt Wjatscheslaw Bykow, und er trainiert den Weltmeister Russland, der gegen Deutschland gerade noch einmal ohne Punktverlust davongekommen ist.

    Ein Blick in die Statistik verrät: Die Auswahl von Uwe Krupp hat drei von sechs Spielen gewonnen und war in jeder Partie ebenbürtig. Doch auch jenseits der Zahlen sind die Ergebnisse überwiegend beeindruckend. Die Defensivstrategie ist nur Teil des Konzepts und nicht mehr der alleinige Dienstauftrag der Spieler. Es gibt Anzeichen von Angriffslust, die allerdings (noch) zu selten zum wirklich durchschlagenden Erfolgserlebnis führt.

    Aber das Konzept Krupp zeigt Wirkung, die Leistungen und das Auftreten des Teams geben seiner im Vorfeld umstrittenen Personalauswahl recht. Die Fans und der Verband sind dankbar für die Eigenwerbung in der krisenbehafteten Branche, die mit ihrer Weltmeisterschaft in diesen Tagen nur eine Medien-Randnotiz im Vergleich zum Knöchel von Michael Ballack ist.

    Noch hat sich Uwe Krupp nicht zu seinen Zukunftsplänen geäußert, aber unabhängig von der Trainerfrage muss der Erfolg der Nationalmannschaft ein Signal des Aufbruchs sein und darf nicht als Rechtfertigung für das übliche "Weiter so" missbraucht werden.

    Es gibt genügend Probleme an den Schnittstellen von Verband (DEB), Liga eins (DEL) und den anderen Vereinen zu lösen. Möglicherweise bietet ausgerechnet die wirtschaftliche Not an einigen

    Die Mängelliste ist lang. Immer noch fehlt vielen Profiklubs das eindeutige Bekenntnis zur Nachwuchsarbeit, immer noch sind die Ausländerkontingente in der DEL sehr hoch, immer noch suchen sich die Vereine in den folgenden Ligen in arabischer Basar-Mentalität die ihnen liebste Klasse aus. Der Alltag nach der erfolgreichen Weltmeisterschaft kann wieder trist werden. Kommentar von Peter Deininger

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