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Eishockey WM 2019: Philipp Grubauer macht den Unterschied

Eishockey WM 2019

Philipp Grubauer macht den Unterschied

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    Philipp Grubauer ist der Goalie des DEB-Teams.
    Philipp Grubauer ist der Goalie des DEB-Teams. Foto: Monika Skolimowska, dpa

    Philipp Grubauer wollte immer schon ins Tor, nur hat ihn sein Vereinstrainer in Rosenheim anfangs nicht gelassen. "Erst als er mal weg war, habe ich mich reingestellt und bin dringeblieben", erinnert sich der Schlussmann der Colorado Avalanche an seine Anfänge. Auf den Torhütern im Eishockey ruht eine große Last und viel Hoffnung, mehr noch als im Fußball. Strahlt der Torwart Sicherheit und Souveränität aus, wird die ganze Mannschaft besser.

    Im letzten Vorrundenspiel am Dienstag gegen Finnland brachte Bundestrainer Söderholm seine unumstrittene Nummer 1 erstmals seit dem 3:1 gegen Frankreich. Vor einer Woche musste der Keeper mit einer Oberschenkelverletzung nach 30 Minuten ausgewechselt werden. Der 4:2-Erfolg gegen die Finnen war fast bedeutungslos, denn die Viertelfinal-Teilnahme hatte die deutsche Mannschaft bereits sicher.

    Grubauer wehrte 39 finnische Torschüsse ab und war der entscheidende Faktor

    Doch für Grubauer und den weiteren Turnierverlauf war der Einsatz wertvoll. "Zwei Wochen Pause und dann gleich das Viertelfinale, das wäre etwas schwer gewesen", sagte der Rosenheimer nach seiner beeindruckenden Leistung.

    Zwar schossen die Finnen fast doppelt so oft auf das Tor wie die deutsche Mannschaft (41:21), doch Grubauer wehrte 39 Versuche ab und war der entscheidende Faktor. "Es war etwas schwer hereinzukommen, aber es hat sich gut angefühlt", meinte der nach dem Finnland-Spiel ausgezeichnete Grubauer. Obwohl sein NHL-Kollege Leon Draisaitl zwei Treffer und eine Vorlage gegen die Skandinavier verbuchte, wurde der Schlussmann zum besten Spieler der deutschen Mannschaft gewählt. Auch im Viertelfinale am Donnerstag (20.15 Uhr/Sport1) gegen Tschechien baut der Bundestrainer wieder auf seinen Wunsch-Torwart aus Colorado.

    Und doch war der Finnland-Erfolg hilfreich: So rückte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes in der Gruppe A auf Platz drei vor und geht dem Titelfavoriten Russland aus dem Weg. Die Mannschaft um die NHL-Stars Alexander Owetschkin, Jewgeni Malkin und Nikita Kutscherow fegte mit sieben Siegen durch die B-Gruppe in Bratislava. Die deutsche Zwischenbilanz mit fünf Siegen lässt hoffen, dass das erste K.-o.-Match nicht Endstation sein muss. Unter dem Sturm-Nachfolger Söderholm spielte die deutsche Mannschaft die beste WM-Vorrunde aller Zeiten.

    Gegen Tschechien kommt es für Grubauer zu einem Duell mit einem Mannschaftskollegen

    Am Donnerstag könnte es für Grubauer zum Duell mit seinem Klubkollegen Pavel Franzous kommen, der aktuell jedoch lediglich die Nummer drei der Colorado Avalanche ist, während der Rosenheimer in den NHL-Play-offs spielte und glänzende Kritiken erhielt. Offenbar sind in der mit 13 NHL-Profis gespickten tschechischen Mannschaft die Torhüter die Schwachstelle. So schätzen es jedenfalls die kritischen TV-Reporter ein, die die Spiele des zwölffachen Weltmeisters begleiten. Der Weltranglisten-Sechste (Deutschland: Platz acht) wartet seit sieben Jahren auf eine WM-Medaille und scheiterte in den vergangenen drei Jahren im Viertelfinale. Deutschland zog zuletzt bei der Heim-WM 2010 ins Halbfinale ein. Mit dieser in der Offensive und auf der Torwart-Position glänzend besetzten Mannschaft könnte Söderholm den Triumph wiederholen. Weitere gute Nachricht: Der nach einem Check verletzte Verteidiger Moritz Seider dürfte im Viertelfinale wieder auflaufen.

    Deutschland rechnet sich gute Chancen aus, unter die besten vier der Welt aufzurücken und an den Silber-Triumph von Olympia 2018 anzuknüpfen. An Schlussmann Grubauer soll dieses Vorhaben nicht scheitern: "Ich bin bereit."

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